Kirchhellen. Nach zwei Jahren Zwangspause dürfen alle Bottroper Viertklässler nächste Woche Bäumchen in den neuen Jahrgangswald pflanzen. Fünflinge im WPZ.

Zwei Jahre lang waren die Ehrenamtlichen im Waldpädagogischen Zentrum (WPZ) am Ruhehorst weitgehend unter sich. Tausende Schülerinnen und Schüler konnten nicht als Erstklässler ihre Setzlinge ein- und als Viertklässler im Jahrgangswald auspflanzen. Nächste Woche lernen sie aber endlich den neuen Jahrgangswald an der Gahlener Straße kennen.

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Dort sind trotz der Zwangspause für die Schulen neue Bäume gepflanzt worden. Weil im bisherigen Jahrgangswald am Kletterpoth keine Flächen mehr frei sind, bekam der Bottroper Kreisverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit Hilfe der Dattelner Landschaftsagentur Plus einen Hektar neue Pflanzfläche. „Die reicht noch für drei Jahre, dann müssen wir wieder auf die Suche gehen“, sagt Pater Pawliczek. Er ist auf der Hauptversammlung ebenso wiedergewählt worden als Vorsitzender wie die Geschäftsführer Hubert Schulte und Horst Pfeiffer. Hier stehen jetzt 2500 Bäumchen, die vor drei Jahren Erstklässler am WPZ vorgezogen hatten. „Viele ehrenamtliche Helfer und Freunde der SDW Bottrop erklärten sich spontan bereit, diese Arbeit im Frühjahr zu übernehmen“, berichtet Hubert Schulte.

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Montag beginnt die Auspflanzaktion

Jetzt aber dürfen die Schüler wieder selbst ran. Von Montag bis Mittwoch setzen rund 1200 Viertklässler aus den Bottroper Grund- und Förderschulen ihre Bäumchen, die sie als Erstklässler in die Beete am Ruhehorst gepflanzt haben, auf der neuen Fläche. Dazu haben die Helfer der SDW ein umfangreiches Spiel- und Lernprogramm vorbereitet. In die frei gewordenen Schulbeete kommen dann ab dem 28. April die Setzlinge der Erstklässler.

Seit August kann die SDW wieder Erlebnis-Waldführungen für Kitagruppen anbieten. Erstklässler der Gregorschule haben im Januar Nistkästen gebaut, im aufgemöbelten Backhaus hat das erste Backseminar stattgefunden. Am Sonntag, 19. Juni, veranstaltet die SDW am Ruhehorst ihr Frühsommerfest.

Was in der Zwangspause passiert ist

In der Zwangspause ist die Schutzgemeinschaft keineswegs untätig geblieben. „Mit Geldern von Sponsoren haben wir reparieren und neu anschaffen können“, sagt Schulte und zählt auf: Das Wildschweingehege, in dem sich seit dem 16. März fünf Frischlinge tummeln, ist neu hergerichtet, Hof und Wege sind neu, die Gebäude haben frische Anstriche bekommen.

Scheckübergabe: Birgit Struwe von der Sparkasse Bottrop mit (von links) Hubert Schulte, Horst Pfeiffer und Peter Pawliczek.
Scheckübergabe: Birgit Struwe von der Sparkasse Bottrop mit (von links) Hubert Schulte, Horst Pfeiffer und Peter Pawliczek. © Kai Süselbeck

„Kaum einer macht sich eine Vorstellung, wie viel Substanzpflege allein unser Vereinsheim braucht“, sagt Pawliczek. „Schließlich ist das immer noch das ehemalige Schießstandgebäude.“ Und für dessen Zustand hatte schon sein inzwischen verstorbener Vorgänger Heinz Tenhumberg eine drastische Bezeichnung beim Rückblick auf die Übernahme des Geländes im Jahr 1995: „Trümmerhaufen“. Als Birgit Struwe von der Sparkasse Bottrop am Mittwoch einen Spendenscheck über 3500 Euro aus der PS-Sparlotterie übergab, hat Hubert Schulte im Kopf gleich die Rechenmaschine angeworfen. Die nächste Baustelle am Vereinsheim ist nämlich schon ausgemacht: „58 laufende Meter Dachrinne“.

Tierischer Zuwachs im WPZ

Neben den fünf Frischlingen im Wildschweingehege am Ruhehorst meldet die Schutzgemeinschaft weiteren Zuwachs: „Der Tierpark wurde erweitert durch Fasane, Tauben, Gänse, Laufenten und Ziegen“, berichtet Geschäftsführer Hubert Schulte.

Außerdem hat die Schutzgemeinschaft fünf „Zukunftsbäume“ gesetzt: Die schnell wachsenden Kiribäume gelten als „Klimabäume der Zukunft“.

Zur Pflege des Bestandes hat die Schutzgemeinschaft im Herbst 60 Kopfweiden beschnitten.