Alles hatte mit einem Anruf bei Werner Koller begonnen. Das war vor sieben Jahren. Ursula Söller, die am 28. September 2010 verstarb, wollte damals mit dem stellvertretenden Mitglied des Sozialausschusses besprechen, was einmal mit ihrem Nachlass geschehen solle. „Sie hatte ganz klare Vorstellungen“, sagt Koller. „Ihr Wunsch war es, all ihren Besitz der Stadt zu vererben, damit er der Gemeinnützigkeit zu Gute kommt.“

Am Donnerstag ging ihr Wunsch in Erfüllung: Bottrops Stadtkämmerer Willi Loeven, sprach von einem angenehmen Anlass, als er die Neugründung der nichtselbstständig arbeitenden „Söller-Stiftung“ verkündete. Die Verwaltung übernimmt ein Kuratorium, bestehend aus: der Vorsitzenden des Sozial-Ausschusses (derzeit Renate Palberg), ihrer Stellvertreterin (Dr. Antoinette Bunse) und der amtierenden Bezirksbürgermeisterin (Margot Hülskemper). Die Geschäftsführung obliegt Sozialdezernent Willi Loeven.

Als Stiftungszweck ist „die Stärkung des bürgerschaftlichen Gemeindelebens, die Pflege und die Förderung der nachbarschaftlichen Beziehungen festgeschrieben, vor allem in Kirchhellen“, wie Loeven bekannt gab. Konkret könne die Stiftung kulturelle Veranstaltungen bezuschussen oder die Anschaffung von Inventar in Gemeinschaftsräumen unterstützen.

Pflege der Gemeinde

Über das genaue Stiftungsvolumen wollte Loeven keine Angaben machen, da eine konstituierende Sitzung, in der die Geschäftsordnung verabschiedet und der Vorsitz gewählt werden, noch aussteht. Allerdings erklärte er, die Erträge, die dem Stiftungszweck zugeführt werden, entsprächen jährlich „einer deutlichen fünfstelligen Summe.“ Söllers Wohnhaus (Hauptstraße 73) wurde dem Stiftungsvolumen beigefügt.

Die Söller-Stiftung ist die vierte nichtselbstständige Stiftung Bottrops. Weiterhin gibt es die Wilhelm Stottrop-Stiftung und die Ignaz und Maria Lordick-Stiftung. Beide engagieren sich vorrangig für bedürftige, ältere Mitbürger. Die Egon Bremer-Stiftung fördert den Jugendsport, aber auch Projekte zu Völkerverständigung und Heimatpflege.