Bottrop. Der Verein Bobbie sucht Handwerker, die in Wipperfürth und Erftstadt beim Wiederaufbau mit anpacken. Ende September soll die Aktion starten.

„Gott, hilf mir! Denn das Wasser reicht mir bis an die Kehle. Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist“, so steht es in der Bibel (Psalm 69). Dieses Zitat ist zutreffend für die Betroffenen der Flutkatastrophe. Nun will Der Verein Bobbie aus Bottrop in Wipperfürth und in Erftstadt mit zwei Projekten der evangelischen Gemeinde beim Wiederaufbau helfen.

Gesucht sind Fachkräfte aus der Elektrotechnik, Anlagenmechanik, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Experten zum Innenausbau und Rohbau. Auch Personen aus Bottrop, die keine Ausbildung in diesen Gewerken haben, aber trotzdem handwerklich geschickt sind, sind gerne gesehene Helfer.

Handwerker sind händeringend gesucht

„Es gibt einfach zu wenig Handwerker vor Ort“, sagt Thomas Dreessen. Der Vorsitzende von Bobbie hat sich in beiden Städten ein Bild von der Zerstörung gemacht. „Die Friedenskirche in Erftstadt war nicht betroffen. Das Gemeindehaus und der Kindergarten haben das Wasser abbekommen.“ Die Elektrik hat großen Schaden davon getragen. Dasselbe gilt für die feuchten Wände, die getrocknet werden müssen. Im schlimmsten Fall muss der Putz runter.

Die Schäden nach der Flutkatastrophe im Gemeindehaus in Wipperfürth sind unübersehbar. So wie hier sieht es im gesamten Keller aus.
Die Schäden nach der Flutkatastrophe im Gemeindehaus in Wipperfürth sind unübersehbar. So wie hier sieht es im gesamten Keller aus. © Bobbie e.V

Schon auf dem Weg dorthin zeigt sich das Ausmaß der Katastrophe. Dreessen hält die apokalyptischen Eindrücke mit der Fotokamera fest. An den Straßen türmen sich meterhoch Müll und Schrott. Die Bundesstraße 265 bei Erftstadt wurde Opfer einer Überschwemmung. Die Wassermassen hatten zahlreiche Autos unter sich begraben. „Wir haben zerstörte Straßen und zerstörte Häuser gesehen“, sagt Dreessen.

Die Zeit zum Wiederaufbau drängt, der Winter naht

In Wipperfürth zeigt sich ein kaum besseres Bild. Dort hat die Wupper eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Haustechnik und Elektrik im Gemeindehaus sind kaputt und müssen repariert werden. Auch die Böden im Untergeschoss der Kirche sind betroffen. Geschätzter Aufwand: drei Wochen für drei bis fünf Leute. Dreessen ist sich sicher, dass das Projekt in Erftstadt weitaus mehr Zeit in Anspruch nehmen wird.

„Die Einsätze sollen zwischen drei und sieben Tagen dauern. Und zwar im Zeitraum von Ende September bis November“, so der Vorsitzende. Die Zeit drängt. „Ein großes Problem ist, dass viele Häuser keine Heizung haben.“ Und in wenigen Monaten steht der Winter vor der Tür.

Wer als Handwerker in Wipperfürth/ Erftstadt helfen möchte oder Fragen hat, kann sich bei Thomas Dreessen melden bobbie.bottrop@t-online.de. Mehr Infos unter bobbie-ev-bottrop.com.