Bottrop. Die Unternehmervereinigung gibt seit vielen Jahren jungen Musikern ein Podium. Viele Interpreten starteten später eine internationale Karriere.

Inzwischen gibt es einige Klassik-Reihen in der Stadt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jungen Künstlern ein Forum zu bieten. Dazu gehören zum Beispiel „Best of NRW“ des Kulturamtes oder „Debut“ in der Kulturkirche Heilig Kreuz. Aber auch die Unternehmervereinigung „Konjungtur“ lädt seit vielen Jahren Musikerinnen und Musiker ein und bereichert so das Bottroper Konzertleben. Am 31. März spielt auf Einladung von „Konjungtur“ die junge bulgarische Pianistin Petya Hristova im Kammerkonzertsaal.

Internationale Spielorte folgten

Auch sie steht am Anfang einer vielleicht vielversprechenden Karriere. Andere Interpreten aus den vergangenen 14 Jahren haben bereits ihren Weg gemacht und sind inzwischen mit namhaften Orchestern oder in bekannten Konzertsälen Europas oder der Welt unterwegs. Andere spielen bei renommierten Plattenlabels, wie zum Beispiel Benyamin Nuss. Den Pianisten, der zwischen Klassik und Jazz unterwegs ist, nahm ein Jahr nach seinem Bottroper „Konjungtur“-Auftritt 2009 die „Deutsche Grammophon“ unter Vertrag. Kürzlich gab er sein Debüt beim Leipziger Gewandhausorchester.

Oder die damals blutjunge Geigerin Ragnhild Hemsing: 2011 war sie zu Gast im Kammerkonzertsaal. Bereits 2013 gab sie ihr Debüt beim Bonner Beethoven Festival, wo sie mit dem Beethovenring ausgezeichnet wurde. Inzwischen ist sie zu Gast bei den Festivals Schwetzingen oder im norwegischen Bergen und tritt in Londons feiner Wigmore Hall, dem Gewandhaus in Leipzig oder der Zürcher Tonhalle auf.

Auftritt vor Barack Obama

Beim „Konjungtur“-Konzert war sie allerdings kein ganz unbeschriebenes Blatt mehr: „2009 spielte sie zusammen mit der Pop-Gruppe Westlife ,You raise me up’ bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama“, sagt Hartmut Leger. Der Vorsitzende von „Konjungtur“ betont: „Es ist uns wichtig, nicht nur das Bottroper Kulturleben zu bereichern, sondern wir versuchen auch mit Hilfe von guten Agenturen, vielversprechendem Nachwuchs ein Podium zu bieten.“

Den sprichwörtlich „richtigen Riecher“ hatte Konzertagent Martin Müller sicherlich auch bei den Pianisten Benjamin Moser oder Victor Valkov. Vier Jahre nach seinem Bottroper Auftritt war Moser 2007 Preisträger beim renommierten Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb und gastiert heute in der Carnegie Hall, dem Kennedy-Center Washington, der Alten Oper Frankfurt und wiederholt auch beim Klavierfestival Ruhr, dem nach wie vor größten Pianisten treffen weltweit. Zu „seinen“ Orchestern gehören inzwischen das London Philharmonic Orchestra oder die Bamberger Symphoniker.

Die Saat ist aufgegangen

„Die Saat ist aufgegangen“, sagt Agent Martin Müller zu Recht über die Bottroper Schützlinge, die großenteils längst flügge geworden sind.

Auch der Bulgare Victor Valkov - in Bottrop 2005 - konnte 2016 ebenfalls sein Debüt an der erlesenen Wigmore Hall geben. Nach Studien in seiner bulgarischen Heimat studierte er an Essens Folkwang-Universität, bei Michael Roll, den Martin Müller übrigens auch vertritt. So schließen sich die Musiker-Kreise.

Nächstes Konjungtur-Konzert am 31. März

Die nächste Gast-Solistin bei Konjungtur ist die 24-jährige bulgarische Pianistin Petya Hristova. Sie ist am Freitag, 31. März um 19.30 Uhr im Kammerkonzertsaal des Kulturzentrums an der Böckenhoffstraße 30, 46236 Bottrop, zu hören. Ihre Ausbildung erhielt sie in Sofia, am Tschaikowsky-Konservatorium Moskau, in Karlsruhe und Berlin sowie in Meisterkursen u.a. bei Pavel Gililov und Matthias Kirschnereit. Auf dem Programm stehen Werke von C.Ph.E. Bach, Mozart, Schumann und Claude Debussy. Karteninfo: Tel.: 020412/ 70 33 08.