Kirchhellen. Auf vier Hektar hat der Hof Miermann in Kirchhellen ein Maislabyrinth angelegt. Für Lokalpatrioten ist ein besonderes Detail im Feld angelegt.

Ein Bett im Kornfeld ist gemütlich. Das weiß keiner besser als Schlagerbarde Jürgen Drews. Ein Labyrinth im Maisfeld macht dagegen richtig Spaß und ist Abenteuer pur. Wer sich davon selbst überzeugen möchte, muss an diesem Samstag und Sonntag am Hof Miermann in Kirchhellen vorbeischauen.

Aktuell sind die Organisatoren mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Denn im Labyrinth sollen für die Kinder noch verschiedene Spielstationen aufgebaut und Infotafeln für eine Landwirtschafts-Rätsel-Rallye aufgestellt werden. Normalerweise dient die vier Hektar große Fläche als Festwiese für das traditionelle Schützen- und Brezelfest. Als im Februar wegen der Corona-Pandemie die erneute Absage kommt, hat Johannes Miermann senior „eine Idee“, wie Sohn Felix es nennt.

Maisstauden sind über drei Meter hoch

Warum nicht ein Labyrinth im Maisfeld anlegen? Der Vorschlag findet sofort begeisterte Zustimmung. Aber, so gesteht Felix Miermann rückblickend ein, hatte man anfangs keine Ahnung, wie sich so etwas überhaupt umsetzen lässt. Die Lösung: eine Maisdrille wie sie in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt. Bei der Maisaussaat wurde mithilfe eines GPS-Systems die Route des Irrgartens genau festgelegt. „Die Maschine wusste genau, wo sie ein Maiskorn setzen muss und wann nicht“, erklärt Miermann.

Felix Miermann steht inmitten des Maislabyrinths in Kirchhellen. Die gesamte Fläche ist vier Hektar groß.
Felix Miermann steht inmitten des Maislabyrinths in Kirchhellen. Die gesamte Fläche ist vier Hektar groß. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Dank des wechselhaften Wetters aus Regen, Sonne und warmen Temperaturen schoss der Mais in den zurückliegenden Wochen in die Höhe. Die Stauden messen aktuell locker 3,60 Meter. Auf den Fußwegen des Labyrinths, die knapp vier Meter breit sind, wuchs zwischenzeitlich das Gras. Knapp drei Kilometer kann der Besucher im Labyrinth zurücklegen. Auf dem Feld gilt keine Maskenpflicht.

Alle Infos zum Maislabyrinth

Das Maislabyrinth am Hof Miermann (Scheideweg 38) ist am Samstag und Sonntag (14./ 15. August) geöffnet jeweils von 11 bis 18 Uhr. Beim Besuch des Labyrinths zahlen Besucher ab 15 Jahren vier Euro, Kinder zwischen sechs und 14 Jahren drei Euro, Kleinkinder bis 5 Jahren dürfen kostenlos hinein.

Parkplätze befinden sich an der Holthausener Straße, also direkt am Feld, oder am Hof Miermann. Dort sind Reibekuchen, Schmorkartoffeln, Gegrilltes vom Strohschwein, Waffeln und Getränkeerhältlich. Geimpfte, Genesene und Getestete müssen die Bescheinigung bzw. den Impfausweis vorzeigen.

Mehr Infos zum Maislabyrinth und zum Hof auf dem hauseigenen Facebook-Kanal oder unter www.miermanns-scheune.de

Wappen ist aus der Vogelperspektive zu sehen

Aufgrund der Breite kann in Zeiten von Corona problemlos der Abstand untereinander eingehalten werden. „Klassische Maislabyrinthe haben engere Wege“, meint Miermann. Dadurch verliert der Besucher noch schneller die Orientierung, der Schwierigkeitsgrad ist höher. Aber auch ohne diese kleinen Details wird sich der eine oder andere im Miermannschen Maislabyrinth in einer Sackgasse wiederfinden.

Ein optischer Höhepunkt, den man nur aus der Vogelperspektive sieht, aber sich auf der Erde erahnen lässt, ist das Wappen von Kirchhellen. Es ist mitten im Feld angelegt. Zu sehen sind drei Wolfsangeln, dazu ein breiterer Fußweg, der den (blauen) Balken darstellen soll und die Rundung des Wappens.

Das Wetter soll am Wochenende mitspielen. Der Sommer kommt zurück. Temperaturen bis zu 30 Grad sollen erreicht werden. Also, ideale Bedingungen für einen Ausflug in den Irrgarten. Wenn die Premiere der neuen Attraktion von den Besuchern gut angenommen wird, kann sich Felix Miermann sogar eine Verlängerung oder Fortsetzung in den nächsten Jahren vorstellen. „Wir schauen, wie es läuft“, sagt er. Geerntet wird der Mais jedenfalls traditionell erst ab Mitte September.