Bottrop. „Wanderbare Halden“ heißt der neue Band mit gut beschriebenen Touren zu den schönsten Erhebungen der alten Bergbauregion. Gute Karten und Tipps.
Rechtzeitig zum Ende der Sommerferien scheint wieder die Sonne und es wird wärmer. Aber auch zwischen Kamp-Lintfort und Hamm kann es schön sein, in Bottrop sowieso - zumindest für einen Aktiv-Tag am Wochenende. Und da Wandern seit einiger Zeit, nicht erst seit der Corona-Pandemie, wieder im Trend liegt, kommt der jetzt in Klartext-Verlag erschienene Band „Wanderbare Halden“ von Nikola Hollmann und Andrea Slavik gerade richtig.
Übersichtlich und gut nachvollziehbar: die Wanderkarte für jede der 15 Touren
Sie stellen detailliert und mit auch für Neulinge nachvollziehbarem Kartenmaterial 15 Touren zu den neuen Bergen der alten Bergbauregion vor. Unter dem Motto „der Weg ist das Ziel“ beginnen die Autorinnen nicht stumpf bei den Parkplätzen dieser künstlichen Erhebungen des Reviers, um dann den Aufstieg zu beschreiben. Vielmehr legen sie Wert auf das, was diese Eingriffe in die ursprüngliche Landschaft umgibt, was an historischer Substanz erhalten ist, wie beispielsweise das alte Kloster Kamp mit seiner barocken Ausstattung und den berühmten Terrassengärten aber auch dem neuen Park der letzten Landesgartenschau, bevor die Wanderer die „Halde Norddeutschland“ erreichen.
In Bottrop beginnt der 13,5 Kilometer lange Rundparcours an der Grafenmühle und führt durchs Naturschutzgebiet Köllnischer Wald zur Halde Haniel. Der „Star“ der hiesigen Halden bekommt bei Hollman und Slavik sogar ein Adjektiv, das kaum zu toppen ist: „heiliger Berg“. Zwar liegt dort nicht wie auf Münchens heiligem Berg, der Pate gestanden haben dürfte, ein altes Kloster mit berühmter Wallfahrt und ebenso berühmtem Bier. Aber immerhin steht dort oben das Papstkreuz, hinauf führt ein künstlerisch gestalteter Kreuzweg und Pilger gibt es auch, nicht nur zu Karfreitag.
Viele nützliche Tipps
Natürlich unterschlägt das Autorinnenduo nicht die kulturelle Nutzung der Halde mit der Bergarena, die mit den Ibbarola-Stelen auch im neuen Band als Fotomotiv herhalten muss. Aber das gehört ebenso wie die Zeche Prosper-Haniel am Fuß der Halde oder eine Kurzbeschreibung des Köllnischen Waldes u.a. als Eldorado des Schwarzspechts zu einem Buch, das auf Service setzt, dazu. Bis hin zum Tipp, nach feuchteren Tagen dort doch besser wasserfestes Schuhwerk zutragen.
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So geht dann noch 13 Mal weiter, gewürzt mit Einkehrtipps (falls vorhanden) und einem QR-Code mit den GPX-Daten der Touren. Schöne Farbbilder aber auch Karten mit übersichtlicher Legende, Zeit- und Kilometerangaben gehören selbstverständlich dazu.
„Wanderbare Halden - Die schönsten Revierwandertouren mit Aus- und Weitblick“, Klartext-Verlag, 175 Seiten, 18,95 Euro.