Bottrop. Wegen der Corona-Pandemie fielen die Hausbesuche in der Gemeinde aus. Also musste man sich etwas anderes einfallen lassen. So lief die Aktion.
Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Anstatt von Haus zu Haus zu gehen, haben die Sternsinger von St. Johannes ihre Lieder einfach am Freitagmorgen auf dem Boyer Markt gesungen und Spendengelder gesammelt. Eine Aktion, die bei Marktbesuchern auf offene Ohren stieß.
Wer aus der Gemeinde genau auf diese Idee kam, weiß Martina Pospiech vom Vorbereitungsteam nicht mehr. Das ist im Grunde aber auch egal, denn der „Segen to go“ kommt an. Das ist das Einzige, was an diesem Tag zählt. „Ich bin echt begeistert, ich hätte nicht gedacht, dass die Aktion so gut läuft“, sagt Martina Pospiech. Die Marktbesucher stehen geduldig in der Reihe. Ihre Einkäufe sind erledigt, die Taschen sind voll und das Spenderherz ist groß.
Marktbesucher in der Boy sind spendenfreudig
Die Besucher erhalten Flyer und den Segen (20*C+M+B+22) zum Aufkleben für die heimische Wohnungstür, daher der Name „Segen to go“. Vorher wird ins Portemonnaie gegriffen, die Spendendose klappert. Auch so mancher Fünf-Euro-Schein, Zehn-Euro-Schein und Zwanzig-Euro-Schein verschwindet darin. „Die Leute sind echt spendabel. Ich bin gespannt, welche Summe am Ende zusammenkommt“, sagt Martina Pospiech.
Ganz traditionell stehen die Sternsinger mit Gewand, Stern und Krone in einem Pavillon. Eine Krippe darf ebenfalls nicht fehlen. Ab 10 Uhr ertönt das Lied „Stern über Bethlehem“ in regelmäßigen Abständen über den Marktplatz an der Horster Straße.
Sternsinger besuchen Bewohner von Seniorenwohnungen
Drei Gruppen mit je drei Sternsingern singen je eine Stunde. Während die zweite im Einsatz ist, macht sich die erste Gruppe bereits auf den Weg zu den Seniorenwohnungen der Awo und Caritas auf der Kraneburgstraße. Dort singen sie auf der Straße vor den Häusern für die Bewohner.
Im vergangenen Jahr fiel in St. Johannes die Sternsinger-Aktion wegen Corona ins Wasser. Dieses Jahr sollte es anders laufen. „Erst haben wir gehofft, dass wir mit den Kindern von Haus zu Haus gehen können“, sagt Pospiech. Aber wegen der aktuellen pandemischen Lage entschied man sich dagegen und hob letztlich die Aktion am Boyer Markt aus der Taufe.