Kirchhellen. Fast 16 Jahre alt sind die Pläne für einen Kreisverkehr Kirchhellener Ring/Rentforter Straße. Warum er jetzt doch nicht gebaut wird.
Zwei Kreisverkehre sollten an der Rentforter Straße zwischen Hackfurthstraße und Kirchhellener Ring entstehen. Einer wird vermutlich in der nächsten Sitzung des Bauausschusses gekippt, der andere verschoben; womöglich auf St. Nimmerlein.
Bei der Debatte um den Ausbau der Hackfurthstraße (und die Kosten dafür) im November 2021 hatte die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ eine Idee ins Gespräch gebracht, die auch in der Bezirkspolitik schon mal diskutiert worden war: Macht doch auf der Hackfurthstraße nicht nur zwei, sondern gleich drei Kreisverkehre. Beschlossen und geplant sind schon die Kreisverkehre mit dem Kirchhellener Ring und an der Dorfheide. Ein dritter könnte am Knotenpunkt Hackfurth-/Rentforter Straße die Sicherheit für Radfahrer deutlich verbessern.
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Im Prinzip ist das so, antworteten damals die Entscheider im Fachbereich Tiefbau. „Aber die Rentforter Straße ist als Landesstraße nicht wirklich unsere Baustelle, sondern die von Straßen NRW. Wenn die Politik das will, reden wir gerne mit denen.“ Aber: „Einen Umbau des Knotenpunkts zu einem Kreisverkehr würde es in diesem Falle – wenn überhaupt – erst in späteren Jahren geben.“
Straßen NRW ist gegen den geplanten Kreisverkehr
Die Skepsis der Tiefbauer über die Chancen eines Umbaus sind begründet. Erstens ist die Regionalniederlassung Ruhr von Straßen NRW nicht bekannt als Sitz von Kreisverkehrs-Fans. Und zweitens lag zu diesem Zeitpunkt auf dem Schreibtisch von Dezernent Klaus Müller schon ein Schreiben von Michael Schröder von Straßen NRW zum Thema geplanter Kreisverkehr Kirchhellener Ring/Rentforter Straße. Kurzinhalt: Leute, lasst es bleiben!
2006 hatte der Landesbetrieb den Kreisverkehrsplänen „trotz der vorhandenen Bedenken“ zugestimmt. Inzwischen haben sich die Planungen der Stadt gründlich geändert. Grundsätzlich machen Kreisverkehre Sinn, wenn alle vier Arme ungefähr gleich viel Verkehr aufnehmen. Jetzt aber will die Stadt zwei der Arme, den Kirchhellener Ring und die Straße In der Koppel, verkehrsberuhigen – und zudem an dem Knotenpunkt noch die neue Feuerwache bauen. Unter diesen Umständen rate Straßen NRW „dringend zur Planung einer signalgeregelten Kreuzung.“
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Die Pläne für den Kreisverkehr stammten noch aus der Zeit, als der Ring als innere Ortsumgehung geplant war, der bis zur Bottroper Straße durch gebaut werden sollte, erinnerte Steffen Jonek, Abteilungsleiter im Fachbereich Tiefbau, die Kirchhellener Bezirksvertreter auf der jüngsten Sitzung. Er übersetzte den „dringenden Rat“ der Regionalniederlassung in Klartext, wie er auch bei zwei Gesprächen mit Straßen NRW geäußert worden sei: „Straßen NRW sagt: Wir würden dem Kreisverkehr heute nicht mehr zustimmen.“
Bauausschuss entscheidet über die Kreuzung am 2. Juni
Der Bauausschuss soll am 2. Juni entscheiden: Der Knotenpunkt wird eine Ampelkreuzung. 800.000 Euro für den Ausbau sind schon in den Haushalt 2022 eingestellt. Wenn die Entscheidung für den Neubau der Feuerwache fällt, soll sie an dieser Kreuzung eine eigene Spur für die Anfahrt der Einsatzkräfte bekommen. Aus dieser Zufahrt soll aber kein Einbiegen in den Kirchhellener Ring möglich sein. Die Alarmausfahrt wird weiter südlich an der Rentforter Straße entstehen. Diese Ausfahrt soll die Feuerwehr auch bei der Rückkehr von Einsätzen nutzen.
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Die Ampelkreuzung soll zwei Überwege für Fußgänger und Radler bekommen. Für Nahverkehrsnutzer soll es seinen sicheren Zuweg zur Haltestelle „Dorfheide“ des Schnellbusses 36 geben.