Bottrop. Der Bottroper Wunschzauberer-Verein spendiert Familien aus der Ukraine in der Sommerhitze Eis. Doch der Verein tut noch mehr für die Flüchtlinge.
Mitglieder des Wunschzauberer-Vereins besuchten die Unterkunft für Flüchtlinge in der früheren Albrecht-Dürer-Schule. Mitten auf dem alten Schulhof stand der Wagen des Eiscafés de Marco bereit, den der Bottroper Bürgerverein dorthin bestellt hatte. „Wir möchten den Kindern und ihren Familien, die vor dem furchtbaren Krieg in der Ukraine fliehen mussten, bei dieser Sommerhitze eine kleine Erfrischung anbieten“, erklärte Vereinssprecherin Jessica Helmke den Zweck des spontanen Besuchs auf dem Gelände an der Glückaufstraße.
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Die Kinder aus der Ukraine waren die ersten, die sich die Eiskugeln schmecken ließen. Immerhin 17 Kinder leben zurzeit in der Unterkunft. Ihre Mütter warteten geduldig, bis alle Kleinen ihren Eisbecher hatten, bevor auch sie an die Reihe kamen. Die Eis-Aktion sei eine ganz spontane Sache, erklärte Jessica Helmke. Auch wenn das Gelände um die frühere Schule ziemlich geräumig sei, Möglichkeiten für eine Abkühlung hätten die geflüchteten Familien dort nicht gerade. Wie wäre es mal mit einem Eis, fragte die Bottroperin daher Jihane Obbod. Sie hatte die junge Frau aus der Ukraine im April über den Bottroper Kinderschutzbund kennengelernt, als diese auf Jobsuche war. Seither dient Jihane dem Wunschzauberer-Verein als Ansprechpartnerin.
Flüchtlingsunterkunft mit drahtlosen Internetanschlüssen ausgestattet
Die Eisspende war nicht die erste Aktion des Vereins zugunsten der ukrainischen Flüchtlinge. So hatte der Wunschzauberer-Verein für mehrere Tausend Euro die Flüchtlingsunterkunft für einige Jahre mit WLAN-Anschlüssen ausgerüstet, um den Kriegsflüchtlingen die Verbindung in die Heimat zu erleichtern. „Einen Ausflug mit den Kindern in den Freizeitpark Schloss Beck haben wir auch unternommen“, erzählt Jessica Helmke. „Der Reisedienst Fischer hat die komplette Mannschaft dorthin und zurückgebracht“, sagte sie. Schlossfamilie Kuchenbäcker ermäßigte wiederum extra für den Ausflug die Eintrittspreise, und einen Imbiss gab es für die jungen Flüchtlinge dazu.
„Möglich ist das alles nur durch die großzügigen Spenden und die Hilfsbereitschaft der Bottroper“, bedankt sich Jessica Helmke dafür. Schützenvereine, Versicherungen und andere Firmen, auch Privatleute hätten bereitwillig auch mit hohen Spendenbeträgen mitgeholfen. Die Bottroperin hofft daher, dass der Bürgerverein in Zukunft weitere Hilfen leisten kann. „Die Flüchtlinge aus der Ukraine leben hier wie in einer Ersatzfamilie und helfen sich gegenseitig“, berichtet sie. Ziel des Vereins sei es jetzt, sie auch in Kontakt mit Bottroper Familien zu bringen.
Verein dankt Bottroperinnen und Bottropern für die Hilfsbereitschaft
Die Hilfsbereitschaft in der Stadt sei groß, betont Jessica Helmke ausdrücklich. Wirklich gesprochen hätten einen oder eine der Flüchtlinge bisher aber wohl die wenigstens. „Kontakt zu Bottroper Bürgern haben die Flüchtlinge kaum. Sie lernen inzwischen aber auch Deutsch“, berichtet die Sprecherin des Bürgervereins. Das erleichtere die Kontaktaufnahme, bei der der Wunschzauberer-Verein als Nächstes gern helfen möchte. Denn die ersten Flüchtlinge verlassen jetzt die Unterkunft in der früheren Albrecht-Dürer-Schule, weil sie Wohnungen bekommen.