Bottrop-Kirchhellen. 42 Bewerber sind zum Monster-Casting fürs Halloween Horror Festival in Bottrop angetreten. Sie geben alles, um im Herbst Besucher zu erschrecken.
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer sind die neuen Monster im Land? Im Herbst gibt’s darauf die Antwort. Denn der Movie Park hat Teilnehmer für das bevorstehende Halloween Horror Festival gesucht und gefunden. 42 Bewerber sind zum Casting erschienen.
Ein mögliches neues Monster heißt im wahren Leben Jola. Sie besucht zum ersten Mal das Casting im Movie Park. Die junge Frau hat sich im Vorfeld einige Gedanken gemacht, wie sie später als Monster aussehen möchte. Jeder Teilnehmer beim Casting muss sich selbst schminken, in ein Monster verwandeln und sich anschließend einer Jury präsentieren. Diese Jury entscheidet, wer künftig Angst und Schrecken im Park verbreiten darf.
Casting im Movie Park: „Ich wollte noch Kunstblut von der Stirn runterlaufen lassen“
„Ich muss jetzt etwas improvisieren“, sagt Jola. Die ersten Minuten hat sie damit verbracht, sich eine weiße Grundierung im Gesicht aufzutragen. Aber irgendwie ist sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Es sieht ihrer Meinung nach nicht gruselig genug aus. Ein paar Schattierungen sollen noch folgen. „Mal schauen, wie es weitergeht. Ich wollte auch noch Kunstblut von der Stirn runterlaufen lassen.“
Inspiration gibt’s vor Ort genug. Zwischen den zahlreichen Schminktischen wandeln „alte“ Zombies umher. Also Mitarbeiter, die seit Jahren am Halloween Horror Festival teilnehmen. Darunter: Sven. Seit 19 (!) Jahren schlüpft er in die Rolle eines Untoten. Von Kopf bis Fuß ist er eine imposante Erscheinung. Sein Gesicht ist weiß geschminkt. Auf dem Kopf trägt er ein blutiges Drahtgeflecht, dazu schaurige Kontaktlinsen und getrocknetes Kunstblut an der Stirn. Gruselig ist sein Gebiss. Der jährliche Kontrollbesuch beim Zahnarzt ist längst überfällig. An einigen Beißerchen hat er Zahnschwarz aufgetragen.
Erfahrene Zombies geben den Casting-Teilnehmern im Movie Park Tipps
Er und seine Zombie-Kollegen beobachten die Verwandlungen, drängen sich aber nicht auf. „Die Teilnehmer sollen selbst ihren Charakter finden und entwickeln“, sagt er. Bei Nachfragen geben die Alt-Zombies natürlich gerne Tipps. Über nützliche Hinweise freuen sich vor allem die Herren der Schöpfung. „Männliche Kollegen sind im Umgang mit Make-up nicht so geübt“, sagt er und lächelt mit seinen schwarzen Zähnen.
Sven benötigt knapp anderthalb Stunden für sein Outfit. So viel Zeit steht den künftigen Monstern nicht zur Verfügung. Wer wollte, durfte alte Klamotten mitbringen. Spiegel, Pinsel, Schwämmchen, Wattestäbchen und Schminke liegen an den Tischen bereit. So mancher hat sogar das eine oder andere Utensil zum Casting mitgebracht. Zum Beispiel eine echtaussehende Sense oder einen Baseballschläger, der mit künstlichem Stacheldraht umwickelt ist.
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Martin und Annka sind ebenfalls schon länger als Zombies im Movie Park unterwegs. Er seit sechs, sie seit zehn Jahren. Für die Verwandlung benötigen beide circa eine Stunde. An ihrer Gesichtshaut dürfte der beste Dermatologe verzweifeln. Der Bereich rund um ihren Mund ist aufgeplatzt, blutige Hautfetzen hängen herab. Um so schrecklich auszusehen, muss Schicht für Schicht aufgetragen werden. „Erst grundieren, dann kleben“, sagt sie. Zum Schluss kommt die Feinarbeit.
Denn auch ein Zombie muss sich wohlfühlen in seiner Haut. „Man ist ja Perfektionist“, sagt Annka. Latexmilch ist beim Monster-Casting ein fast unerlässliches Produkt. Auch Lebensmittel sind bei Zombies sehr beliebt. „Haferflocken, die eignen sich gut für Verkrustungen“, sagt Martin.