Bottrop. Akrobatik, Hochseilartistik, Clownerie, Dressur: All das wird geübt beim Kinderferienzirkus. Und zum Abschluss bei der Gala präsentiert.

Wer träumt nicht davon, einmal vor Publikum durch die Luft zu schweben und sein Können zu beweisen? Dieser Traum wird für 130 Kinder und Jugendliche wahr, denn der Kinderferienzirkus Jonny Casselly hat seine Zelte für interessierte Jungen und Mädchen geöffnet. Nach der ersten Ferienwoche konnten die Nachwuchsartisten das Erlernte bei einer Galavorstellung zeigen.

Das Spielmobil („Rollmobs“) stellt gemeinsam mit dem Zirkus ein buntes Ferienprogramm auf die Beine. Neben dem Mitmachzirkus werden Workshops wie Basteln, Musizieren oder eine Holzwerkstatt angeboten.

„Die Aufregung vor der Gala ist groß“

Organisator Wolfgang Deden, ist immer wieder aufs Neue begeistert: „Wir machen das alles hier, damit die Kinder Spaß haben. Sie üben so fleißig und sind platt vom Training. Die Aufregung vor der Galavorstellung ist dann aber groß.“ Wegen der Corona-Pandemie können die Eltern der Kids nicht dabei sein. Die Vorstellung wird durch ein Kamerateam aufgenommen und an die Familien überreicht, damit sie die Show daheim ansehen können.

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„Ich ziehe meinen Hut vor allen Mitarbeitern, die hier helfen. Auch die Stadt Bottrop unterstützt unser Projekt. Wir versuchen einfach, für drei Wochen die Corona-Geschichte in den Hintergrund rücken zu lassen.“ erzählt Wolfgang Deden.

Tosender Applaus von den anderen Artisten

Die jungen Clowns genießen ihren Schlussapplaus.
Die jungen Clowns genießen ihren Schlussapplaus. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Hinter der Manege stehen die Artisten bereit: Mit funkelnden Kostümen sind sie in Gruppen eingeteilt, die jeweils eine kleine Show präsentieren. Die Spannung ist greifbar, dann geht es endlich los. Auch wenn die Eltern nicht mit dabei sein können: Unterstützung gibt es von dem Rest der Kinder allemal. Mit tosendem Applaus wird die erste Gruppe begrüßt: die Acrobatic Kids zeigen, wie gut sie tanzen und turnen können. Dabei bekommen sie tatkräftige Unterstützung von den Casselly-Artisten.

Doch den Mini-Artisten stehlen sie nicht die Show: Die Kostüme glitzern mit den Kinderaugen um die Wette, während sie durch die Luft fliegen und ihre Körper wie Schlangenmenschen verdrehen. Die Kinder im Publikum kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus und sind sich einig: Das sieht aber leicht aus, wie die Profis!

Die Clowns machen Party

„Die Kinder dürfen sich aussuchen, was genau sie machen möchten. Manche Kinder sind sportlicher und möchten was am Trapez oder mit dem Tuch machen. Das Training jeden Tag dauert zwei Stunden. Die Gruppe besteht aus insgesamt 65 Kindern, die wir dann verteilen.“ berichtet Alexia Casselly.

Auch der Humor kommt nicht zu kurz: Die Clowns machen am liebsten Party – und stecken das gesamte Publikum mit ihrer Showeinlage an. Wer liebt es denn nicht, die erwachsenen Trainer zu veräppeln? Hoch hinaus geht es nicht nur für die Trampolinspringer, die über die eigenen Gruppenmitglieder hüpfen, sondern auch die Trapezkünstler. Das ist nichts für schwache Nerven: Sie schwingen mehrere Meter in der Luft, das auch gerne mal zu dritt oder aneinanderhängend. Mit den Füßen. Selbst die Kleinsten dürfen mit Tarzan und Jane über den Köpfen des Publikums hinweg fliegen.

Ein Pony steht auf der Bande

Da steht ein Pferd an der Bande: Eine der „Ponyflüsterinnen“ präsentiert die Dressurnummer.
Da steht ein Pferd an der Bande: Eine der „Ponyflüsterinnen“ präsentiert die Dressurnummer. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Im Mitmachzirkus ist es auch vollkommen normal, das plötzlich ein Pony auf der Bande direkt ins Publikum schaut. Die Ponyflüsterinnen sind sichtlich stolz auf ihre tierischen Begleiter und zeigen, was sie für Tricks studiert haben. Selbst Feuer kann dem Gespann nichts anhaben.

Nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden ist Akrobatik zu sehen.
Nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden ist Akrobatik zu sehen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die nächste Gruppe zeigt, wie man in der Luft an einem herabhängenden Tuch turnen und mehrere Meter nach unten rollen kann. Die letzte Gruppe bietet als Piraten einen Kampf um den Schatz. Dafür müssen sie auf ihrem Schiff über ein Seil balancieren, begleitet von Feuer spuckenden Artisten, die eine Choreografie mit Feuer bieten.

In der magischen Manege des Kinderferienzirkus ist alles möglich, erzählt Alfons Casselly, der mächtig stolz auf seine jungen Artisten ist: „Wir versuchen jedes Jahr neue Herausforderungen zu bieten, indem wir manche Acts kombinieren. Das Wichtigste ist, dass die Kinder Spaß haben. Es ist toll zu sehen, wie glücklich die Kinder nach der Show sind.“

Seit Monaten ausgebucht

Der Kinderferienzirkus am Donnerberg ist wie die Stadtranderholung am Heidhof seit Monaten ausgebucht. Nach Angaben der Stadt führt der Fachbereich Jugend sogar Wartelisten, um bei Absagen Nachrückern eine Chance geben zu können.

Eine Woche hartes Training unter der Zirkuskuppel wird mit einer Galavorstellung belohnt.