Bottrop. Sollen die Impfzentren wieder öffnen? Bottrop setzt beim Thema Booster-Impfungen weiter auf mobile Teams. Die Pflegeeinrichtungen sind durch.

An einer Debatte über eine Wiedereröffnung des Impfzentrums wird sich der Krisenstab nicht beteiligen. „Wir bleiben bei unserer Strategie des mobilen Impfens“, sagt Krisenstabssprecher Andreas Pläsken. Ab sofort gibt es am Impfbus auch Auffrischungsimpfungen (Booster) für alle Interessierten. Die Kassenärztliche Vereinigung sagt: Wir bekommen das Booster-Impfen gestemmt - notfalls auch für alle Bürger. Mit den Impfungen in den Bottroper Senioren- und Pflegeeinrichtungen sei Bottrop durch, meldet der Krisenstab.

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Ärzte: „Kehrtwende nicht verhältnismäßig“

Zu der von Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn angestoßenen Debatte um die Wiederöffnung der Impfzentren sagen Krisenstab und Kassenärzte gleichermaßen: Für uns derzeit kein Thema. „Der Krisenstab wird darüber nicht diskutieren“, sagt Pläsken. Wir bleiben bei unserer Strategie des mobilen Impfens.“ Und Vanessa Pudlo, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), sagt dazu: „Wir haben es immer befürwortet, dass die Corona-Impfung in die regulären Strukturen der ambulanten Versorgung überführt werden, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Mit Schließung der Impfzentren war dies der Fall und es wäre nicht verhältnismäßig, hier wieder eine (im Moment unbegründete) Kehrtwende einzulegen.“

Denn die niedergelassenen Ärzte seien durchaus in der Lage, die Auffrischungsimpfungen zu setzen. Vanessa Pudlo rechnet vor: „In Bottrop wurden in der vorletzten Woche 1314 Impfungen in den Praxen durchgeführt, davon waren 538 Booster-Impfungen. In der vergangenen Woche waren es 1631 Impfungen und 849 Drittimpfungen. Sie sehen also: Das Booster-Tempo steigt.“

„Unsere Praxen sind gerüstet“

Können die Hausärzte auch Schritt halten, wenn die Ständige Impfkommission (StIKO) Boosterimpfungen für alle Geimpften empfiehlt? Unsere Ärzte schaffen auch jeden Winter die Grippeimpfung, sagt die KVWL-Sprecherin. „Natürlich werden die kommenden Monate für die Praxen wieder ein Kraftakt, aber unsere Praxen sind gerüstet. Ja, es kann vereinzelt zu Wartezeiten kommen, denn die Praxen müssen den Impfstoff auch mit einer Vorlaufzeit von zwei Wochen bestellen, Zeitfenster zum Impfen einrichten und gleichzeitig noch den normalen Praxisalltag koordinieren.“

Für die Auffrischungsimpfungen gilt die StIKO-Empfehlung, sie erst ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung zu verabreichen. Da der Impfschutz nach sechs Monaten nicht auf Knopfdruck verschwinde, sagt Vanessa Pudlo, „ist es legitim, wenn die Praxen die Drittimpfungen terminieren und strukturiert abarbeiten. Wir raten den Patientinnen und Patienten deshalb, sich frühzeitig um einen Termin zu kümmern.“

Die Debatte um Boosterimpfungen für alle verfolgt der Krisenstab mit Interesse, sagt Pläsken. Am Impfbus werden bei den mobilen Impfterminen ab sofort auch Boosterimpfungen gesetzt, sofern die Abstände zwischen den Impfungen eingehalten würden: Die Nachfrage nach den mobilen Impfungen bleibt hoch, sagt Pläsken: In den letzten zwei Wochen seien am Impfbus 450 Dosen verimpft worden.

Impfbus steuert die Wochenmärkte an

Auch in dieser Woche ist der Impfbus wieder im Bottroper Stadtgebiet unterwegs.

Am Mittwoch, 3. November, steht er von 10 bis 16 Uhr am Altmarkt, am Freitag, 5. November, von 8 bis 12 Uhr auf dem Boyer Markt.

An beiden Standorten können Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen entsprechend der Vorgaben der StIKO mit dem Impfstoff Biontech/ Pfizer vorgenommen werden. Außerdem werde es in Absprache mit dem Sozialamt weitere Sondertermine geben.