Bottrop. Nach Ende der Priorisierung ist die Nachfrage nach Astrazeneca groß. So laufen Impfungen auch für Über-60-Jährige in den Bottroper Praxen.
Die Impfpriorisierung ist aufgehoben – zumindest beim Impfstoff von Astrazeneca. Jeder, der will, kann sich nun in den Hausarztpraxen einen Termin geben lassen, um sich mit diesem Vakzin gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Das gilt für die Über-60-Jährigen, für die dieser Impfstoff ja auch empfohlen ist, aber auch für jüngere Menschen.
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Und seither ist das Interesse – gerade bei jüngeren Menschen – enorm gestiegen, hat Dr. Christoph Giepen, der Sprecher des Bottroper Ärztevereins, beobachtet. Die Nachfrage in seiner Praxis sei nun deutlich höher. Zuletzt hätten die Hausärzte ja Schwierigkeiten gehabt, Über-60-Jährige zu finden, die sich mit Astrazeneca impfen lassen wollten.
Über-60-Jährige Bottroper werden bei den Hausärzten geimpft
Doch auch diese Gruppe wird derzeit nur bei den Hausärzten geimpft. Termine über die Kassenärztliche Vereinigungen Westfalen-Lippe in den Impfzentren können nur diejenigen vereinbaren, die Jahrgang 1951 oder älter sind oder zu anderweitig priorisierten Gruppen gehören, die schon impfberechtigt sind.
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Ab der kommenden Woche könnten Hausärzte auch unbegrenzt Astrazeneca bestellen, berichtet Christoph Giepen. Dagegen ist der Biontech-Impfstoff für Arztpraxen immer noch nur begrenzt lieferbar. „Das gibt es eine Obergrenze an Dosen, die wir bestellen können.“ Dass die Impfzentren nun nur noch Biontech und die Ärzte fast nur noch Astrazeneca erhalten, sorgt in Kreisen der Ärzte für Verdruss.
Steigende Nachfrage als Folge der Lockerungen für vollständig Geimpfte
Dass die Nachfrage nach Astrazeneca nun insbesondere bei jüngeren Menschen anzieht, ist für Giepen eine Folge der beschlossenen Lockerungen für vollständig Geimpfte.Viele Menschen würden nun abwägen, wie sehr sie unter den Einschränkungen leiden und inwieweit dann eine rasche Impfung auf eigenes Risiko mit Astrazeneca die bessere Alternative ist. Die europäische Arzneimittelbehörde übrigens empfiehlt den Impfstoff uneingeschränkt für alle Altersklassen und Geschlechter – anders als die ständige Impfkommission.