Kirchhellen. Dass bei den Grillseminaren von Bauer Sagel große Stücke Fleisch ins Feuer kommen, hat sich herumgesprochen. Jetzt plant er das Grillen XXL

Auf dem Hof Sagel am Dahlberg hat die Veranstaltungssaison nach der Corona-Zwangspause wieder begonnen: Kuhkuscheln, Hofführungen, erst mal noch im kleinen Kreis. Auch die Grillseminare will Bauer Burkhard Sagel wieder aufleben lassen und plant bereits an einem ganz großen Ding. Am Samstag, 4. September, will er einen ganzen Ochsen auf den Spieß schieben. Wer mitmachen will, muss Zeit mitbringen. Minimum 36 Stunden.

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Beim Thema Fleisch ist der Bauer Purist. Das wissen die Teilnehmer seiner Grillseminare. Aufs Feuer kommt nur das eigene Fleisch aus tierfreundlicher Landwirtschaft, dazu ist Salz erlaubt. Sonst nichts. „Kein Salat, kein Brot, kein Gewürz, keine Teller, kein Besteck, nur Fleisch.“ Marinaden und Saucen schon mal gar nicht. Dieses Prinzip treibt er beim Grillen XXL auf die Spitze. Denn ein ganzer Ochse bedeutet richtig viel Fleisch, bis zu 250 Kilo. Und weil Sagel das möglichst restlos verwerten will, muss er das Event ganz genau durchplanen. „Sowas habe ich noch nie gemacht, und vielleicht werde ich es auch nie mehr machen. Denn der Aufwand ist gigantisch.“ Ein Team von zehn Helfern hat er rekrutiert, um den zu stemmen.

Ein Schlosser muss den Grill umbauen

Das fängt beim Grill an. Sagels Kanonenofen ist schon groß, aber für den ganzen Ochsen nicht groß genug. „Meiner ist zugelassen für 150 Kilo. Also muss ein Schlosser kommen und umbauen. Wir brauchen eine Konstruktion, die den Ochsen halten kann.“

Zweite Frage: Wie kommt der Ochse auf den Spieß? Die Antwort zerfällt in zwei Teile. Bereits am Schlachttermin, also Wochen vor der Veranstaltung, braucht der Bauer kräftige Hände, um das künftige Grillgut so aufzuhängen und zusammenzubinden, damit es sich auf dem Grill möglichst gleichmäßig garen lässt: „Das soll sich drehen und nicht eiern.“ Fürs Drehen hat der Bauer übrigens schon einen Elektromotor organisiert. Mit Getriebe, um das Drehtempo zu steuern.

Zehn Mann heben den Spieß auf den Grill

Zweiter Teil der Antwort. Am Grill-Samstag pünktlich um 8 Uhr früh müssen zehn Mann bereitstehen, um den Ochsen auf den Spieß zu stecken und den in seine neue Konstruktion über dem Grill. Für die Helfer und Teilnehmer hat Sagel einen „Snack vorweg“ vorbereitet: einen Truthahn und ein Spanferkel. Denn dann heißt es Warten. Geschätzte Garzeit: 24 Stunden. Für diese Wartezeit plant der Bauer Programm auf dem Hof und anderswo mit seinen Gästen. „Brennereibesichtigung, Hofführungen, Planwagenfahrt - da sind wir noch mitten in den Überlegungen.“

Nachtwache am Feuer

Vor dem Festessen wollen und sollen die Teilnehmer am Dahlberg übernachten. Einige Teilnehmer schlagen auf einer Wiese ein Zeltlager auf, andere wollen mit dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil kommen. Auch den Kuhstall bietet Sagel als Schlafsaal an. Einige werden ihren Nachtschlaf unterbrechen müssen: Am offenen Feuer des Grills muss nachts Brandwache gehalten werden.

Am Sonntagmorgen organisiert Sagel ein Frühstück, und dann sollte der ganze Ochse am Spieß gar sein. Wobei dem Bauern schon seit der ersten Überschlagsrechnung klar war: „Das werden wir nicht alles essen können.“ Deshalb wird das Hofteam den Teilnehmern ein Paket zum Mitnehmen schnüren. und den Rest wird Sagel vakuumieren und beim nächsten Hofverkauf als „pulled beef“ seinen Kunden anbieten. Das war - vor Corona - zuletzt ein Renner auf den Streetfood-Märkten der Region.

Beschränkung auf 60 Teilnehmer

Maximal 60 Menschen werden an dem Grillwochenende teilnehmen können. Im Preis von 240 Euro pro Person sind drin: „Jede Menge Fleisch, Getränke (Bier, Wasser, Softdrinks, Kaffee/Tee, Schnaps), Übernachtung im eigenen Zelte oder im Kuhstall, verschiedene Aktionen und eine kleine Überraschung für unserer Grillfreunde“, zählt Sagel auf.

Noch gibt es Plätze. Buchen können Interessenten unter www.bauernhof-sagel.de/Veranstaltungen