Kirchhellen. Telekom-Tochter Deutsche Funkturm hat den Ersatz für die Mobilfunkmasten am Schacht 10 gefunden. Seit Dienstag steht ein Turm an der Grafenmühle.
Die Grafenmühle hat einen neuen Hingucker. Seit Dienstag steht auf der Weide hinter dem „Woodpecker’s“ an der Straße Zur Grafenmühle der Funkmast, der die abgebauten Mobilfunkantennen am Schacht 10 des ehemaligen Bergwerkes Prosper-Haniel ersetzen soll. Besucher der Kirchheller Heide werden sich freuen über das Ende des tiefen Funklochs. Anwohner zeigten sich weniger begeistert.
Seit September 2018 arbeitet die Telekom-Tochter Deutsche Funkturm nach eigenen Angaben an der Mobilfunkversorgung in Kirchhellen und Grafenwald. Bis zum Ende des Bergwerks Prosper-Haniel hingen die Mobilfunkantennen an den Schachtanlagen 9 und 10 am Vossundern und am Alten Postweg. Diese Verträge hat die RAG zum Auslaufen des Bergwerks gekündigt.
Provisorium am Vossundern
Die Mobilfunkversorgung in Grafenwald stellt die Telekom-Tochter seit Februar 2020 sicher mit einem provisorischen Funkturm auf der Fläche am Vossundern, das die Stadtplaner für die Nutzung als Bauland wegen des hohen Grundwasserstandes aufgegeben haben. Gegen diesen 30 Meter hohen Mast regte sich früh Widerstand, wie etwa die SPD Kirchhellen berichtet. Auch der Fachbereich Umwelt hatte Bedenken angemeldet gegen den frei in der Landschaft stehenden Mast, der Sichtachsen verstelle. Im Sommer meldeten Stadt und Deutsche Funkturm: Wir haben einen Kompromiss gefunden, nämlich einen Bauplatz ganz in der Nähe.
Bis der in Betrieb gehen kann, wird es allerdings wohl Jahresende werden, sagte Deutsche Funkturm-Sprecher Benedikt Albers bereits im Februar mit Verweis auf den bürokratischen Aufwand. „Das Baugenehmigungsverfahren und/ die Abstimmung mit diversen Behörden erweist sich in vielen Fällen als ein zeitliches Hemmnis für die Realisierung eines neuen Standortes“, sagt die Deutsche Funkturm aus Erfahrung. „Verfahrenslaufzeiten von einem Jahr sind keine Seltenheit.“ Von der Standortsuche bis zum Baubeginn eines Mobilfunkmastes dauert es nach Angaben des Unternehmens im Schnitt zwei Jahre. Und anders als für den provisorischen Mast braucht die Deutsche Funkturm für den festen 40-Meter-Mast eine Baugenehmigung.
Genehmigungsverfahren abgeschlossen
An der Grafenmühle ist die deutsche Funkturm schon deutlich weiter. Der 40 Meter hohe Mobilfunkmast steht bereits, das Genehmigungsverfahren ist nach Angaben des Unternehmens abgeschlossen. Die Reichweite sollte sicherstellen, dass Mobilfunknutzer bald überall in der Kirchheller Weide wieder Netz finden. Die Telekom wirbt mit der Aussage, auf der LTE-Frequenz 800 Megahertz reiche das Signal zehn Kilometer weit, andere Anbieter sprechen von neun Kilometern Reichweite.
„Der Standort wird voraussichtlich Mitte Juni 2021 fertiggestellt“, sagt Lea Borgers, Sprecherin der Deutsche Funkturm. „In der Regel geht ein Standort sechs bis zwölf Monate nach dem Baubeginn in Betrieb.“ Werden neben der Telekom auch andere Netzbetreiber an der Grafenmühle auf Sendung gehen? Wahrscheinlich, sagt Lea Borgers: „Heute werden bereits die Hälfte unserer geeigneten Mobilfunkmasten durch mindestens einen weiteren Mobilfunkanbieter oder anderen Funkkunden genutzt. Ob andere Mobilfunkanbieter den Standort mitnutzen wollen, wissen wir aber derzeit noch nicht.“
Keine Absperrungen mehr an der Grafenmühle
Anders als zu Vatertag wird es über Pfingsten keine Absperrungen an der Grafenmühle mehr geben. Das hat die Stadtverwaltung unter der Überschrift „Bottrop fällt aus der Bundesnotbremse“ bestätigt. Es werde aber dort Schwerpunktkontrollen geben, kündigt die Verwaltung an.
Movie Park und Schloss Beck bleiben ebenso geschlossen wie Alpincenter und Grusellabyrinth. Kleine Freizeitanlagen wie beispielsweise Minigolfanlagen im Außenbereich dürfen öffnen.
Das „Woodpecker’s Roadhouse“ hat auf Facebook angekündigt, die Außengastronomie wieder zu öffnen. Im Biergarten soll es eine Teststation geben.