Die Idee, den Wochenmarkt aufzupeppen und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen, kommt auch in der Politik an. Es gibt erste Unterstützungszusagen.
Die Aufenthaltsqualität auf dem Wochenmarkt soll steigen, der Charakter als Treffpunkt stärker betont werden. Auf diese Weise könnte der Bottroper Markt langfristig zukunftssicher aufgestellt werden. So lassen sich die Ideen und Ziele von Christina Berger sowie Sonja und David Schraven auf den Punkt bringen. Mit ihrem Marktviertel-Café haben sie einen ersten Aufschlag gemacht und weitere Ideen entwickelt.
Unterstützung dafür kommt nun von mehreren Seiten. Oberbürgermeister Bernd Tischler lobte die Initiative des Trios. Von solchen Ansätzen profitiere die Stadt, und als Verwaltung wolle man das auch unterstützen. Ähnlich äußerten sich am Mittwoch Klaus Kalthoff (SPD), Bezirksbürgermeister Mitte, und SPD-Ratsfrau Margit Jung. Sie waren vor Ort, um mit dem Trio ins Gespräch zu kommen.
Aus Sicht der Marktviertel-Betreiber räumt die Best zu früh auf
Dabei ging es auch um die Frage, wo die Politik helfen könne – auf Rats- wie auf Bezirksebene. Ein Wunsch der Marktviertel-Initiatoren: Ob es nicht die Möglichkeit gebe, auf dem Platz vor Mensing den Markt zu verlängern, um dort nicht schon um 14 Uhr abbauen zu müssen, sondern erst um 16 oder 17 Uhr. So würden auch die Geschäfte in der Innenstadt von der Initiative profitieren. Dafür müsse aber sichergestellt sein, dass die Best diesen Bereich noch nicht um 14 Uhr reinige.
Die Frage, inwieweit Livemusik und ein möglicher Alkoholausschank mit der Marktordnung einhergehen, gehöre jetzt in die politischen Beratungen. Grundsätzlich stellten Jung, Kalthoff und auch Eugen Palm, SPD-Kandidat für den Bezirk Mitte, klar: Eine solche Satzung ist nicht in Stein gemeißelt. Man müsse sehen, was sich rund um das Thema Marktviertel entwickle und dann gegebenenfalls prüfen, ob Satzungen angepasst werden müssten.
Anbieter von „Bottroper Bier“ können sich Beteiligung am Marktviertel vorstellen
David Schraven schwebt vor, auch die Fuhlenbrocker Gruppe, die nun „Bottroper Bier“ braut, ins Marktviertel zu integrieren. Erste Gespräche hätten schon stattgefunden. Das bestätigt Markus Gehring. Auch Bottroper Bier sei interessiert daran, sich dort zu präsentieren. „Wir können uns gut vorstellen, kleine Bierproben auszuschenken und auf diese Weise uns und unsere Aktivitäten vorzustellen.“ Denkbar sei auch, Bottroper Bier in größeren Einheiten zum Verkauf anzubieten oder Bestellungen anzunehmen. Dafür müssten aber alle offenen Fragen geklärt sein. Auch mit anderen Händler, teils vom Markt, führe man Gespräche, so David Schraven.
Wichtig ist Christina Berger, die das Café Kram an der Adolf-Kolping-Straße betreibt eines: „Wir können sofort loslegen und in kleinen Schritten hier anfangen. Wir brauchen auch kein Geld von der Stadt. Aber uns ist die Unterstützung wichtig, um zu wissen, ob sich unser Einsatz lohnt.“ Schraven spricht in dem Zusammenhang von möglichen Steinen, die aus dem Weg geräumt werden müssten. Die SPD-Kräfte wollen sich in ihren Partei- und Politgremien entsprechend einsetzen.
Initiatoren des Bottroper Marktviertels hoffen weiter auf breite Rückendeckung
Es sei sehr gut, so Kalthoff, „das hier jemand die Initiative ergriffen hat“. Nun gehe es darum, das entsprechend weiter zu betreiben. Auch über den Reinigungsturnus der Best könne man sicher sprechen, so die Einschätzung der drei SPD-Politiker. Denn gerade dieser Punkt ist den den Marktviertel-Initiatoren wichtig.
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Sie würden außerdem noch ein kurzes Konzept verfassen, versprach Schraven, das als Grundlage für weitere Beratungen hilfreich sein könne. Er und seine Mitstreiterinnen hoffen nun auf weitere, möglichst breite Rückendeckung für ihre Idee und wollen dafür auch bei der CDU werben.
Offensiv mit dem Markt für Bottrop werben
Geht es nach den Initiatoren des Markviertels sollte die Stadt den gut funktionierenden Wochenmarkt viel stärker herausstellen und in den angrenzenden Städten offensiv damit um Kunden und auch Händler werben.
Auch darüber tauschten sie sich mit den Politik-Vertretern am Mittwoch aus. Die Anregungen stießen dort auf offenen Ohren. Verwaltungsintern muss allerdings geklärt werden, wo da die Zuständigkeit liegt. Die Organisation des Wochenmarktes liegt beim Fachbereich Recht und Ordnung.
Geht es jedoch um Standortmarketing, ist womöglich das Amt für Wirtschaftsförderung mit im Boot, das auch verantwortlich ist für den Innenstadthandel. Hier will sich OB Bernd Tischler einbringen.