Bottrop. Die Stadt Bottrop will ein sicherer Hafen für Flüchtlinge sein und würde mehr geflüchtete Menschen aufnehmen als sie müsste. Wer alles dafür ist.
Auch Bottrop wird sich offiziell zum sicheren Hafen für geflüchtete Menschen erklären. Damit hält sich die Stadt dann bereit, mehr Flüchtlinge aufzunehmen als sie müsste. Seit fast zwei Jahren arbeitet ein Koordinierungskreis um die Bottroper Flüchtlingshilfe auf dieses Ziel hin. Am kommenden Dienstag wird nun ein Bündnis aus sechs Parteien im Stadtrat die Resolution für den Beitritt Bottrops zum Netzwerk „Seebrücke - sicherer Hafen“ verabschieden.
„Wir möchten mit dem Beitritt zur Seebrücke deutlich machen, dass Menschen, die zu uns kommen, eine verlässliche Perspektive brauchen. Die Stadt Bottrop ist dabei gut aufgestellt, wir können Integration“, erklärte SPD-Fraktionsvize Matthias Buschfeld. Der Boyer Ratsherr betonte, dass der Seebrücke-Beitritt über die SPD hinaus von vielen Mitstreitern erarbeitet wurde.
Kirchen und Bottroper Bürgervereine engagieren sich
So engagierten sich in dem Vorbereitungskreis auf Initiative der Flüchtlingshilfe neben der Evangelischen und Katholische Kirche maßgeblich auch die AG Soziale Brennpunkte, das Bündnis Buntes Bottrop und die Bottroper Grünen. „Wir machen mit der Initiative zur Seebrücke deutlich, dass es keine Flüchtlingswelle oder Flüchtlingskrise gibt, sondern Menschen, die vor Krieg, Klimakatastrophe oder Armut fliehen müssen und zu oft dabei ihr Leben lassen“, macht auch Grünen-Ratsfrau Andrea Swoboda klar.
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Geflüchtete Menschen müssten zu ihrem Recht auf ein rechtsstaatliches Asylverfahren kommen. „Wir lassen es nicht zu, dass diese wie Kriminelle behandelt werden und unterstützen auch die Seenotrettung“, bekräftigte Andrea Swoboda. Das Parteienbündnis im Rat wird die Verwaltung daher damit beauftragen, der Bundesregierung die Bereitschaft Bottrops zur zusätzlichen Aufnahme von Flüchtlingen mitzuteilen.
Es geht um Flüchtlinge in Seenot und aus Krisengebieten
Dabei geht es dem überparteilichen Bündnis vor allen um geflüchtete Menschen, die im Mittelmeer in Seenot geraten sind, in EU-Außenlagern festsitzen oder aus Krisengebieten wie Afghanistan noch nicht ausgeflogen werden können. Voraussetzung für die Aufnahme dieser Menschen sei aber, dass die Stadt dafür finanziell auch entsprechend ausgestattet werde.
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„Für die ÖDP sind die Gewährung von Asyl und die Aufnahme von Schutz suchenden Menschen ein Akt von Solidarität und Menschlichkeit. Hierzu kann Bottrop wie viele andere Städte einen Beitrag leisten“, meint ÖDP-Ratsherr Markus Stamm. „Es steht für uns außer Frage, Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten, so lange es nötig ist Schutz zu gewähren“, versichert auch FDP-Ratsherr Andreas Mersch. Für die Bottroper Linken ist die Entscheidung, Bottrop zum sicheren Hafen zu erklären, ohnehin überfällig.