Bottrop. An der Kreuzung des neuen Nordrings mit der Gladbecker Straße in Bottrop fließt der Verkehr erst einmal auf Probe. Darum geht es dabei.
Die Stadt hat einen Verkehrsversuch an der Kreuzung des neu gebauten Nordrings mit der Gladbecker Straße begonnen und ordnet den Verkehr dort erst einmal auf Probe neu. Das Ziel des Versuches ist es, den Fahrstreifen für Radfahrer auf dem Nordring auch kurz vor der Kreuzung anzubieten. „Es macht Sinn, den Radstreifen über die Kreuzung hinaus weiterzuführen“, erklärt Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken. Deshalb bieten die Straßenbauer an der Ampel vor der Nordring-Kreuzung in Höhe des Hotels Große-Wilde erst einmal versuchsweise eine Fahrspur für alle Verkehrsteilnehmer an, um den Radfahrern dort etwas mehr Platz zu lassen. Die gelben Fahrbahnmarkierungen machen den Versuchscharakter deutlich.
Neu an der stark befahrenen Kreuzung ist: Die bisherige Fahrspur für Linksabbieger in Richtung Eigener Marktplatz ist zugunsten des neuen Fahrstreifens für Fahrradfahrer entfallen. „Jetzt gibt es stattdessen eine gemeinsame Fahrspur in alle Richtungen“, erläutert der Tiefbauamtsleiter. Die Verkehrsplaner hoffen, dass so der Verkehr besser fließen kann. Denn an der Kreuzung hatte es vor dem Neuausbau vor allem während des Feierabendverkehrs fast täglich zähfließenden Verkehr und Rückstaus gegeben.
Bottroper CDU befürchtete neue Verkehrsprobleme
Vor allem die CDU hatte daher skeptisch auf den Plan reagiert, an dieser Engstelle auf beiden Seiten Radfahrstreifen anzubringen. Dazu sei die Fahrbahn an der Kreuzung einfach nicht breit genug, hatten CDU-Vertreter schon vor gut zwei Jahren bei einem Ortstermin mit der WAZ-Redaktion befürchtet. Sie schlugen deshalb vor, den neuen Radfahrstreifen bereits an der Schumannstraße enden zu lassen, und die Linksabbiegespur in Richtung Eigener Marktplatz beizubehalten. Denn sonst könnte es zu noch mehr Verkehrsbehinderungen vor der Ampel kommen.
Das liegt vor allem daran, dass die Ampel auch für den starken Gegenverkehr Grün zeigt und deshalb die Linksabbieger auf dem Nordring länger warten müssen. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung hätten daher auch schon darüber nachgedankt, die Ampelschaltung zu ändern. Ein solcher Eingriff hätte womöglich aber massive Auswirkungen für den Verkehr auf der kreuzenden Gladbecker Straße und könnte dort dann zu größeren Staus führen.
Gelbe Markierungen kennzeichnen Versuch
Vor dem Neubau des Nordringes hatte es an der Kreuzung nur einen Radweg in Gegenrichtung gegeben, trotz der Skepsis der Union befinden sich nach der Modernisierung der Straße nun zumindest befristet beidseitig Fahrstreifen für die Radfahrer. Denn anderen Ratsparteien war das wichtig, um den Radverkehr in der Stadt voran zu bringen. Der Verkehrsversuch sei daher ein Kompromiss. „Wir probieren das jetzt aus und beobachten das eine Zeit lang“, sagte Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken. Bis zu sechs Monate werde sich die Stadt dazu Zeit lassen. „Sollte es viele Beschwerden geben, werden wir selbstverständlich schneller tätig“, versicherte der Tiefbauamtsleiter.
Das sei jederzeit ohne größeren Aufwand möglich. Anders als die auf Dauer angebrachten weißen Fahrbahnmarkierungen können die gelben einfacher von der Fahrbahn gelöst werden. Klar sei aber auch, kündigte Heribert Wilken: „Wenn es keine Probleme gibt, dann halten wir das dauerhaft bei“ - und die gelben Markierungen werden durch weiße ersetzt.
Rote Linien
Die Fahrradschutzstreifen auf dem Nordring sind in beiden Fahrtrichtungen durch gestrichelte weiße Linien von den Fahrbahnen hervorgehoben. sie sind damit keine echten Radwege und Teil der Fahrbahn. Dennoch dürfen Autofahrer darauf nur bei Bedarf fahren.
Die Fahrradschutzstreifen auf dem Nordring sind zusätzlich mit durchgehenden roten Linie hervorgehoben.