Bottrop. Die Corona-Zahlen in Bottrop explodieren, die Inzidenz bei den Kindern steigt auf fast 4000. Eine Analyse der Zahlen – mit Vergleichen zu 2021.
Versetzt man sich nur wenige Wochen zurück, sind die aktuellen Corona-Zahlen kaum fassbar: Anfang Januar stieg die Sieben-Tages-Inzidenz erstmals seit Beginn der Pandemie auf über 300 in Bottrop. Nun ist sie innerhalb von 24 Stunden um 274,3 auf 1169,6 gestiegen. 420 Neuinfektionen binnen 24 Stunden wurden gemeldet, 1373 Bottroperinnen und Bottroper haben sich in der vergangenen Woche angesteckt.
Fast die Hälfte der Neuinfizierten in den letzten sieben Tagen waren Kinder und Jugendliche: 543 Ansteckungen gab es bei den Null- bis 19-Jährigen in der vergangenen Woche. Die höchste Inzidenz meldet das Landeszentrum für Gesundheit bei den Fünf- bis Neunjährigen: Sie lag am Dienstag bei 3882,9.
Bottroper Inzidenz bei Kindern übersteigt NRW-Wert deutlich
743 Kinder dieser Altersgruppe haben sich seit März 2020 angesteckt, 195 davon allein in der vergangenen Woche. Das heißt, mehr als ein Viertel aller Corona-Infektionen bei den Grundschülern gehen auf die letzten sieben Tage zurück. Ähnlich sehen die Zahlen bei den Zehn- bis 14-Jährigen aus. In der vergangenen Woche waren rund 1200 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne, das meldete das Schulministerium zum Stichtag 19. Januar. Die Zahl dürfte mittlerweile deutlich gestiegen sein.
Der Bottroper Trend ist im ganzen Land zu spüren, allerdings übersteigen die Bottroper Werte deutlich die NRW-Werte. Auch auf Landesebene sind vor allem die Kinder betroffen, die Inzidenz bei den Grundschülern ist jedoch mit knapp 2400 deutlich niedriger als in Bottrop.
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Blickt man ein Jahr zurück, wirken die aktuellen Zahlen umso deutlicher: Bei 150 lag die Inzidenz am 25. Januar 2021. Die Bundesregierung hatte Anfang Januar das Ziel herausgegeben, „eine Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern“ zu erhalten. Strikte Regeln galten, wenn dieser Wert überschritten wurde.
Zahl der Corona-Toten in Bottrop vor einem Jahr wesentlich höher
Allerdings war die Lage auf den Intensivstationen vor einem Jahr noch eine ganz andere: Nach der Winterwelle 2020/21 waren die Kapazitäten erschöpft, viele ältere Betroffene, die zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht geimpft waren, füllten die Intensivstationen. Aktuell ist die Situation deutlich entspannter: Zwei Covid-Patienten werden aktuell in Bottrop intensivmedizinisch behandelt, einer muss invasiv beatmet werden.
Während in den vergangenen vier Wochen zwei Personen mit einer Corona-Infektion verstorben sind, waren es im selben Zeitraum vor einem Jahr 39 Todesfälle, die innerhalb eines Monats in Bottrop verzeichnet wurden. Die Bottroper Daten spiegeln also deutlich, was derzeit allgemein angenommen wird: Die Omikron-Welle überspült heftig die Bevölkerung, sorgt aber kaum für schwere Verläufe.