Bottrop. Opfer des Bottroper Apothekerskandals protestieren in Düsseldorf. Das Land will nicht alle Geschädigten aus einem Hilfsfonds unterstützen.
Enttäuschte Opfer des Apothekerskandals werden am Mittwochnachmittag vor das NRW-Gesundheitsministerium ziehen. Weil sie keine Entschädigung aus dem Hilfsfonds des Landes bekommen, werfen sie Minister Laumann Wortbruch vor.
Laumann hatte im April angekündigt, das Land werde die Betroffenen des Apothekerskandals mit zehn Millionen Euro unterstützen. Einen entsprechenden Antrag stellen könnten aber nur „Personen, die ausweislich des Strafrechtsurteils des Landgerichts Essen von den vorsätzlichen Verstößen des Bottroper Apothekers gegen das Arzneimittelgesetz betroffen waren, beziehungsweise deren Hinterbliebene“. Mit dieser Einschränkung schloss das Ministerium weitere Geschädigte aus dem Kreis der Anspruchsberechtigten aus.
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Bottroper Apotheker-Skandal: Opfer werfen Wortbruch vor
Deshalb werfen Opfer des Skandals dem Minister Wortbruch vor. „Da wurde euch übel mitgespielt. Ich werde euch helfen“, erinnert sich Renate Okrent, eine Geschädigte aus Bottrop, an das Versprechen des Ministers bei einem Runden Tisch in Düsseldorf. „Dieses Versprechen hat er nun gebrochen. Er hat uns da eiskalt ins Gesicht gelogen“, meint auch Christiane Piontek, die wegen einer Brustkrebserkrankung Medikamente aus der Alte Apotheke von Peter S. bezogen hat. Mit diesem Versprechen wollen die Opfer den Minister bei ihrem Aktionstag nun konfrontieren.