Kirchhellen. Das Sommercamp im Jugendkloster konnte nicht stattfinden. Aber an den Ferien-Donnerstagen können Kinder und Jugendliche sich dort austoben.
Mehr als 30 Kinder und Jugendliche bevölkerten am Donnerstag den Innenhof des Jugendklosters Kirchhellen. Da schon wie im vergangenen Jahr das gewohnte zweiwöchige Sommercamp pandemiebedingt ausfallen musste, bot das Jugendkloster an den sechs Donnerstagen in den Sommerferien ganztägige Workshop mit einem bunten, wechselnden Programm an.
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Beim Tische bemalen, Batiken, Bänder knüpfen, Henna Tattoos, Zaubertricks erlernen oder Schattenspielen konnten die 7- bis 14-Jährigen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Für die nötige Bewegung sorgten Fußball, Badminton oder Basketballspiele, Kicker-Turniere oder Rope Skipping, früher als Seilchenspringen bekannt.
Zwei Duisburger Kinder sind dabei
Die Teilnehmerinnen kamen überwiegend aus Kirchhellen, aber auch Bottroper und sogar zwei Duisburger Kinder waren dabei. Die Zahl sei kontinuierlich gestiegen, berichtet Leiterin Laura Scheier. Nach ihrer Einschätzung merke man, dass „die Kinder das Gemeinsame sehr schätzen und jetzt auch Gemeinschaft nötig haben.“ Die Kinder seien froh, wieder mit Freunden spielen zu können und neue Kontakte zu knüpfen. Auch der Drang nach Bewegung sei stark vorhanden.
Pater Francis Da Cunha zieht eine positive Bilanz der ersten Wochen und verweist auf das besondere Engagement der Helfer. Die insgesamt neun „Teamer“ wie sie sich nennen, setzen sich aus pädagogischen Mitarbeitern, Ehrenamtlichen, Mitarbeitern im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder „Bufdis“ zusammen.
Batik auf T-Shirts
Dazu gehört auch drei Indonesierinnen. Eine davon ist Navi Felisia Giza, die im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes seit eineinhalb Jahren im Kloster tätig ist und heute gemeinsam mit einigen Kindern T-Shirts mit Batikfarben verschönert.
Alina (10) hat ein T-Shirt gebatikt und eine bunte Haarsträhne aus Wolle in ihr Haar eingearbeitet: „Hier ist es nicht langweilig, ich kann Sachen ausprobieren, die ich noch nie gemacht habe.“ Finja(10) stimmt begeistert zu: „Man kann hier so viel machen und findet neue Freunde.“ Spiel und Spaß findet auch Mika (10) gut, aber „es könnten noch mehr Sport und Spiele dabei sein“, während Marleen (9) besonders die Workshops „cool“ findet.
Kickern wollen sie alle
Die Teamer haben festgestellt, das die Angebote unterschiedlich angenommen werden. Jungen seien eher an sportlichen Aktivitäten interessiert, Mädchen bevorzugen die kreativen Workshops. Beim Bau der Insektenhotel sind nur Jungen mit Hammer, Säge, und Bohrer beschäftigt, während bei Flechten und Knüpfen ausschließlich Mädchen eifrig dabei sind. Der Kickertisch ist allerdings von Mädchen wie Jungen gleichermaßen umringt.
Die Corona-Auflagen haben den Planern zwar vorher Sorgen gemacht, aber das Wetter sei glücklicherweise so gut gewesen, dass alle Aktivitäten draußen stattfinden konnten. Das gesamte Thema „Corona“ habe bei den Teilnehmern keine Rolle gespielt: „Sie vergessen es hier einfach“, sagt Laura Scheier. die selbst seit ihrer Kindheit an Aktivitäten im Kloster teilgenommen hat und dort jetzt als pädagogische Mitarbeiterin tätig ist. Auch die künftige Psychologie-Studentin Julia ist seit Jahren regelmäßig im Team und fühlt sich sehr wohl dabei, besonders weil auch alles harmonisch ablaufe.
Das gemeinsame Mittagessen aus der Klosterküche wurde von den Kindern mehrfach ausdrücklich gelobt und die 9-jährige Helena legte besonderen Wert darauf, dass „alle Erzieherinnen hier so nett sind.“Für den Nachmittag freuen sich alle auf die „Olympiade“ an verschiedenen Stationen. Dabei gibt es allerdings keine Einzelmedaillen, man kann nur gemeinsam gewinnen, denn „Dabei sein ist alles.“
Dank an die Sponsoren
Am 12. August ist von 9 bis 17 Uhr der letzte Workshop-Tag. Näheres unter www.jugend-kloster.de
Das Jugendkloster Kirchhellen ist eine Niederlassung der katholischen Ordensgemeinschaft der Redemptoristen, seit 2001 mit dem Schwerpunkt auf der Kinder und Jugendarbeit.
Die Planer der Workshops bedanken sich bei der Sparkasse, der Volksbank und Privatpersonen, die durch ihre Spenden viele Aktivitäten erst möglich gemacht haben.