Bottrop. Initiative Aufbruch Fahrrad ruft auf zur Beteiligung am ADFC-Mapathon. Da kann jeder bei der Planung von Radwegen mitmachen. Das steckt dahinter

Wie sieht ein ideales Radwegenetz in Bottrop aus? Diese Frage stand schon im Kommunalwahlkampf vielfach im Mittelpunkt der Diskussionen. Sollen Radfahrer im Straßenraum unterwegs sein? Oder eher abseits der Straßen auf separaten Wege, wie es der SPD vorschwebt? Die Initiative Aufbruch Fahrrad will nun die Radfahrer selbst zu Wort kommen lassen. Dafür beteiligt sie sich am ADFC-Mapathon. Bei diesem Projekt können alle Interessierten anhand digitaler Karten das aus ihrer Sicht ideale Radwegenetz für ihre Stadt entwickeln.

„Im Prinzip startet man vor einem weißen Blatt und überlegt sich, wo kommen die Radfahrer her und wo wollen sie hin“, beschreibt Heinz Brockmann von der Bottroper Initiative den Ausgangspunkt. Am Ende solle dann ein Radwegenetz für Bottrop stehen, „das wünschenswert und sinnvoll ist“. Inzwischen habe sich ein Kernteam gebildet, das den Mapathon für Bottrop organisiert. Es würden aber noch Mitstreiterinnen und Mitstreiter gesucht, die sich beteiligen möchten. Gefragt seien sowohl diejenigen, die das Fahrrad vor allem in der Freizeit nutzen als auch die, die es als Verkehrsmittel im Alltag einsetzen. Da könnten dann auch ganz unterschiedliche Routennetze entstehen, so Brockmann.

Bottroper Initiative will auch die Stadtverwaltung ins Boot holen

Ziele, die die Radfahrer in Bottrop ansteuern, können etwa Schulen, Parks, Einkaufsmöglichkeiten oder Ausflugsziele sein. Grenzen gebe es da nicht, erläutert Christian Geise von der Initiative. Am Ende wolle man all das in einem Netz verbinden und mögliche Routen entwickeln. Dabei gehe es auch zunächst gar nicht um einen Vergleich mit dem bestehenden Netz.

So könnte eine Mapathon-Karte für Bottrop aussehen. Auf diesem Entwurf sind schon erste mögliche Ziele, die Radfahrer regelmäßig ansteuern, eingetragen.
So könnte eine Mapathon-Karte für Bottrop aussehen. Auf diesem Entwurf sind schon erste mögliche Ziele, die Radfahrer regelmäßig ansteuern, eingetragen. © Screenshot | Matthias Düngelhoff

Ziel der Initiative sei es jedoch auch, zu einem späteren Zeitpunkt die Verwaltung zu beteiligen. Denn auch dort gebe es ja Planungen für ein Radverkehrsnetz, da sei ein späterer Abgleich aus Sicht der Initiatoren sinnvoll – etwa mit Blick auf das angedachte Fahrradstraßennetz. Gleichzeitig hoffe man auch, dass sich politische Vertreter im Mapathon-Prozess engagieren, so Brockmanns Einladung. Mit Christian Geise, der Mitglied der Initiative ist, ist zumindest ein CDU-Ratsherr dabei. Doch es werde niemand von einer Beteiligung ausgeschlossen. Bei einem ersten Auftakttreffen am Mittwochabend – selbstverständlich auf digitalem Wege – will sich die Gruppe organisieren.

Teilnehmer sollen Bottrop aus der Fahrrad-Perspektive kennen

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat den Mapathon bundesweit ins Leben gerufen. Ziel sei es, „in den nächsten Monaten Wunsch-Radwegenetze für bis zu 1000 Städte und Gemeinden in Deutschland zu entwickeln“, erklärt Ludger Koopmann, im ADFC Bundesvorstand zuständig für den Bereich Verkehr. „Um mitzumachen reicht es, die Stadt aus Fahrrad-Perspektive gut zu kennen. In den Mapathon-Gruppen sollen dann die Haupt- und Nebenrouten für ein zeitgemäßes Radwegenetz auf Papier und einer digitalen Karte entworfen werden.“ Daraus entwickle sich dann hoffentlich ein konstruktiver Dialog mit den Kommunen.

Teilnahmemöglichkeit

In Bottrop steht die Initiative Aufbruch Fahrrad hinter der Teilnahme am Mapathon. Doch dort sucht man noch Mitstreiter, die sich beteiligen wollen.

Wer Interesse hat und mitmachen möchte wendet sich an die Verantwortlichen unter: kontakt@aufbruchfahrradbottrop.de. Dort gibt es dann weitere Informationen. Die gibt es weiterhin auch im Internet unter: www.aufbruchfahrradbottrop.de.