Bottrop-Kirchhellen. Bei Regen verwandelt sich der Alte Postweg in Kirchhellen regelmäßig in einen See. Nun hat die Verwaltung einen Plan, um Abhilfe zu schaffen.

In den letzten Tagen und Wochen ist es wieder vermehrt zu Überschwemmungen am Alten Postweg gekommen. Dreimal in zwei Wochen musste die Feuerwehr ausrücken, um das Wasser abzupumpen. Nun hat die Stadt Bottrop einen Plan entwickelt, um die Situation im Umfeld der Kreuzung von Altem Postweg und An der Harre zu entschärfen. Auf diese Weise sollen weitere Überschwemmungen auf den Grundstücken verhindert und die Situation für Anwohner und Autofahrer verbessert werden.

Letztlich geht es darum, dass Wasser, das sich auf der Straße sammelt, auf die andere, die östliche Seite zu bekommen. Baudezernent Klaus Müller erläutert die Pläne. Demnach plane man in dem Bereich einen Schacht, in dem sich das Regenwasser zunächst sammelt. Über ein Rohr, dass unterhalb der Fahrbahn verlaufen soll, wird das Wasser dann auf die andere Seite geführt und sammelt sich dort in einem weiteren Schacht. Der werde dann zum Breilsbach hin entwässert.

Unter der Straße hindurch, über ein weiteres Schachtbauwerk in den Breilsbach

Die beiden Schachtbauwerke fungieren also jeweils als eine Art kleines Regenrückhaltebecken. In ihnen sammelt sich das Wasser, welches dann über Überläufe in ein Rohr unter der Straße bzw. über Gräben in Richtung Breilsbach abfließt.

In solchen Fällen schützen die Anwohner am Alten Postweg in Kirchhellen ihre Grundstücke mit Sandsäcken vor dem steigenden Wasser.
In solchen Fällen schützen die Anwohner am Alten Postweg in Kirchhellen ihre Grundstücke mit Sandsäcken vor dem steigenden Wasser. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Aus Sicht von Klaus Müller ist das eine realistische Lösung, um die regelmäßigen Überflutungen dort in den Griff zu bekommen. Der Baudezernent geht davon aus, dass sich das Projekt auch schnell realisieren lassen. Seine Vorstellung: „Im Herbst sollte es fertig sein.“

Gespräche zwischen Stadt Bottrop und dem Landesbetrieb Straßen NRW

Zunächst einmal müsse das Projekt nun aber mit Straßen NRW abgesprochen werden. Denn beim Alten Postweg handelt es sich um eine Landesstraße, daher liegt die Verantwortung auch beim Landesbetrieb. Dort kenne man das Problem, weiß Müller. In der Vergangenheit sei er auch schon gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder bei Straßen NRW gewesen und habe Gespräche geführt. Danach wurden Gräben ausgehoben und gereinigt und es sei eine leichte Verbesserung eingetreten.

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Doch das reiche eben nicht aus, wie die Erfahrung jetzt zeigt. Daher will die Stadt nun ihre Lösung realisieren. Denn man könne das nicht so einfach alles auf den Landesbetrieb schieben, sagt Müller. Denn dort an der Stelle kämen verschiedene Dinge zusammen, das Wasser, dass sich dort sammelt komme eben auch von angrenzenden städtischen Straßenflächen und anderen Flächen, auf denen es nicht versickern könne. Daher also nun der Plan der Stadt - bei dem Müller davon ausgeht, dass auch Straßen NRW dem zustimmen werde.

Kirchhellens Bezirksbürgermeister begrüßt die nun gefundene Lösung

Dafür werde man aller Voraussicht nach städtisches Geld in den Hand nehmen. Möglichkeiten, irgendwelche Fördermittel zu nutzen, sieht Müller bisher nicht. Er geht aber davon aus, dass die Kosten nicht allzuhoch liegen werden. Nun gelte es jedoch erst einmal die Planungen zu konkretisieren.

Das erste Schachtbauwerk müsse irgendwo im Kreuzungsbereich am tiefsten Punkt realisiert werden. Nun gelte es aber zu ermitteln, wie lang das Rohr werden kann, wo der zweite Schacht geplant werden kann. Schließlich dürfe es nicht passieren, dass man sich durch den Bau ein ähnliches Problem an anderer Stelle schaffe. Doch das sei eben bei der Planung dann zu berücksichtigen.

Bezirksbürgermeister begrüßt die Lösung

Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder sieht in dem Vorschlag der Verwaltung eine „sinnvolle Lösung, um die Situation zu entschärfen“. Denn der aktuelle Zustand sei nicht nur für Autofahrer und Anwohner eine Zumutung sondern auch für die Freiwillige Feuerwehr, die regelmäßig anrücken muss, um das Wasser von der einen Seite des Postwegs auf die andere zu pumpen.

Das Wasser künftig unter der Straße hindurch abzuleiten, sei da der richtige Weg, diesen Ansatz habe man ja ganz zu Anfang auch schon verfolgt. „Ich begrüße es, dass dieser Plan nun umgesetzt wird.“