Bottrop. Fast mediterran mutet der Hof der Galerie Roohnikan an. Dort beginnt am Samstag eine kleine Konzertreihe mit jungen Künstlern im lockeren Rahmen.

Beim zweiten Anlauf wird es klappen: Bereits vor Corona hatte die Unternehmervereinigung Konjungtur erfolgreich zum Auftakt einer Konzertreihe in den Innenhof der Galerie von Rahim Roohnikan geladen. Die geplanten Fortsetzungen konnten aus bekannten Gründen nie stattfinden. Jetzt knüpft der aus 19 (Jung-)Unternehmern bestehende Verein an die Premiere an und hat für Samstag den jungen Pianisten Georg Kjurdian in den stimmungsvollen Hof eingeladen.

Der allein offenbart schon so viel mediterranen Charme, wie man ihn hinter der sachlichen Fassade am Beginn der Kirchhellener Straße mitten in der City nicht vermuten würde. Eingerahmt von hohen Backsteinwänden öffnet sich hinter den Ausstellungsräumen ein malerisches Rechteck. Einige Skulpturen dösen zwischen Pflanzenkübeln und einer alten Kirchenbank vor sich hin. Am hinteren Ende trennen von Säulen gestützte steinerne Bögen einen kleineren Bereich fast wie ein Bühnenportal vom Zuschauerraum.

Der Pianist Georg Kjurdian – hier bei einem Auftritt in der Duisburger Mercatorhalle – spielt am Samstagabend im Innenhof der Galerie Roohnikan Werke von Bach, Brahms und Richard Wagner.
Der Pianist Georg Kjurdian – hier bei einem Auftritt in der Duisburger Mercatorhalle – spielt am Samstagabend im Innenhof der Galerie Roohnikan Werke von Bach, Brahms und Richard Wagner. © Unbekannt | Giovanni Pinna

Bottroper Innenhof: Akustik wie im Konzertsaal

Dort wird am Samstag auch das Klavier stehen, auf dem der aus Lettland stammende Pianist dann unter Bottrops angekündigt blauem Himmel Werke von Bach, Brahms und Richard Wagner spielen wird. In Bottrop ist der Absolvent der Essener Folkwang-Uni kein Unbekannter. Sein Debüt in der Stadt – und sein erstes Konzert nach der Corona-Zwangspause – hat er im Januar in der Kulturkirche gegeben, als zugleich ein Bild der Kulturpreisträgerin Brigitte Wiegmann versteigert wurde.

Bereits damals hatte er mit seiner Bach- und Brahmsinterpretation beeindruckt. „Jetzt wird es lockerer“, verspricht Dirk Helmke, der Kjurdian damals in die Kulturkirche holte. „Der Künstler hat auch Lust, mit dem Publikum zu plaudern, Fragen zu den Stücken oder zur Musik allgemein zu beantworten.“ Und für Getränke sei ebenfalls gesorgt, so Helmke.

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„Wegen der Akustik des Innenhofs muss sich niemand Sorgen machen“, versichert Rahim Roohinkan. Die hohen Backsteinwände haben einen Effekt wie in einem Konzertsaal, der Klang bleibt „drin“, fast wie in einem Kammerkonzertsaal“, so der 1947 im persischen Shiraz geborene Künstler und Galerist. Davon konnten sich Künstler wie Publikum schon damals beim Auftaktkonzert der Reihe mit dem Geiger Alban Pengili und Doris Bundt am Klavier überzeugen. „Die Pianistin habe bereits für einen weiteren Auftritt der Reihe angefragt“, sagt Roberto Giavarra von Konjungtur. Aber auch Jazz oder Rock-Pop sollen bis zum Oktober die Open-Air-Reihe ergänzen.

Open-Air: Italienischer Abend an der Kulturkirche

Neues gibt’s auch bei der Konzertreihe der Kulturkirche. Die Mitgliederkonzerte, bei denen bislang immer die Orgel in verschiedenen Kombinationen im Zentrum stand, werden durch Pop und Populäres ergänzt. Zum Auftakt knüpft Dirk Helke an den Open-Air-Erfolg der Fete de la Musique im Juni an. Am 23. Juli heißt es vor der Kulturkirche: „Italo-Mix und Best of Pop“ mit Alberto Di Febo und Michele Zangari. Dazu gibt es Überraschungsgäste und eine stimmungsvolle Deko, die natürlich auch wieder an südliche Gefilde erinnern soll.

Konzert der Konjungtur-Reihe mit Georg Kjurdian: Samstag, 9. Juli, 18 bis 20 Uhr. Innenhof Galerie Roohnikan, Kirchhellener Straße 7. Dort gibt es während der üblichen Geschäftszeiten auch Karten (10 Euro). Das Open-Air-Konzert mit Alberto Di Febo und Michele Zangari beginn am Samstag, 23. Juli, 19 Uhr, an der Scharnhölzstraße 37. Vorverkauf (15 Euro) im Musikforum, der Volksbank und der Humboldt-Buchhandlung.