Bottrop. Vor gut einem Jahr ist das ehemalige VW-Autohaus in Bottrop ausgebrannt. Nun rückt der Abriss näher. Weitere Mieter für Projekt am Eigener Markt.
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass das ehemalige VW-Autohaus an der Gladbecker Straße in Bottrop ausgebrannt ist. Längst ist klar, was auf dem Gelände geschehen soll. Ein Investor plant dort auf einer Teilfläche den Neubau des Netto-Marktes auf dem anderen Teil sollen Wohn- und Gewerbeflächen Platz finden. Doch entgegen bisheriger Ankündigungen hat sich auf dem Gelände sichtbar noch nicht viel getan, nach wie vor steht dort die Brandruine.Im vierten Quartal dieses Jahres – sprich ab Oktober – soll sich das jedoch ändern, heißt es seitens des Bauherrn, der IPG Investment aus Witten. Das Unternehmen kündigt den Abriss der Brandruine nun an. Die Mietverträge mit Netto für das Erdgeschoss sowie der Zahnarztpraxis für das Obergeschoss seien unterschrieben. „Gemeinsames Ziel ist es, nach Fertigstellung des Abrisses zeitnah mit den Neubauarbeiten zu beginnen. Die Fertigstellung des Objektes ist Ende 2022 geplant.“
Abwicklung des Kaufvertrags hat sich durch den Brand verzögert
Eigentlich hätte der Abriss schon längst begonnen haben sollen. IPG-Gesellschafter Michael Hiesgen hatte in einer Sitzung des Planungsausschusses den Abriss schon für Anfang des Jahres angekündigt. Letztlich habe es aber noch Verzögerungen gegeben, heißt es seitens des Investors. Bedingt durch den Brand habe die Abwicklung des Kaufvertrags zwischen der IPG und dem Alteigentümer des Grundstücks, Edeka, etwas gedauert.
Der Vertrag sei aber inzwischen rechtskräftig. „Das beauftragte Architekturbüro arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Vorbereitung des Bauantrages, der noch in diesem Herbst der Stadt Bottrop vorgelegt wird.“
Mietverträge am Eigener Markt in Bottrop sind unterzeichnet
Eng verbunden mit den Planungen für das Cargo-Gelände sind auch die Entwicklungen rund um den Eigener Markt. Dort treibt die IPG ein weiteres Projekt voran, den Bau eines kleinen Einkaufszentrums. Auch dort tut sich inzwischen etwas – zumindest hinter den Kulissen. Die Mietverträge für den Standort seien alle abgeschlossen, heißt es seitens IPG.
Das bedeutet zuallererst den Einzug von Edeka. Vor gut fünf Jahren hatte der kleine Supermarkt an dem Standort aufgegeben, künftig soll hier ein „großflächiger Lebensmittelvollsortimenter“ Platz finden. Doch neben Edeka gibt es noch weitere Mieter. So kündigt IPG den Einzug eines Backshops, eines Bank-Service-Points sowie eines „hochwertigen“ Drogeriemarktes an. Hinzu kommen 2000 Quadratmeter zeitgemäßer und bezahlbarer Wohnraum. „Die Abstimmungsgespräche für den dort erforderlichen Grunderwerb stehen kurz vor dem Abschluss.“
Stadt Bottrop freut sich über bessere Nahversorgung am Eigener Markt
Bei der Vorstellung der Pläne sprachen IPG und Edeka von einer um 1000 Quadratmeter größeren Verkaufsfläche im Vergleich zum mittlerweile geschlossenen Supermarkt. Die Wohnbebauung soll oberhalb des Marktes entstehen, auch Gründächer waren in der ersten Planung vorgesehen. Für die Stadt war das Projekt ein Durchbruch im langen Streit um das Cargo-Gelände. Ursprünglich hatte Edeka hier einen großen Supermarkt bauen wollen. Das hatte die Stadt mit Verweis auf das Einzelhandelskonzept an der Stelle jedoch nicht genehmigt.
Stattdessen tauschte sie eigene Grundstücke mit den Investoren. So kann der an der Gladbecker Straße schon bestehende Discounter neu gebaut werden und die Nahversorgung auf dem Eigen angesichts des neuen Supermarktes grundlegend verbessert werden. Michael Hiesgen sprach bei der Vorstellung des Projektes von einer „klassischen Win-Win-Situation.