Bottrop. Der städtische Schuldenberg durch Corona steigt weiter. So rechnet der Bottroper Kämmerer die Pandemie-Kosten für das laufende Jahr hoch.

Der Schuldenberg der Stadt Bottrop, den die Corona-Pandemie verursacht, ist hoch. Und er wächst weiter. Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer hat die zusätzlichen Belastungen für das Jahr 2022 hochrechnen lassen.

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Bereits im April hatte der Kämmerer vorgerechnet, dass sich in den beiden Coronajahren 2020 und 2021 die Schäden für die Stadtkasse auf 40 Millionen Euro aufgetürmt haben - und dass die Finanzhilfen von Bund und Land vorne und hinten nicht ausreichen.

Für dieses Jahr gilt gilt das wohl noch einmal in verschärfter Form. Weniger als ein Zehntel der Belastungen durch Corona werden durch Hilfen von Bund und Land aufgefangen. Nur für den Betrieb des Impfzentrums kann der Kämmerer mit einer Übernahme aller dort entstehender Kosten durch Bund und Land rechnen. Insgesamt werden in diesem Jahr wohl 9,9 Millionen Euro an Corona-Belastungen angefallen. Finanzielle Hilfen von Bund und Land macht dagegen voraussichtlich nur 0,8 Millionen Euro aus.

Einnahmeausfälle summieren sich auf 6,4 Millionen Euro

Die zusätzlichen Belastungen setzen sich aus mehreren Summen zusammen. Mehr Aufwand für Personal macht zum Beispiel voraussichtlich 1,5 Millionen Euro aus. Die Kosten für Masken, Desinfektionsmittel oder Extrareinigung können bei 1,9 Millionen Euro liegen. Der größte Kostenblock mit 6,4 Millionen Euro sind Einnahmeausfälle wie weniger Steuern oder Schlüsselzuweisungen.

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Mit Buchungstricks machen Bund und Land dem Bottroper Kämmerer möglich, trotz der Coronaschäden einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen und die Schäden auf 50 Jahre abzuschreiben. Klingt erstmal gut, aber auch das kostet. Brunnhofer rechnet vor: „Auf der Basis der prognostizierten Haushaltsschäden von 9,1 Mio. Euro ergibt sich ausgehend von einer Abschreibungsdauer von 50 Jahren ab 2025 eine zusätzliche jährliche Belastung für den Haushalt von rund 182.000 Euro.“