Bottrop-Grafenwald. Mit der prallen Juni-Sonne kommen auch wieder viele Gäste in die Ausflugslokale in Grafenwald. So haben die Gastwirte die Corona-Pause genutzt.
Die Grafenmühle liegt im Sommerglanz. Das ist gut. Schließlich weiß Christian Biesgen: „Wir sind hundertprozentig aufs Wetter angewiesen“. Der Geschäftsführer der Grafenmühle-Gastronomie, zu denen das Woodpeckers, aber auch das Herzblut und das Purple Turtle-Eiscafé gehören, freut sich über den strahlenden Sonnenschein, der die Familien wieder nach Grafenmühle lockt.
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Seit kurzem dürfen die Bottroper Gastronomen wieder ihre Herde und Öfen in Betrieb nehmen, so auch das Woodpeckers in Kirchhellen. „Wir haben alle Wände gestrichen, die Tische neu poliert und alles renoviert, aber nach der ersten Welle hatten wir auch damit nichts mehr zu tun.“ Nach fast einem Jahr steht Biesgen nun der Zukunft vorsichtig optimistisch gegenüber. „Stück für Stück schauen wir, das wir jetzt wieder zum Normal Zustand zurückkehren“, sagt er. Großen Einfluss darauf hat auch das Wetter, denn das Sommergeschäft sei für das Überleben der Grafenmühle Gastronomie essenziell.
Hunderte Motorradfahrer strömen zum Treff an der Grafenmühle
Mit der prallen Junisonne kommen aber auch die Gäste, sodass die Sitzplätze schnell belegt sind. Auch die Biker, die sich dieses Jahr ein wenig länger gedulden mussten, konnten in den vergangenen Wochen ihre Saison offiziell einläuten, und strömen nun mit hunderten Motorrädern zum Biker-Treff Grafenmühle. Das größte Problem, das die Gastronomen jetzt jedoch erwartet, ist ein großer Mangel an Mitarbeitern. Denn ein großer Bestandteil des Geldes der Kellner, Köche und anderen Mitarbeiter sei trotz 100-prozentiger Gehaltauszahlung aufgrund der fehlenden Trinkgeldeinnahmen weggefallen.
Viele hätten sich andere Berufe und Einkommensmöglichkeiten gesucht. „Eigentlich bräuchten wir fünf Kellner für den Außenbereich, können derzeit aber nur auf einen zurückgreifen“, bedauert Christian Biesgen. Auch seien müsse die gesamte Gastronomieindustrie erst wieder „hochgefahren“ werden, so seien zum Beispiel Zulieferer von Spezialprodukten mit ihrer Produktion noch nicht wieder auf dem Stand wie vor der Pandemie. Das bedeute etwa auch für das Woodpeckers, auf manche Spezialitäten verzichten zu müssen.
Corona-Pandemie hat viele Gastronomien das Leben gekostet
„Aber da haben die Kunden viel Verständnis für. Viele sind einfach froh wieder auswärts essen gehen zu können, in der Sonne zu sitzen, die Gesellschaft und auch das Essen, was man nicht einfach zu Hause zubereiten kann, wie Twister-Onion-Rings oder frittierte Paprika, zu genießen“, freut sich der Geschäftsführer und gibt die Devise aus: Jetzt heißt es für das Woodpeckers, die sonnigen Monate zu nutzen, zu sparen wo es geht, und auf die Zukunft zu hoffen. Christian Biesgen: „Man muss schauen, was passiert, viele Gastronomieunternehmen hat die Pandemie das Leben gekostet“.