Bottrop. Die steigenden Preise, sie setzen auch den Imbissbudenbesitzern zu. Hier sagen sie, was der Döner eigentlich in Bottrop kosten müsste.

Altan Polat ist ganz ehrlich: „Normalerweise müsste der Döner 6,90 Euro kosten“, sagt der Inhaber des gleichnamigen Grills am Pferdemarkt. Doch noch müssen Kunden für das beliebte Fast Food bei ihm im Laden einen Euro weniger bezahlen, den Preis erhöht hat Polat trotzdem bereits.

Wie alle anderen Imbissbuden kämpft auch er mit den steigenden Preise. Und alle Dönerbuden, mit denen die Lokalredaktion gesprochen hat, sagen, dass der Döner zurzeit eigentlich noch zu günstig ist. Das Team vom Gemüsedöner zählt auf: Gemüse, Fleisch, Brot und auch das Gas für den Grill – alles sei in den letzten Wochen teurer geworden. 5,50 Euro zählt der Kunde an der Gladbecker derzeit für das gefüllte Fladenbrot.

Aktuell ein Plus-Minus-Null-Geschäft mit dem Döner

Eigentlich müssten wir 6,50 Euro nehmen, so sei es aktuell ein Plus-Minus-Null-Geschäft mit dem Döner, heißt es seitens des Imbiss. Denn klar sei eben auch: Die Preise für einen Döner ließen sich nicht unbegrenzt erhöhen, irgendwann sei der Kunde nicht mehr bereit, den Preis zu bezahlen. „Man muss auch immer gucken, wo man den Döner verkauft.“

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Ähnlich äußert sich ein anderer Imbissbesitzer. Er habe seine Preise bereits zweimal erhöht auf jetzt 6,90 Euro. „In Düsseldorf zahlt man bereits 7,50 Euro für einen Döner.“ Die Einkaufspreise machten ihm auch zu schaffen, dazu die Rohstoffe. „Für vier 16-Kilo-Propangasflaschen zahle ich jetzt 130 Euro, früher waren es 80. Das Hackfleisch hat vor einem Jahr beim Türken vier Euro gekostet, jetzt sind es neun pro Kilo.“

In der Nachbarstadt Essen kostet der Döner fast überall sechs Euro oder mehr

Auch Altan Polat kennt diese Preisentwicklung: „Für Strom zahlen wir bei gleichem Verbrauch 1000 Euro mehr im Monat und die Preise für Getränke sind um circa 20 Prozent gestiegen“. Hinzu kämen weitere Kostenfaktoren wie der steigende Mindestlohn.

Der Polat-Grill am Pferdemarkt. Hier kostet der Döner 5,90 Euro.
Der Polat-Grill am Pferdemarkt. Hier kostet der Döner 5,90 Euro. © LH

In der Konsequenz ist der Döner auch bei Polat teurer geworden. Vorher kostete die Döner Tasche 5,50 Euro, jetzt 5,90 Euro. Und das sei immer eben immer noch zu wenig, so Altan Polat. Bei den aktuellen Preisen zahle er drauf – zumindest bei der Döner-Tasche. Tatsächlich genügt ein Blick in die Nachbarstadt Essen. Dort haben die Preise noch stärker angezogen, die gefüllte Teigtasche kostet dort nahezu überall sechs Euro oder mehr.

Bottroper Restaurantbesitzer weiß nicht, wie sich die Preise entwickeln

Gleichzeitig stellt Polat auch klar, dass ein Vergleich seines Imbisses mit anderen Läden schwierig sei. Schließlich handele es sich da schon eher um einen Restaurant, das Angebot sei auch wesentlich breiter als „nur Döner“. Entsprechend höher seien auch die Ausgaben für Personal und das breitere Angebot.

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Wird er die Preise also weiter anheben? Das kann Altan Polat noch nicht genau sagen. Wenn die Preise im Einkauf nicht runtergehen, werde das wahrscheinlich nötig sein, fürchtet er. Allerdings sieht er dasselbe Problem wie seine Mitbewerber. Die Preisgestaltung ist eben für die Döner-Imbisse – wie für alle Branchen – eine Gratwanderung. Wie weit kann man gehen, ohne allzu viele Kunden zu verprellen?

Preis als ein Maßstab für die Qualität des Döners

Schon jetzt bemerke er jedoch, dass weniger Kunden kommen. „Außerdem können wir auch nicht andauernd die Menükarten wechseln. Das kostet ja auch wieder Geld.“ Günstigere Zutaten zu kaufen, kommt für ihn auf jeden Fall nicht in Frage. „Die Qualität muss gegeben sein“.

Hier kommt Zustimmung von den anderen Imbissbetrieben. Letztlich sei der Preis auch eine Frage und ein Maßstab für die Qualität, sagt ein Imbissbesitzer. Er stelle seine Spieße selbst her, nutze Schichtfleisch, nicht das billigere Hackfleisch. Da sei ein Mehrpreis von einem bis 1,50 Euro im Vergleich zum einfachen Drehspieß angemessen. Das sei auch den Kunden zu vermitteln, so seine Erfahrung bisher.