Bottrop. Nach den Corona-Pausen will die Bottroper SPD Vereinen, Handel und Veranstaltern helfen. So viel Geld sieht die größte Partei im Rat dafür vor.

Die SPD will mit dafür sorgen, dass die Bottroper Stadtgesellschaft nach den erzwungenen Corona-Pausen wieder aufleben kann. Dazu nimmt die stärkste Partei im Bottroper Rat Geld in die Hand und schnürt ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Ziel ihres Förderprogramms sind sowohl die Bottroper Innenstadt als auch die Stadtteile. „Die Pandemie-Entwicklung bereitet uns nach wie vor große Sorgen, auch wenn in Bottrop die Impfquote wirklich gut ist“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz.

Die SPD habe daher schon im vorigen Jahr versucht, mit zusätzlichen Anschubfinanzierungen aus der Stadtkasse die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise etwas abzumildern. Dies wolle sie etwa durch den mit 50.000 Euro gefüllten Fonds zur Innenstadtentwicklung auch fortsetzen und in der City zum Beispiel weiterhin gebührenfreies Parken ermöglichen. „Es hat sich auch in diesem Jahr wieder gezeigt, dass vor allem die sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie enorm sind und uns zweifellos Jahre beschäftigen werden“, unterstrich Thomas Göddertz.

Bottrop hat immer noch mit knappen Finanzen zu kämpfen

Das sei wegen der kritischen Finanzlage schwierig genug. Der Stadt sei es mit Hilfe des Stärkungspaktes mit dem Land zwar gelungen, ihre Schulden zu verringern, doch es kommen neue finanzielle Lasten hinzu. „Wir sind nach wie vor an der Kante, was uns gerade jetzt in der Coronapandemie Handlungsspielraum nimmt“, bedauert der Ratsherr. Doch die Stadt müsse im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten auch selbst mithelfen.

Sie wollen kräftig Geld ausgeben, damit Bottrop wieder auflebt: SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck mit SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz und den SPD-Ratsherren Frank Beicht, Matthias Buschfeld und Daniel van Geister (von links)
Sie wollen kräftig Geld ausgeben, damit Bottrop wieder auflebt: SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck mit SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz und den SPD-Ratsherren Frank Beicht, Matthias Buschfeld und Daniel van Geister (von links) © Funke Foto Services | Michael Korte

Gerade der Fonds zur Innenstadtentwicklung sei dazu gut geeignet. „Wir können damit schnell und flexibel ohne zu viel Bürokratie Geld frei machen, und jeder Euro wird ja dann auch multipliziert“, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Frank Beicht. Denn Sponsoren stockten die Beträge mit privaten Geld ja jeweils um gut ein Drittel auf. So war etwa Geld für das Heimatshoppen oder auch die Sommerdekoration der Einkaufsstraßen da und für die Bestuhlung der Terrasse am Bio-Laden Bukes.

Bottroper Vereine baten um Anschubfinanzierung der Stadt

Zusätzlich will die SPD daher einen weiteren mit 50.000 Euro gefüllten Finanzfonds umwandeln. Bisher floss daraus Geld für die Arbeit der Quartierbüros in den Stadtteilen. Deren Finanzierung sei zurzeit jedoch gesichert. „Wir wollen den Fonds deshalb auf 100.000 Euro aufstocken und mit dem Geld den Vereinen, Verbänden und Einrichtungen in Bottrop helfen. Uns haben viele Vereine und Verbände um solche Anschubfinanzierungen gebeten, damit sie ihre Aktivitäten nach den Corona-Lockdowns überhaupt wieder ans Laufen bekommen“, sagte Fraktions-Vize Matthias Buschfeld.

SPD dankt Beschäftigten

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Göddertz lobte die enormen Leistungen vieler Beschäftigen der Stadtverwaltung und des Bottroper Impfzentrums in der Corona-Krise. Ihre Arbeit sei großartig, betonte der Landtagsabgeordnete.

„Wir waren wirklich super aufgestellt“, sagte der Bottroper. Göddertz dankte ausdrücklich auch den Bottroper Ärzten und Apothekern und ihren Mitarbeiterinnen, dass sie so vielen Bürgerinnen und Bürgern gut durch die Corona-Krise geholfen haben.

Der Geldtopf müsse den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt stärken: bei der Kaffeetafel für Senioren ebenso wie zum Beispiel bei Mutter-Kind-Treffen. Auch die Sehnsucht nach größeren Veranstaltungen und öffentlichen Treffpunkten sei nach den erzwungenen Corona-Pausen sehr groß. „Das haben wir an unseren eigenen Veranstaltungen gemerkt. Wir sind bei unserem Sommerfest förmlich überrannt worden“, stellte Matthias Buschfeld fest.

Mehr Geld für Online-Veranstaltungen der Stadtbücherei

Das gilt auch für das kulturelle Leben. „Da hat die Verwaltung schon reagiert und den Etat aufgestockt“, sagte SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck. Die Ratsfrau spricht sich dafür aus, dass die wegen des Umbaus eingeschränkte Stadtbücherei ihre Finanzmittel auf ihr digitales Angebot konzentriert. Rund 10.000 Euro will die SPD außerdem für hybride Bürgerveranstaltungen der Bibliothek bereit stellen. „Das Interesse ist da“, ist sich die SPD-Vorsitzende sicher.