Bottrop. Der digitale Impfpass ist gerade von Reisewilligen in Bottroper Apotheken gefragt. Zum Auftakt knickt die Technik ein. Das müssen Geimpfte wissen
Lars Peters (37) will nach Mallorca reisen. Und zwar am liebsten mit einem digitalen Impfpass auf dem Handy. Am Montag, kurz nach halb neun, steht er deshalb mit gelbem Impfbuch und Reisepass in der Glückauf-Apotheke in Kirchhellen. Dort würde man ihm auch gerne ein Zertifikat mit QR-Code ausdrucken, so dass der Feuerwehrmann den digitalen Impfausweis zum Beispiel in der Corona-Warn-App aktivieren könnte. Allein: „Das System ist überlastet“, so Apothekerin Birgit Lauer.
Lange vor 8 Uhr stehen die ersten Bottroper für den digitalen Impfpass an
Die Inhaberin der Kirchhellener Apotheke, Apothekensprecherin und verantwortliche Apothekerin im Impfzentrum hatte schon geahnt, dass der digitale Impfpass am Montag nicht ganz ohne technische Hürden starten würde. Um 7.40 Uhr standen schon die ersten Kunden, die teils kurzfristig verreisen wollen, mit Impfbuch und dem ebenfalls nötigen Personalausweis vor der Tür. „Einen von rund 20 haben wir mit einem Zertifikat versorgt“, sagt Lauer. „Dann ist alles zusammengebrochen.“ Vielleicht mit ein Grund dafür: „Alle angeschlossenen Apotheker mussten heute morgen noch ihre Passwörter ändern.“
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Am späten Vormittag konnte Carolin van der Water, Pharmazeutisch-technische Assistentin in der Glückauf-Apotheke in Stadtmitte, allerdings sagen: „Jetzt läuft es!“ Auch dort hatten sich am Montagmorgen schon rund 20 Geimpfte gemeldet, um die Zertifikate für Erst- und Zweitimpfung samt der QR-Codes ausgedruckt zu bekommen.
Digitales Impfpass-Zertifikat kommt auf Wunsch per E-Mail nach Hause
Lauer hatte aber auch während der Phase der technischen Probleme eine Lösung für ihre Kunden parat: „Wir nehmen die Daten auf und stellen die Zertifikate zum Abholen aus. Wir bitten da um Geduld. Vielleicht lege ich dafür eine Nachtschicht ein.“ Wer seine E-Mail-Adresse hinterlässt, bekommt das Ganze so schnell als möglich digital zugeschickt. Sie selbst hätte auch Sorge, den gelben Impfpass als Original-Dokument zum Beispiel mit zum Strand zu nehmen. Das ausgedruckte Zertifikat mit QR-Code plus Ausweis könne aber ebenso genutzt werden wie die Digital-Version auf dem Handy selbst, so Lauer.
In der Westfalia- und der Post-Apotheke, die dem gleichen Inhaber gehören, wartete man am Montagmorgen indes noch auf den Zulassungscode, um das digitale Impfzertifikat ausgeben zu können. Diesen Service zunächst gar nicht anbieten möchte hingegen etwa Florian Mies in seiner Apotheke am Westring. „Das ist jedem selbst überlassen“, sagt der Vorsitzende der Bezirksgruppe Bottrop im Apothekerverband Westfalen Lippe. Für seine eigene Apotheke stellt er fest: „Wir haben uns zwar für die Registrierung angemeldet. Aber wir bieten das im Moment nicht an.“ Für sein kleines Team sei der Aufwand zu hoch.
Digitaler Impfpass: Nicht alle Bottroper Apotheken machen mit
Er sei nicht der einzige, der sich in dieser Sache (noch) zurückhalte, betont Mies. Er rät den Bottropern deshalb dazu, vorher telefonisch in den Apotheken nachzufragen.
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Die Standorte, an denen das digitale Impfzertifikat ausgegeben wird, sollen zudem im Internet auf der Seite mein-apothekenmanager.de zu finden sein. Aber auch diese Website war am Montag zumindest zeitweise überlastet; eine Test-Suche mit der Redaktionsadresse in Stadtmitte ergab als erstes Ergebnis lediglich: „Interner Fehler“. Kurz darauf wurden aber zehn in Bottrop gelistete Apotheken angezeigt.
Auch im Bottroper Impfzentrum soll es künftig den digitalen Impfpass geben, sagte Impfzentrumsleiter Michael Althammer. Die Geimpften bekämen ihn dann automatisch mit der zweiten Impfung.
