Bottrop. Mit der „Machbar“ zieht Bremer Baustoffe auf die Ausläufer der Gastromeile. Warum ein Baustoffhändler ein Ladenlokal in Bottrops City übernimmt.

Das dürfte die erste Bar an der Gastromeile sein, die keine Getränke anbietet. Ein Wortspiel, dass sich aufdrängt wenn man vor der „Machbar“ steht. Denn unter diesem Namen hat Bremer Baustoffe hier, am äußersten Ende der Gastromeile auf der Gladbecker Straße, einen Ausstellungsraum eröffnet.

Fliesen in allen möglichen Farben, Designs und Größen – das ist das Erste, was einem auffällt, wenn man den Laden betritt. Auch Innentüren Badmöbel werden hier angeboten. Es gehe ihm darum, die Vielfalt seines Angebots zu zeigen, sagt Christoph van Holt, Geschäftsführer von Bremer. Gleichzeitig kann er die Materialien hier in der Anwendung präsentieren, also beispielsweise die Duschkabine oder die Bodenfläche, und nicht nur die einzelne Fliese auf einer Platte. „So bekommen die Menschen eher eine Vorstellung davon, wie es am Ende aussieht.“

Hauptsitz des Bottroper Unternehmens liegt wenige hundert Meter entfernt

Der Hauptsitz des Unternehmens liegt nur wenige hundert Meter entfernt an der Horster Straße. Die Ausstellungsflächen dort liegen hinten auf dem Gelände, von vorne sei nicht unbedingt ersichtlich, dass er auch eine große Auswahl an Fliesen, Türen oder anderen Dingen führe – eben weit über das klassische Baustoffangebot hinaus. „Hier können wir zeigen, dass wir mehr bieten als nur Baustoffe.“

Vor wenigen Wochen hat die Machbar am Ende der Bottroper Gastromeile, zentral in der Innenstadt, eröffnet.
Vor wenigen Wochen hat die Machbar am Ende der Bottroper Gastromeile, zentral in der Innenstadt, eröffnet. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zumal das Sortiment für sein Unternehmen eine große Bedeutung habe. „Die Hälfte unseres Umsatze entfällt inzwischen auf Fliesen“, sagt Christoph van Holt. Er selbst habe eine Leidenschaft für diese Bodenbeläge, sei auch selbst vielfach in Italien, um sich mit Ware einzudecken. „Da sind die Hersteller einfach kreativer als hierzulande“, schildert er seine Erfahrungen. Als dann klar war, dass der Matratzenladen an dieser Stelle auszieht, habe er sofort zugeschlagen.

Standort in der Bottroper Innenstadt mit Parkplätzen vor der Tür

Der Standort direkt an der Ecke von Gladbecker und Friedrich-Ebert-Straße sei geradezu ideal, sagt van Holt. Schon länger habe er überlegt, eine solche zusätzliche Ausstellungsfläche zu eröffnen. Doch meist gab es nur Läden direkt in der Fußgängerzone. Aus seiner Sicht nicht optimal.

Am jetzigen Standort dagegen gibt es einige Parkplätze vor der Tür und zum Frühjahr, wenn wieder mehr Leben auf die Gastromeile einziehe, seien auch mehr Menschen in dem Bereich unterwegs, glaubt van Holt. Plus: Auch zur Friedrich-Ebert-Straße gibt es Schaufenster, so dass auch Autofahrer an der Ampel Einblicke erhalten.

Unternehmen will so noch einmal präsenter in Bottrop sein

Die Nähe zum Hauptsitz an der Horster Straße ist für van Holt ebenfalls wichtig. Denn dort sei die Auswahl noch einmal größer, Kunden könnten also im Zweifel auch dorthin kommen oder Berater kämen von der Horster zur Gladbecker Straße. Zum Frühjahr hin will van Holt die Machbar erweitern. In einem Nebenzimmer plant er dann eine Ausstellung zum Thema Wellnessbäder. Außerdem kann er sich regelmäßige Veranstaltungen und Thementage vorstellen.

Klar ist aber auch: Die wenigsten Menschen werden am Schaufenster vorbeikommen, eine Fliese sehen und spontan hineinkommen, um ihr Bad renovieren zu lassen. Doch es gehe eben darum, noch einmal präsenter in der Stadt zu sein und den Bottropern einen Eindruck des Angebots zu vermitteln. Außerdem: „Wir hatten tatsächlich schon einen Kunden, der kam vorbei, hat eine Fliese gesehen und sich sofort danach erkundigt.“

Partnernetzwerk mit Bottroper Handwerksbetrieben

Das sei aber die Ausnahme, sagt van Holt. Gleichzeitig plant er aber auch Beratungen an seinem zweiten Standort. Zu seinem Netzwerk gehören auch Bottroper Handwerksbetriebe, gemeinsam könne man eben auch Beratungen anbieten. Sitzmöglichkeiten, Multimedia-Equipment und alles weitere sind vorhanden, so dass Bäder oder andere Räume direkt vor Ort geplant werden können. Und spätestens dann wird es wohl mindestens auch einen Kaffee geben – also doch Getränke in der Machbar.

Ein Bottroper Traditionsbetrieb

Bremer Baustoffe ist ein echtes Bottroper Traditionsunternehmen. Es geht zurück auf ein im Jahr 1878 von Ernst Bremer eröffnetes Baugeschäft mit Bauschreinerei und Baumaterialienhandlung. 1959 erfolgte dann der Umzug an die Horster Straße. Dort hat die Firma nach wie vor ihren Sitz.

An der Horster Straße betreibt Christoph van Holt unter anderem eine rund 300 Quadratmeter große Ausstellungsfläche. Verkauft werden die Waren sowohl an Betriebe als auch direkt an den Endverbraucher.