Düsseldorf. AstraZeneca für alle und keine Sorge wegen der Haftung. Gesundheitsminister Laumann motiviert die Hausärzte zum Impfen ohne Priorisierung.

Hausärzte haben in NRW bei der Auswahl von Impfkandidaten jetzt weitgehend freie Hand. In einem Brief an die niedergelassenen Ärzte im Land schreibt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), dass die Mediziner zwar schwerpunktmäßig ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen impfen sollten.

„Sollte in einer Praxis jedoch Impfstoff verfügbar sein und keine priorisierten Personen ein Angebot in Anspruch nehmen wollen, ist es Ihnen selbstverständlich möglich, weitere Personen zu impfen“, heißt es in dem Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt.

Bei AstraZeneca spielen Priorisierung und Alter keine Rolle

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Der nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums sehr gut wirksame Impfstoff von AstraZeneca könne „grundsätzlich in Arztpraxen bereits jetzt allen Personen – unabhängig von Alter und Priorisierung – angeboten werden“, so Laumann weiter. Voraussetzung seien eine „gewissenhafte ärztliche Aufklärung und die individuelle Risikoakzeptanz des Patienten“.

Die Verfügbarkeit von Astrazeneca ist offenbar gut, bei anderen Impfstoffen gibt es weiter Engpässe.

Über mögliche Kosten bei Impfschäden müssten sich die Ärzte keine Sorgen machen. Wie bei allen zugelassenen Impfstoffen bestehe auch bei AstraZeneca ein Versorgungsanspruch gegenüber dem Land, und zwar auch bei Erwachsenen unter 60 Jahren. Davon unberührt bleibe die ärztliche Sorgfaltspflicht in Bezug auf Anamnese, Aufklarung und Einwilligung i m Einzelfall. (mk)