Bottrop. Seit Juni findet wieder mittwochs das Seniorencafé in der Bottroper City statt. Ehrenamtliche Helfer bieten den Treffpunkt zentral am Markt an.

Gemütlich und hell sieht es hier aus. Aus der großen, bodentiefen Fensterfront fällt der Blick auf die Cyriakuskirche und das Markttreiben rundherum. Und nimmt man die Einkaufstaschen, die die – überwiegend – Frauen, die hier an den Tischen dabei haben, haben einige dort schon ihre Einkäufe erledigt. Seit Juni findet nun nach langer Corona-Pause wieder immer mittwochs das Seniorencafé des Seniorenbeirats statt.

Und mit dem Neustart ging auch ein Umzug einher. Treffpunkt ist seither das neue Gemeindezentrum der Pfarrei St. Cyriakus am Kirchplatz. Jutta Pfingsten, die Vorsitzende des Seniorenbeirats freut sich, dass das Café nun hier im Saal stattfinden kann. „Es ist eine gute und unkomplizierte Kooperation“, lobt sie.

Café rückt mitten hinein ins Geschehen in der Bottroper Innenstadt

Damit rückt das Café auch mitten hinein ins Geschehen in der Innenstadt. Und beim Besuch der WAZ bekommt man auch den Eindruck, dass das Angebot schon wieder gut angenommen wird. 30 bis 40 Besucher kämen in der Regel vorbei, sagt Edda Kiepert. Manche blieben nur kurz, andere träfen sich hier mit Bekannten, es herrsche immer ein Kommen und gehen, sagt sie und freut sich sichtlich, dass es nach der langen Pause – mit Ausbruch der Pandemie wurde das Café gestoppt – so gut angenommen wird.

Die Besucherinnen Martha Berdyszak und Gila Hocks genießen die Atmosphäre am neuen Treffpunkt, hier im Gespräch mit Wolfgang Petschulat.
Die Besucherinnen Martha Berdyszak und Gila Hocks genießen die Atmosphäre am neuen Treffpunkt, hier im Gespräch mit Wolfgang Petschulat. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zehn Helferinnen und Helfer sind verantwortlich für das Café. Wobei sie sich in Schichten aufgeteilt haben. Nicht jeder muss in jeder Woche mit anpacken. Ab 8 Uhr geht es los, dann kämen auch schon die ersten, die vielleicht vor einem frühen Arzttermin noch hereinschauen oder schon beim Arzt waren, für die Untersuchung nüchtern bleiben mussten und jetzt frühstücken wollen, sagt Ingrid Hedwig-Rösken vom Organisationsteam.

Brötchen und Kaffee gibt es ab einem Euro

Für die Helfer heißt das: Die ersten Brötchen müssen belegt werden, der erste Kaffee muss da sein. Die Preise für ein halbes belegtes Brötchen beginnen bei einem Euro, je nach Belag wird es dann etwas teure, wer Lachs möchte, muss zwei Euro zahlen. Die Tasse Kaffee gibt’s ebenfalls für einen Euro. Hier geht es nicht darum, Gewinne zu erwirtschaften, letztlich müssten die Kosten gedeckt werden, sagt Jutta Pfingsten.

Sie kommt zurück auf die Kooperation zwischen Pfarrei und Seniorenbeirat. „So etwas wünsche ich mir noch viel mehr und auch in anderen Stadtteilen“, sagt sie. Ihr schweben generationenübergreifende Quartiersbüros vor, die niederschwellige Angebote vorhalten. Zwar gibt es zahlreiche Quartiersbüros verteilt über die Stadtteile, doch die richten sich teils an eine spezielle Klientel und alle seien in der Regel abhängig von Förderprogramm.

Heißt aber auch: Läuft das aus, gibt es ein Geld mehr, es muss mühsam ein neuer Topf gesucht werden oder im schlimmsten Fall wird das Büro geschlossen. „Das ist der falsche Weg, wir brauchen ein stetiges Angebot. Und es funktionieren auch keine rein ehrenamtlichen Strukturen“, wiederholt die ehemalige SPD-Ratsfrau ihr Mahnungen.

Seniorencafé, immer mittwochs, 8 bis 11.30 Uhr im Gemeindehaus St. Cyriakus, Kirchplatz 2-3.