Kirchhellen. Die Freizeitparks gehen mit den Lockerungen unterschiedlich um. Schloss Beck verzichtet auf Tests, der Movie Park verlangt sie vorerst weiter.

Die Erleichterung in den Freizeitparks über die gelockerten Coronabeschränkungen ist groß. Doch die Reaktionen sind unterschiedlich. Während Schlossherrin Renate Kuchenbäcker auf Schloss Beck sofort wieder die Tageskassen öffnete, bleibt das Team des Movie Parks zunächst bei den bisherigen Regelungen, Testzentrum auf dem Parkplatz inklusive.

„Wir begrüßen die nun erfolgten Lockerungen, sehen jedoch die Corona-Entwicklung in Nachbarländern und speziell die Ausbreitung der Delta-Variante in Deutschland als weiterhin besorgniserregend an“, sagt Manuel Prossotowicz, Marketingchef von Movie Park Germany. Dabei hat er auch die zahlreichen Besucher aus den Niederlanden im Auge. Dort hatte die Regierung am 26. Juni fast alle Beschränkungen aufgehoben, jetzt explodieren dort die Inzidenzzahlen.

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Enge Absprache mit dem Krisenstab

Auch deshalb bleibt die Parkleitung vorsichtig, sagt Prossotowicz: „Daher werden wir zum Schutz unseres Betriebes und ganz besonders zum Schutz unserer Mitarbeiter und Gäste zunächst an unseren bisherigen Maßnahmen festhalten, da diese nicht umgehend und so ohne Weiteres ad acta gelegt werden können. Der Parkaufbau ist sehr komplex und daher unterliegen auch alle Maßnahmen einem jeweils sehr komplexen und mit den Behörden detailliert abgestimmten Konzept.“

Lockerungen im Hygieneschutzkonzept des Parks werde es nur in enger Abstimmung mit dem städtischen Krisenstab geben, sagt die Parkleitung. Und das werde nicht von heute auf morgen passieren, sagt der Marketingchef: „Ich gehe davon aus, dass die sehr erfolgreiche und routinierte Zusammenarbeit sowie der stetige Austausch mit der Stadt Bottrop auch dazu führen wird, dass wir unsere Maßnahmen und Konzepte an die jeweiligen Situationen maßvoll anpassen werden. Dennoch möchten wir hier erst im gemeinsamen Dialog mit den Behörden einen neuen Maßnahmenplan erarbeiten, der sowohl der Stadt als auch unserem hohen Sicherheitsstandards im Hinblick auf die nun möglichen Lockerungen Rechnung trägt. Das wird sicherlich ein paar Tage in Anspruch nehmen.“

Erleichterung bei der Schlossherrin

Auf Abstand wird schon noch geachtet auch von den Besuchern des Freizeitparks.
Auf Abstand wird schon noch geachtet auch von den Besuchern des Freizeitparks. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Nebenan auf Schloss Beck dagegen haben die Schlossherrinnen die Lockerungen mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen und schnellstens umgesetzt: „Die Tageskassen habe ich sofort wieder besetzt“, sagt Renate Kuchenbäcker. „Die Online-Buchungen waren für viele unserer Besucher ein Riesenproblem“, berichtet sie. Großeltern, die mit ihren Enkeln den Park besuchen wollten, mussten sich am Computer erst durch die Online-Reservierung kämpfen.

Die Geschwister Sophie, Sonja und Matthias in einer Kinderkutsche vor dem Herrenhaus.
Die Geschwister Sophie, Sonja und Matthias in einer Kinderkutsche vor dem Herrenhaus. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Erleichtert zeigt sich die Schlossherrin auch über den Wegfall der Testpflicht. „Das war für uns ein großer Kostenfaktor wegen des Personals, das wir für die Testkontrollen vorhalten mussten.“ Jetzt freut sie sich auf einen Sommer hoffentlich ohne Corona-Einschränkungen: „Wir arbeiten jetzt wie zu den guten alten Zeiten. Endlich können wir die Marienkäfer-Achterbahn wieder voll besetzen“

Für den Wegfall der Beschränkungen war es aus Sicht der Kuchenbäckers höchste Zeit. Denn die Einnahmeverluste haben weh getan, sagt die Seniorchefin. „Die Coronageschichte hat uns schon alles Gesparte gekostet, was wir für neue Projekte an die Seite getan hatten.“ Deshalb wird auch der Bau eines Wasserspielplatzes erstmal auf die lange Bank geschoben.

Ab wann es wieder Beschränkungen gibt

Die Beschränkungen für die Freizeitparks sind nicht endgültig aufgehoben. Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz ab 10 gilt auch in Schloss Beck sofort wieder eine Begrenzung der Besucherzahl.

Tickets dürfte der Park wieder nur online verkaufen. Zudem müssten Besucher nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind.