Bottrop. Neue Wohnungen zu günstigen Mieten baut die Söller-Stiftung im Kirchhellener Ortskern. Wann die Dachgeschosswohnungen fertig sein sollen.
Im Kirchhellener Ortskern entstehen ein paar neue Mietwohnungen. Die Söller-Stiftung baut für die vier oder fünf neuen Wohnungen zurzeit das Dachgeschoss ihres eigenen Gebäudekomplexes aus. Außerdem lässt sie das Haus, das in Kirchhellen übereck an der Kreuzung der Hauptstraße mit dem Kirchhellener Ring steht, energetisch modernisieren und mit Balkons aufwerten. Auch der Innenhof wird erneuert. Mit den Mieteinnahmen auch aus den neuen Wohnungen wird die Stiftung Veranstaltungen und Einrichtungen fördern, die die gute Nachbarschaft und das Gemeindeleben in Kirchhellen stärken.
„Viele Stiftungen haben ja schon seit einiger Zeit das Problem, dass sie aus ihrem Kapitalvermögen kaum noch Einnahmen gewinnen können“, erklärt Kirchhellens Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. Denn Banken zahlten ja so gut wie keine Zinsen mehr. Die Idee, zusätzliche Immobilien anzukaufen, um aus dieser Klemme zu kommen, habe die Stiftung vorerst wieder verworfen. „Das Kuratorium hat sich lieber dazu entschlossen, die eigene Immobilie der Stiftung aufzustocken und neue Mietwohnungen zu bauen“, sagt der Kirchhellener. Mitte des kommenden Jahres sollen die Wohnungen fertig sein.
Wärmedämmung senkt Kosten der Kirchhellener Mieter
Dies sei allein deshalb schon eine gute Entscheidung gewesen, weil der inzwischen 60 Jahre alte Bau mit seinen drei Hauseingängen an der zentralen Kirchhellener Kreuzung eine Renovierung nötig habe, meint Norbert Ryvola. „Es war wichtig, dass daran etwas getan wird“, sagt der Architekt. Im Gebäudeteil an der Hauptstraße, in dem sich auch das Ladenlokal für das Elektrogeschäft Schuffert befindet, arbeiten Schreiner bereits an der Holzkonstruktion für die neuen Dachgeschosswohnungen samt Dachloggien. Auch auf den Trakt am Kirchhellener Ring lässt die Stiftung noch solche Wohnungen setzen.
Das über Eck stehende Haus werde außerdem mit einer mineralischen Wärmedämmung versehen. „Das senkt auch die Energiekosten für unsere Mieter“, sagt Ludger Schnieder. Die wärmedämmende Putzfassade wird mit ihrem Rotton an die jetzige Klinkerfassade des Gebäudes an der Hauptstraße erinnern. Die Fassade des Elektrogeschäftes wird einen Elfenbeinton bekommen und Grautöne setzen Akzente am Kirchhellener Ring. „Die Gebäude fügen sich auch farblich harmonisch in die Umgebung ein“, verspricht der Bezirksbürgermeister.
Günstige Mieten für attraktive Wohnungen im Ortskern
Die Stiftung achte ohnehin darauf, dass die Mietpreise für ihre Wohnungen günstig bleiben, betont der Bezirksbürgermeister. „Sie haben eine vier vor dem Komma“, umschreibt GBB-Geschäftsführer Stephan Patz und er verspricht: „Die Mieten werden auch nach der Hausrenovierung günstig bleiben“.
Die Gesellschaft für Bauen und Wohnen (GBB) verwaltet die Wohnungen der Söller-Stiftung und managt jetzt auch den Umbau des Kirchhellener Gebäudekomplexes. Die bestehenden und bewohnten Mietwohnungen werde die städtische Wohnungsbaugesellschaft allerdings nicht jetzt, sondern Zug um Zug modernisieren. „Neue elektrische Leitungen und Wasserleitungen zu ziehen, auch neue Bäder und Türen einzubauen, das wäre Mietern nicht zuzumuten. Das gehen wird lieber immer dann an, wenn ein Mieterwechsel ansteht“, erklärt der GBB-Geschäftsführer.
Gemeinwesen stärken
Die Söller-Stiftung wurde 2011 gegründet. Ihr Grundkapital bildete der Nachlass der Kirchhellenerin Ursula Söller. Sie will damit das Gemeinwesen in Kirchhellen stärken. Zum Stiftungskapital gehört im Wesentlichen Ursula Söllers früheres Wohnhaus.
Dem Kuratorium gehören außer Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder auch SPD-Ratsherr Matthias Buschfeld als Vorsitzender des Bottroper Sozialausschusses sowie CDU-Landtagsabgeordnete Anette Bunse als stellvertretende Sozialausschussvorsitzende an. Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer ist Geschäftsführer.
Ausbau des Hauses kostet die Stiftung 1,2 Millionen Euro
Um die 1,2 Millionen Euro gebe die Söller-Stiftung für den Ausbau des Hauses aus, sagte Jochen Brunnhofer. Der Stadtkämmerer gehört dem Kuratorium der Stiftung als Geschäftsführer an. Die Stiftung habe dazu ein Darlehen aufgenommen, da ihr Grundvermögen ja stets verschont bleiben sollte. Auch die Erlöse aus den Mieteinnahmen werden wegen des Stiftungszweckes nicht für die Bauarbeiten verbraucht.
„Wir werden weiterhin soziale Projekte fördern“, versichert Bezirksbürgermeister Schnieder. Dazu gehören etwa die Veranstaltung von Seniorennachmittagen, die Finanzierung von Fahrradstationen oder Sitzbänken entlang von Kirchhellener Wegen. Auch zum Bau des zweiten Bouleplatzes am Brauhaus hat die Stiftung einen Geldbetrag beigesteuert.