Bottrop. Auch die Schülerinnen und Schüler der August-Everding-Realschule wollten den Flutopfern helfen. Was sie dafür alles getan haben und was herauskam.

Die schrecklichen Bilder der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer haben Hilfsbereitschaft ausgelöst. Auch die Schüler der August-Everding-Realschule wollten helfen und beschlossen gemeinsam mit den Lehrern, den Erlös einer Spendensammlung den Flutopfern zukommen zu lassen.

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„Die Schüler wollten unbedingt etwas tun, sie wollten aktiv werden“, berichten die SV- Lehrerinnen Engemann und Lajic. Im September wurde eine „Spendenwanderung“ initiiert, bei der die Kilometer von den Spendern honoriert wurden. Einige Klassen wanderten zu den Halden, andere durchstreiften die Kirchhellener Heide, teilweise liefen die Schülerinnen und Schüler mehr als 20 Kilometer.

Am Ende steht eine Spende von 17.000 Euro

Louis Guzy, stellvertretender Schulsprecher, fand es gut, „so etwas gemacht zu haben, es ist toll zu helfen.“ Dabei kam die respektable Summe von 17.000 Euro zusammen. Der Empfänger der Spendenaktion war auch rasch gefunden Am Mittwoch wurde die Summe einer Delegation aus Schülern und Lehrer der Realschule Patternhof in Eschweiler übergeben.

Die RS Patternhof, mit mehr als 900 Schülern die größte Realschule in NRW, wurde im Juli von der Katastrophe getroffen. Die Inde, ein normalerweise kleiner Nebenfluss der Rur in der Voreifel, trat über die Ufer und überflutete Keller, Erdgeschoss und Sporthalle. Die Delegation brachte Bilder mit, die das ganze Ausmaß der Zerstörung dokumentieren Man versucht zwar den Aufbau, Trockengeräte sind im Dauereinsatz, aber„ es fehlt an allem“, stellt SV-Lehrerin Sigrid Hendryk fest, vor allem mangelt es an Material und Handwerkern. „Bei uns in der Region braucht jetzt jeder Handwerker“, ergänzt Lehrer Herbert Schmitz. In absehbarer Zeit sei dort kein Unterricht möglich.

Als Dankeschön gab es Printen

Spender und Empfänger: die Scheckübergabe in der Realschule.
Spender und Empfänger: die Scheckübergabe in der Realschule. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die gesamte Schule musste in den 15 Kilometer entfernten Nachbarort Würselen in eine ehemalige Realschule umziehen. Täglich werden die Schüler mit Sonderbussen dorthin transportiert, eine „auch durch Corona immer noch chaotische Angelegenheit“ findet SV-Mitglied Lena Fischer, während Schülersprecher Can Akkurt froh darüber ist, dass „wir als Schule wenigstens zusammen geblieben sind.“ Sigrid Hendryk machte die Höhe der Spende fast sprachlos: „Die Solidarität gibt uns Auftrieb, macht Mut, wir spüren, wir sind nicht allein.“ Als kleines Dankeschön überreichten die Eschweiler passend zu Jahreszeit eine Kiste mit „Aachener Printen“ als Besonderheit ihrer Region.