Bottrop/Essen. Ein Gedenkstein in Bottrop erinnert nun an die Missbrauchsopfer des Essener Priesters Peter H. Das Mahnmal soll durch Deutschland wandern.
Ein Gedenkstein an St. Cyriakus erinnert seit Donnerstag an die Opfer des Priesters Peter H., dem 23 Fälle sexuellen Missbrauchs an minderjährigen Jungen in Bottrop, Essen und Bayern vorgeworfen werden. Er soll vor allem ein Gedenken an all die Opfer sein, die ihre Geschichte nie erzählen konnten.
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Die Idee dazu hatten zwei seiner Opfer, Markus Elstner und Wilfried Fesselmann. Sie gehören zu denjeniger, die ihr Leid öffentlich gemacht haben. „Ich will zeigen, dass alles in Bottrop begann“, sagt Markus Elstner. Elstner und Fesselmann nennen den Stein „ein Mahnmal gegen die Täter, Strukturen, Macht und Vertuschung in der katholischen Kirche“. Der Gedenkstein, sagt Fesselmann, sei Elstners „Herzensprojekt seit zwei Jahren“.
Gedenkstein für Missbrauchsopfer wandert durch Deutschland
Nach der Enthüllung vor St. Cyriakus soll der Stein auf die Reise gehen und sechs bis acht Wochen „vor jeder Kirche stehen, wo Kinderschänder Peter H. sein Unwesen getrieben hatte“, sagen Elstner und Fesselmann. Die nächste Station ist die Kirche St. Andreas in Essen-Rüttenscheid, wo Fesselmann das Opfer von Peter H. wurde. Danach geht der Mahnstein auf die Reise nach München und zu weiteren Stationen. Markus Elstner: „Zum Schluss kommt der Stein zurück nach Essen.“ Dann soll er vor dem Dom aufgestellt werden.
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An dem Stein, der auf einem Sockel sitzt, werde ein QR-Code angebracht, der auf eine Internetseite mit weiteren Informationen verweisen soll. Für Markus Elstner ist wichtig, dass der Gedenkstein in den jeweiligen Städten dazu anregt, über den Missbrauch zu sprechen, vor Ort auch Hilfsangebote für Betroffene auf den Weg zu bringen. Dafür engagiert er sich auch im Betroffenenbeirat des Bistums Essen. In diesem Sinne, sagt Bürgermeister Klaus Strehl bei der Enthüllung, solle das Mahnmal auch ein „Stein des Anstoßes“ werden.
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