Bottrop. Am Südring wird eine neue Kita gebaut. Dabei spielt die Arche Noah eine wichtige Rolle. Insgesamt entstehen in Bottrop fast 300 neue Kita-Plätze.

Wenn Oliver Helmke über den geplanten Kita-Neubau am Südring spricht, dann gerät er ins Schwärmen. Der Projektentwickler ist Bauherr der neuen Kita im Süden. Es ist nicht die erste Kita, die Helmke baut, parallel zu dem Projekt im Süden ist er auch in Welheim aktiv und wird am Ende neun Kindertagesstätten gebaut oder saniert haben. Was ihm am Südring besonders gefällt: „Wir machen hier nichts anderes als den Charme der Arche Noah zu erweitern.“

Tatsächlich liegt das Grundstück, das Helmke von der Stadt für den Kita-Bau gekauft hat, in einem Dreieck zwischen Südring, Altem Südring und Grünewaldstraße und grenzt an das Gelände der Arche Noah. Den Neubau hat er so auf dem Grundstück platziert, dass sich das Gebäude mit Eingang und Außengelände zur Arche Noah hin öffnet.

Insgesamt bietet die neue Bottroper Kita Platz für 75 Kinder

Mit seinem Konzept und seinem Plan hat sich Helmke gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt, die der Stadt die an dieser Stelle gewünschte Kita bauen sollten. Im März nächsten Jahres soll alles fertig sein, dann sollen hier vier Gruppen Platz haben. Insgesamt plant die Stadt mit 22 Plätzen für Unter-Dreijährige und 53 Plätzen im Ü-3-Bereich.

So soll die neue Kindertagesstätte auf der Grünfläche zwischen Südring, Altem Südring und Grünewaldstraße einmal aussehen. Hier die Ansicht aus Richtung der Arche Noah.
So soll die neue Kindertagesstätte auf der Grünfläche zwischen Südring, Altem Südring und Grünewaldstraße einmal aussehen. Hier die Ansicht aus Richtung der Arche Noah. © Oliver Helmke GmbH | Oliver Helmke Gmbh

Dafür planen Helmke und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem zweistöckigen Gebäude – und viel Grün. Einige der Bäume, die auf dem Gelände stehen, will Helmke stehen lassen. Der Clou ist aber: Selbst auf dem Gebäude sollen Bäume wachsen – als besondere Form der Dachbegrünung. Am Ende werde man das Gebäude vom Alten Südring aus gar nicht wahrnehmen, so Helmkes ehrgeiziges Ziel.

Holzfassade greift noch einmal die Verbindung zur Arche Noah auf

Weil die Stadt sich an dieser Stelle eine optionale Erweiterung auf eine fünfgruppige Kita wünscht, kalkuliert Helmke die zusätzlichen Räume schon jetzt mit ein und will sie bereits im ersten Bauabschnitt mit realisieren. So erspare man sich aufwändige und störende Umbauarbeiten im laufenden Betrieb.

Auf diesem Grundstück zwischen Südring und Arche Noah soll die neue Kita gebaut werden. Unser Foto zeigt die Blickrichtung zur Grünewaldstraße, ganz rechts im Bild die Sporthalle der ehemaligen Hauptschule Lehmkuhle, jetzt Schule an der Bergmannsglückstraße, Standort Bottrop.
Auf diesem Grundstück zwischen Südring und Arche Noah soll die neue Kita gebaut werden. Unser Foto zeigt die Blickrichtung zur Grünewaldstraße, ganz rechts im Bild die Sporthalle der ehemaligen Hauptschule Lehmkuhle, jetzt Schule an der Bergmannsglückstraße, Standort Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch von außen will Helmke die Kita zu einem Blickfang zu machen. Sie soll eine Holzfassade erhalten. So wolle man noch einmal die Arche Noah mit ihren Holzbauten aufgreifen, um die Verbindung zwischen dieser ökopädagogischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche und der entstehenden Kita zu unterstreichen.

Stadt plant mit 209 Ü-3- und 76 U-3-Plätzen in Alt-Bottrop

Rund drei Millionen Euro investiert Helmke am Südring. Unklar ist allerdings noch, wer die Kita später betreiben wird. Diese Entscheidung trifft der Jugendhilfeausschuss in eine seiner nächsten Sitzungen, sagt Nadine Granow-Keysers, Leiterin des Fachbereichs Schule und Kindertagesbetreuung bei der Stadt.

Das Projekt am Südring ist nicht die einzige neue Kita, die in Alt-Bottrop derzeit in Planung oder teils schon im Bau ist. Insgesamt visiert der Fachbereich in Alt-Bottrop 209 neue Ü-3-Plätze und 76 zusätzliche U-3-Plätze an. Dafür sind neue Kitas im Bau oder geplant, zusätzlich werden bestehende erweitert.

Neue Kita in Bottrop-Boy soll im März in Betrieb gehen

Zu denen, die erweitert werden, gehört die Kita Regenbogen in Welheim. Auch hier ist Oliver Helmke verantwortlich. Er hat Gebäude und Grundstück übernommen, saniert die bestehende Kita und erweitert sie um eine zusätzliche Gruppe. So kann die Elterninitiative, die die Kita betreibt, demnächst 25 weitere Ü-3-Plätze anbieten.

Am weitesten fortgeschritten sind die Pläne in der Boy. Dort steht die neue Kita bereits, es laufen noch restliche Arbeiten, ab März soll die neue Kita an der Klosterstraße eröffnen. Bauherr ist die städtische Baugesellschaft, die zuletzt auch schon zwei neue Kitas in Kirchhellen gebaut hat. Als Träger ist die Awo an Bord, Platz bietet die Kita für 22 U-3- und 53 Ü-3-Kinder in vier Gruppen.

Rotes Kreuz plant weitere Kita für Mitte-Süd in Bottrop

Zusätzlich ist eine weiter Tagesstätte im Bereich Mitte Süd geplant. Bauherr und Träger wird das Rote Kreuz. Das möchte an der Wortmannstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem Seniorenzentrum Rottmannsmühle eine Kita mit 4 Gruppen bauen und betreiben. Dort hätten dann 16 Unter-Dreijährige und 64 ältere Kinder Platz. Ein Zeitplan steht allerdings noch nicht fest. Seitens des Fachbereichs Schule und Kindertagesbetreuung heißt es dazu: „Die ersten Planentwürfe liegen vor, wann mit der Fertigstellung der Einrichtung zu rechnen ist, steht derzeit noch nicht fest.“

Pläne für Grafenwald

Zusätzliche Kita-Plätze sind auch für Grafenwald geplant. Noch in diesem Jahr soll der Neubau einer zweigruppigen Kita der evangelischen Kirche erfolgen, dort können dann zehn Unter-Dreijährige und 25 Über-Dreijährige betreut werden.

Zuletzt hatte die evangelische Kirche an der Horsthofstraße in Kirchhellen eine neu von der GBB erbaute Kita mit 100 Plätzen eröffnet. Außerdem wurde das Montessori-Kinderhaus in Kirchhellen neu gebaut. Der Ersatzbau liegt nun im Neubaugebiet Tappenhof.

Pläne für einen Neubau gibt es auch in Ebel. Hier soll die Kita ins Kirchengebäude St. Matthias integriert werden und in dem Zuge um zwei auf dann vier Gruppen erweitert werden. So ergeben sich 16 zusätzliche U-2-Plätze und 14 Ü-3-Plätze. Auch hier sei aber nicht absehbar, wann die Einrichtung ihren Betrieb aufnimmt.