Bottrop. Beim Wochenende auf dem Bauernhof Sagel in Kirchhellen hat sich alles um einen 230 Kilo schweren Ochsen gedreht. Neuauflage nicht ausgeschlossen.

Alle warten gespannt auf den ersten Anschnitt – aber nicht etwa auf einer Hochzeit vor einer mehrstöckigen Torte, sondern auf dem Bauernhof Sagel in Kirchhellen. „Bauer Bu“ Burkhard Sagel hat zum ersten Mal ein Wochenende auf seinem Bauernhof organisiert – inklusive Übernachtung im Kuhstall, Brennereibesichtigung und dem Highlight: ein Ochse am Spieß.

Ochse am Spieß in Kirchhellen: 230 Kilogramm Schlachtgewicht

230 Kilogramm Schlachtgewicht bringt der dreijährige Ochse auf den Tisch, alles andere als leicht! Das kann auch Burkhard Sagel berichten: „Der Ochse hing jetzt über 24 Stunden am Grill, und wir hatten zwischendurch Bedenken, dass er runter fällt. Es fing schon ganz abenteuerlich an, da der Motor kaputt gegangen ist. Danach mussten die Mädels erst mal per Hand drehen“, erzählt er lachend.

Bauer Burkhard Sagel zerteilt auf seinem Hof in Kirchhellen den Ochsen. Alle sind gespannt: Wir das Fleisch schmecken?
Bauer Burkhard Sagel zerteilt auf seinem Hof in Kirchhellen den Ochsen. Alle sind gespannt: Wir das Fleisch schmecken? © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

50 Teilnehmer sind insgesamt bei dem Wochenende dabei, das Team des Hofes packt kräftig mit an und stellt ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine: Von Samstag bis Sonntag gibt es eine Planwagentour, Spiele wie Flunkiball sowie eine Übernachtung bei den Kühen. Jeder bekommt ein Überlebenspaket mit Brettchen, Besteck und Schnapsglas, damit das Fleisch auch ordentlich verspeist werden kann. Nicht jeder hat Ochse zum Frühstück, oder?

Ochse am Spieß: Komplette Verwertung ist dem Bauern wichtig

Für Burkhard Sagel ist die komplette Verwertung des Tieres wichtig: „Hier wird nichts weggeschmissen. Wir geben auch Grillseminare wo wir lehren, dass man möglichst viele Stücke nutzen und kennenlernen soll – auch die unbekannten. Das ist einfach die Wertschätzung für das Tier. Wir benutzen auch ungewöhnliche Cuts wie Herz oder Leber.“

Aber wie schmeckt er nun, der große Ochse? Bauer Bu verwertet hier nicht sein eigenes Tier, sondern das eines Freundes. Einen solch großen Ochsen einzufangen ist keine leichte Sache, verrät er. „Kinder, das Essen ist fertig!“ ruft er. Sofort versammelt sich die Menge und wartet brav in einer Schlange – das lange Warten hat sich gelohnt. Überall schallt es „Wahnsinn“, „voll gut“ oder „ist das saftig“. Bauer Bu bringt es auf den Punkt: „Genau so soll es sein!“

Was nicht sofort verzehrt wird, kommt als abgepacktes Pulled Beef in den Verkauf auf dem Hof Sagel.
Was nicht sofort verzehrt wird, kommt als abgepacktes Pulled Beef in den Verkauf auf dem Hof Sagel. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die Teilnehmer sind hellauf begeistert von dem Wochenende auf dem Bauernhof. Raus aus dem stressigen Alltag und für ein paar Stunden die Abwechslung genießen, denn davon gibt es hier mehr als genug. „Das Wochenende ist sehr schön, aufregend und einfach mal was Anderes. Wir sind nahe an den Kühen und haben gehofft, eine Kälbchengeburt miterleben zu dürfen. Aber das ist dann leider nicht passiert. Die Stimmung ist super und alle haben gute Laune“, erzählt Nadine Jansen, eine Teilnehmerin.

Ochse am Spieß: Neuauflage in Kirchhellen möglich

Sagel spielt schon mit der Idee, nächstes Jahr eine Neuauflage anzubieten. Der Testlauf jetzt sollte zeigen, wie das Angebot ankommt, verrät Sylvia Hammer: „Es sind alle begeistert, und das Konzept ist richtig gut.“

Sie selbst kauft seit vier Jahren nur noch Fleisch vom Hof: „Es schmeckt einfach und die Qualität ist so gut, da braucht man das Fleisch nicht in Soße oder Marinade ertränken. Etwas Salz und Zucker – das war´s. Wir kaufen nichts mehr aus dem Supermarkt.“

Den lächelnden Gesichtern nach zu urteilen sind Sylvia Hammer und ihr Mann mit ihrer Meinung nicht alleine. Ganz klar – es schmeckt!