Bottrop. Mit dem Schwarzmarkt wollen engagierte Bottroper Wochenmarkt und City voranbringen. Samstag ist Premiere – mit Bottroper Bier und vielen Ideen.
Mit dem Schwarzmarkt feiert Bottrops jüngster Markt am Samstag Premiere. Die Macher wollen innerhalb des Wochenmarktes einen Treffpunkt anbieten und die Marktbesucher einladen, den Aufenthalt in der Stadt zu genießen und gern auch zu verlängern. Zu den Initiatoren gehört David Schraven, mit ins Boot geholt hat er unter anderem die Macher des Bottroper Biers oder auch Bella Aberfeld, die in ihrem Gourmet-Bistro Fischspezialitäten anbietet.
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Sie alle sind am Samstag beim ersten Schwarzmarkt auf dem kleinen Platz an der Hansastraße dabei. Mit Beginn des Marktes wolle man auch mit dem Schwarzmarkt starten, sagt Schraven, anders als der Wochenmarkt machen er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter aber nicht am frühen Nachmittag dicht. Bis 16 Uhr soll der Schwarzmarkt nun jeden Samstag die Bottroper Innenstadt beleben.
Bottroper Macher sprechen zum Auftakt von einem „Sprung ins kalte Wasser“
„Wir springen ins kalte Wasser und wir wissen nur, dass es kalt ist. Ob wir schwimmen können werden wir dann merken“, stapelt Schraven vor der Premiere tief. Doch ihm ist anzumerken, dass er froh ist, dass es nun endlich losgeht – und er ist optimistisch, dass die Premiere gelingen wird.
So geht es übrigens auch Markus Gehring. Er gehört zu den Männern hinter dem Bottroper Bier. Und auch das wird es auf dem Schwarzmarkt geben – im Stößchen. Das sind kleine, 0,1-Liter fassende Gläschen, in denen das begehrte Bottroper Getränk auf dem Schwarzmarkt serviert wird. Es soll zum Probieren einladen, gleichzeitig soll der Schwarzmarkt ausdrücklich kein Besäufnis werden.
Der Bottroper Schwarzmarkt soll Schritt für Schritt weiter wachsen
Und wer beim Testen auf den Geschmack kommt, die Bottroper Brauer haben auch einige größere Flaschen dabei, die sie am Samstag verkaufen. Doch erfahrungsgemäß müssen Interessenten schnell sein, das Bottroper Bier ist begehrt und rasch ausverkauft – zumindest im Onlineshop der kleinen Brauerei. Mit der Teilnahme am Schwarzmarkt wolle man nun das Bottroper Bier auch in die Stadt bringen, erklärt Gehring.
Zum Start werde das Marktviertel-Café, Bellas Gourmet-Bistro und das Bottroper Bier dabei sein, nach und nach soll die Veranstaltung wachsen. Schraven schwebt ein Programm für Kinder vor, außerdem könne er sich gut vorstellen, vielleicht auch eine Art Reparaturcafé für Fahrräder zu integrieren, so ein Beispiel für eine mögliche Erweiterung. Die Gastro solle aber die „stabile Komponente“ im Schwarzmarkt sein. Ziel sei es, die Bottroper mit verschiedenen Aktionen und Angeboten wieder in ihre Innenstadt zu locken, diese zu beleben und zu stärken und sie so auch als Standort wieder attraktiver zu machen. Dabei soll der Wochenmarkt als Stärke weiter in den Mittelpunkt gerückt werden.
Großer Aufwand hinter den Kulissen bis zum ersten Schwarzmarkt
Am Ende sollten Bottroper und Menschen aus der Region zu dem Schluss kommen, dass egal wann man samstags nach Bottrop komme, hier immer was los sei. „Man kann samstags ab 7 Uhr hierher kommen oder um ein Uhr nachts, in Bottrop passiert immer was“, sagt Schraven mit Blick auf die Kneipenmeile in der City oder auch Veranstaltungen in der Kulturkirche Heilig Kreuz. Denn von der Hansastraße gebe es ja auch die direkte Verbindung über die Osterfelder zur Gladbecker Straße und der Gastromeile.
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Etwa ein dreiviertel Jahr habe die Vorbereitung für den Schwarzmarkt in Anspruch genommen. Wenn man eine Idee hat und loslegen möchte, dann sei das schon eine lange Zeit, sagt David Schraven. Auf der anderen Seite habe man aber hinter den Kulissen einen langen Weg zurück gelegt. Denn der Aufwand, der dahinter steckt, sei nicht ohne, für die Besucher nachher aber oft unsichtbar.
Lob für die Zusammenarbeit mit der Bottroper Verwaltung
So musste beispielsweise für den Schwarzmarkt die Marktordnung geändert werden – wegen des Getränkeausschanks. Rein technisch gehört der Platz, an dem der Schwarzmarkt nun stattfindet, nicht mehr länger zum Wochenmarkt. Damit sind die Marktmeister nicht mehr zuständig, stattdessen übernehmen das die Marktviertelinitiatoren.
Ausdrücklich lobt David Schraven die Zusammenarbeit mit der Verwaltung. „Wir mussten dicke Bretter bohren und dazu war man da bereit.“ Schließlich hatten sich schon im Vorfeld OB Bernd Tischler aber auch andere Vertreter aus dem politischen Raum positiv zu dem bürgerschaftlichen Engagement in der City geäußert.
Änderungen wegen Inzidenzstufe 1
Weil in ganz NRW seit Montag wieder die Corona-Inzidenzstufe 1 gilt – die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche liegt über zehn – mussten auch die Schwarzmarkt-Verantwortlichen kurzfristig umplanen. Denn die erhöhte Inzidenz hat zur Folge, dass die Besucher nun am Tisch bedient werden müssen. Die ursprüngliche Idee sah etwas anders aus, eigentlich schwebte den Verantwortlichen ein etwas lockereres Zusammensein vor. Die Gäste hätten sich ihre Speisen und Getränke selbst holen sollen. Das sei nun aber erst einmal nicht umsetzbar, so David Schraven mit Blick auf die Coronazahlen.