Bottrop-Kirchellen. Tochterfirma verhandelt über neuen Standort auf dem Gelände der Firma Baupart. Grafenwälder Bürger melden Bedenken gegen Turm an Vossundern an.
Der Mobilfunkmast an Vossundern in Grafenwald wird versetzt und durch einen festen Funkmast ersetzt. Der neue Turm aus Beton wird gut 40 Meter hoch sein. Als Standort ist das Gelände der Firma Baupart schräg gegenüber auf der anderen Seite der Bottroper Straße vorgesehen, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Pläne der Telekom für einen festen Mobilfunkturm an Vossundern sind damit vorerst vom Tisch.
Dies sei in Gesprächen der Stadt mit Vertretern des Unternehmens und dessen Tochterfirma Deutsche Funkturm GmbH erst vor kurzem so abgestimmt worden, erklärte Sabine Voll, Mitarbeiterin im städtischen Ressort für Umweltplanung. Danach sei abgesprochen, wenn möglich auf die Flächen der Firma Baupart zu wechseln. Besitzer Hans-Gerd Borgmann habe dazu bereits seine Zustimmung signalisiert. "Auf Nachfrage bei der Deutschen Funkturm ist die Akquise gerade damit beauftragt, den Standort zu sichern", erklärte Sabine Voll.
Kein Platz mehr am Förderturm von Prosper IV
Die Telekom-Tochter brauchte Ersatz für ihren bisherigen Mobilfunkturm-Standort, weil die RAG die Verträge für den Förderturm der Zeche Prosper IV gekündigt hatte. Der Förderturm soll ja abgerissen werden. Weil die Funkturm GmbH den Mobilfunkmast vorerst auf dem Feld an Vossundern aufgestellt hat, hatte es allerdings kritische Fragen gegeben. So wies die Kirchhellener SPD darauf hin, dass es in der Grafenwälder Bevölkerung Bedenken gebe.
Anwohner kritisierten die schlechte Einpassung des Funkturms in die Landschaft. Einige führten auch gesundheitliche Bedenken an. Die Bürger schlugen zum Beispiel vor, den Funkmast stattdessen an einem Hochspannungsmast auf dem Feld östlich der Bottroper Straße zwischen der Hegestraße und dem Ruhehorst anzubringen. Auch die Stadtverwaltung hatte schon früh Alternative ins Gespräch gebracht. Denn auch ihr Umweltressort hatte Bedenken gegen den Telekom-Standort an Vossundern.
Stadt blieb hartnäckig am Ball
Die Mitarbeiter führten an, dass ein freistehender Antennenmast in der offenen Landschaft grundsätzlich möglichst vermieden werden sollte, um eine ungetrübte landschaftliche Sichtachse zu erhalten. Da es sich jedoch zunächst um einen provisorischen Funkturm handelt, benötigte die Telekom-Tochter nach Angaben der Verwaltung keine Genehmigung für die Installation des Masten auf dem Feld an Vossundern. Daran änderten auch die zwischenzeitlichen Telekom-Pläne nichts, den provisorischen Funkmast durch einen fest installierten an gleicher Stelle zu ersetzen. Denn rechtlich kann die Stadt die Telekom-Tochter nach eigenen Angaben nicht ohne weiteres zu Alternativen verpflichten.
Zwar hatte auch das Umweltressort die Telekom-Tochter früh um Prüfung gebeten, ob nicht auch das Baupart-Gelände für den Funkmast in Frage komme, doch darauf habe das Unternehmen zunächst nicht reagiert. So berichtete die Stadt, dass es "trotz mehrfacher Aufforderung keine erkennbaren Bemühungen" der Telekom gab, alternative Standorte "ernsthaft in Betracht zu ziehen". Dennoch blieb die Stadt am Ball, zumal das Firmengelände an der Ecke von Bottroper Straße und Hegestraße ja bereits ein Mobilfunk-Standort gewesen war. So hatte auch schon die Firma Mobilcom Multimedia früher auf dem Dach der Firma eine Mobilfunkstation angebracht. Heute steht dort die Sirene für die Feuerwehr und den Katastrophenschutz in Grafenwald.
Neuer Funkmast an Bischofssondern
>>> Die Telekom will noch eine weitere neue Mobilfunkstation am Schlehenkamp errichten. Am Bolzplatz Bischofssondern soll dazu ein 40 Meter hoher Betonmast aufgestellt werden. Aus Sicht der Stadt ist das kein Problem.
Ohnehin will die Stadt alle Mobilfunknetzbetreiber anschreiben, um einen Überblick über deren Mobilfunkpläne zu erhalten. Das Ganze dient einer besseren stadtweiten Abstimmung und der Bündelung von Mobilfunkbetreibern an jeweils einem Standort.