Duisburg/Essen. Bei einer europaweiten Protestaktion haben Aktivisten am Samstag eine „Rettungskette für Menschenrechte“ quer durch Duisburg gebildet.
Eine Menschenkette quer durch Duisburg haben Aktivisten am Samstag gebildet, um auf „das Sterben auf den Fluchtrouten“ aufmerksam zu machen. Die Schlange sei eine „Rettungskette für Menschenrechte“, teilten die Organisatoren der Bewegung „Seebrücke“ in Duisburg im Vorfeld mit. Damit solle ein Zeichen für mehr Menschlichkeit und gegen den Tod von Migranten im Mittelmeer gesetzt werden. Rund 2000 Teilnehmer hatten sich für die Aktion am Samstag angemeldet.
Die Menschenkette zog sich demnach auf bis zu 16 Kilometern von Norden nach Süden durch die Stadt. Um die Coronaregeln und den Mindestabstand einzuhalten, fassten sich die Menschen nicht an den Händen, sondern verbanden sich mit bunten Tüchern und Schals, hieß es. Entlang der Strecke gab es Musik und Tanzaktionen. Laut Polizei gab es keinerlei Zwischenfälle. Auch in Essen war eine Menschenkette durch die Stadt geplant.
„Rettungskette für Menschenrechte“
An 25 Treffpunkten entlang der Route haben Veranstalter verschiedene Musik- und Tanzaktionen geplant, hieß es im Vorfeld in Duisburg. Statt sich an den Händen zu halten, wollen die Teilnehmer mit bunten Tüchern oder Schals versuchen, die Kette überall zu schließen und so den Mindestabstand einhalten. An Abschnitten, wo Menschen sich nur schlecht oder nicht hinstellen könnten, soll die Strecke markiert werden.
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Der um 10 Uhr in Duisburg gestartete Aktionstag ist Teil einer internationalen „Rettungskette für Menschenrechte“, die von der Nordsee in Hamburg bis nach Italien zum Mittelmeer führen soll. Sie soll laut Angaben der Veranstalter „das Sterben auf den Fluchtrouten wieder in das öffentliche Bewusstsein“ rücken. 271 Organisationen aus Deutschland, Österreich und Italien hätten sich angemeldet, hieß es.
UN: Bislang 1100 tote Flüchtlinge im Mittelmeer in diesem Jahr
Auch durch andere NRW-Städte sollte sich am Samstag die Strecke schlängeln: In Essen kündigten Veranstalter zum Beispiel eine 15 Kilometer lange Menschenkette durch die Ruhrgebietsstadt mit rund 500 Teilnehmern an, sagte eine Polizeisprecherin.
Immer wieder geraten Menschen auf der gefährlichen Überfahrt in Seenot. Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr bislang 1100 Migranten im zentralen Mittelmeer - mehr als doppelt so viele wie im selben Vorjahreszeitraum. (dpa)