Bottrop. Steigende Strom- und Gaspreise setzen den Menschen zu. Bottrop plant Hilfsangebote – unter anderem Orte, an denen man sich aufwärmen kann.
Steigende Gas- und Strompreise setzen den Bottroperinnen und Bottropern zu. Vor allem ärmere Haushalte ächzen unter hohen Abschlagszahlungen und sorgen sich trotzdem noch vor möglichen hohen Nachzahlungen. Das Sozialamt arbeitet derzeit an einem Konzept, wie man Energiearmut auf kommunaler Ebene begegnen kann. Das kündigte der neue Leiter des Sozialamtes, Sascha Borowiak, gemeinsam mit Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert im Sozialausschuss an.
Letztere machte aber auch klar, dass die Handlungsmöglichkeiten der Kommunen sehr eingeschränkt seien. Gefordert sei da der Bund, um gegenzusteuern. Karen Alexius-Eifert übte Kritik am zuletzt vorgestellten dritten Entlastungspaket. Sie habe sich mehr versprochen, etwa eine Deckelung der Gaspreise für bestimmte Haushalte.
Überlegungen stehen in Bottrop noch ganz am Anfang
Borowiak machte deutlich, dass man mit den Überlegungen in Bottrop noch ganz am Anfang stehe, und bat ausdrücklich auch um Ideen und Vorschläge seitens der Mitglieder des Gremiums. In der November-Sitzung will die Verwaltung das Konzept dann vorstellen. Bisher, so Borowiak, stünde etwa die Idee von Wärmestuben im Raum. Das wären Einrichtungen, wo Menschen sich aufwärmen können, wo eventuell auch heiße Getränke oder warme Mahlzeiten angeboten werden. Auch das Angebot von Energieberatungen über verschiedene Träger werde diskutiert.
Wichtig sei es nur, die Menschen zu erreichen, die bisher womöglich keine Leistungen vom Sozialamt erhalten, sie aufzuklären, wo sie Hilfe bekommen. ÖDP-Vertreterin Marianne Dominas sorgte sich da insbesondere, weil es in Bottrop viele Menschen gebe, die knapp über der Grenze für den Leistungsbezug liegen. Die würden nun in Schwierigkeiten geraten, so die Befürchtung im Ausschuss.
Awo-Vertreterin wirbt dafür, Kitas und Familienzentren einzubeziehen
Awo-Vertreterin Gudrun Wischnewski warb dafür, auch Kitas und Familienzentren einzubeziehen. Die hätten Kontakt zu den Familien, wüssten, bei wem es vielleicht eng wird. Es sei sinnvoll, bestehende Netzwerke zu nutzen. „Die können die Menschen ansprechen, die erreichen die Menschen.“ Ganz praktisch etwa könnten vielleicht die Kitas ihre Elterncafés länger öffnen. „Die Kitas müssen wir doch sowieso beheizen.“ Als Ele-Anteilseigner sollte die Stadt auch da Einfluss nehmen, um etwa Energiesperren zu verhindern. so Niels-Holger Schmidt (Linke)
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Ideen und Anregungen, die alle in die Überlegungen mit einfließen werden. Doch es bleibt die Frage, wie viele Menschen wohl betroffen sein werden. Das vermag angesichts der Entwicklung der Energiepreise niemand vorherzusagen. Die Angst im Sozialausschuss war groß, dass es wesentlich mehr Menschen treffen kann, als man bisher gemeinhin annimmt.