Bottrop-Kirchhellen. Auf Hof Kaufmann in Bottrop haben die Kunden die Auswahl unter 10.000 Tannen. Warum hier selbst Bäume mit zwei Spitzen ihren Abnehmer finden.
Nordmanntannen, so weit das Auge reicht. Der Hof Kaufmann an der Lehmschlenke ist wie in den Vorjahren das Eldorado für Weihnachtsbäume. Denn hier kann der perfekte Baum fürs Fest selbst geschlagen werden. Ein großer Spaß für die gesamte Familie.
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Ein Besuch vor Ort zeigt: Die Aufgaben scheinen klar geregelt. Die Kinder wählen den Wunschbaum aus, der Papa greift zur Säge und wird häufig von den Kindern unterstützt. Die Mama hält alles mit dem Smartphone als Video oder Foto fest. Bei Markus Kaufmann und seiner Frau Dorothe wird eben jede und jeder fündig.
Einige Kunden suchen bewusst einen Weihnachtsbaum mit zwei Spitzen
Auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern wachsen ebenso viele Tannen, und damit potenzielle Weihnachtsbäume. Eine Sache wird den Weihnachtsmann besonders freuen. „Wir haben ungespritzte und unbehandelte Bäume“, sagt Markus Kaufmann. „Hier ist noch nie ein Tropfen Gift auf die Fläche gekommen.“ Alles Bio, Natur pur.
Die Entscheidung, welcher Baum gekauft wird, fällt ganz individuell. „Einige Kunden suchen sich sogar Bäume mit zwei Spitzen aus“, sagt Kaufmann. Er berichtet von Kunden, die ihm erzählten, wie sie sich an Weihnachten in die Haare gekriegt haben, ob jetzt die rote oder die goldene Christbaumspitze auf den Baum kommen soll. Als Kompromiss wird einfach ein Baum mit zwei Spitzen gekauft und schon herrscht Besinnlichkeit.
Kunden kommen aus der ganzen Region nach Bottrop-Grafenwald
Es ist nur eine von vielen Geschichten, die er in den zurückliegenden vier Jahren über die Gründe für einen Baumkauf gehört hat („Man könnte ein Buch darüber schreiben“). Seit 2018 können die Besucher bei ihm den Weihnachtsbaum selber schlagen. Oder genauer gesagt: sägen. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung über die Dorfgrenzen hinaus herumgesprochen. Nach eigenen Aussagen kommen die Leute aus Mülheim, Duisburg, Düsseldorf, Köln und sogar aus dem Sauerland nach Kirchhellen.
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Der bisher größte verkaufte Baum in diesem Jahr, sage und schreibe 4,50 Meter groß, hat seine neue Heimat in der Nähe gefunden. Er steht nun in Dorsten. Die Bäume sind zwischen neun und zehn Jahre alt. „Nur unterschiedlich gewachsen“, sagt Kaufmann. Selten hat das Sprichwort „Wer die Wahl hat, hat die Qual“ dermaßen gepasst wie auf seinem Hof. Gar nicht so leicht, den Durchblick zu behalten.
Mancher Stamm leistet ordentlich Widerstand gegen die Sägezähne
Familie Mährle hat indes ihren Traumbaum gefunden. Malte Mährle macht sich ans Werk. Jannik, Milla und Henry packen mit an. Aber der Stamm erweist sich als ziemlich widerspenstig. Zahn um Zahn frisst sich die Säge ins Holz. Dann gibt der Stamm aber nach. Das Wetter mit fiesem Dauerregen und aufgeweichtem Boden hat sie nicht abgeschreckt? „Absolut nicht“, meint Malte Mährle. Und nun wohin mit dem Prachtexemplar? „Der Baum bekommt jetzt einen schönen Platz im Wohnzimmer.“
Das Ziel der Familie Kaufmann ist wieder einmal erreicht: Die Erwachsenen sind glücklich und die Kinderaugen strahlen.
Auch nächstes Wochenende geöffnet
Wer noch einen passenden Tannenbaum zum Fest sucht und ihn selber schlagen möchte, kann dies auf dem Hof Kaufmann am Freitag, 17. Dezember, von 14 bis 17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag (18./ 19. Dezember) jeweils von 10 bis 17 Uhr machen. Adresse: Lehmschlenke 43, 02045/ 5319. Sägen können vor Ort ausgeliehen werden.Die Preise sind nach Größe des Baumes gestaffelt. Zum Beispiel: Der Meter Tanne kostet 20 Euro, 1,50 Meter 30 Euro, zwei Meter 40 Euro und so weiter.