Bottrop. Einige Themen, mit denen sich die Bezirksvertretung Mitte befassen muss, stehen schon lange auf der Agenda. Doch in einige Sachen kommt Bewegung.

Klaus Kalthoff ist wieder fit und tatendurstig. Corona hatte den Bezirksbürgermeister von Bottrop-Mitte zuletzt jedoch ausgebremst. Er war erkrankt und konnte nicht einmal an der konstituierenden Sitzung der Bezirksvertretung Mitte teilnehmen. Seine Wiederwahl zum Bezirksbürgermeister erfolgte in Abwesenheit, telefonisch nahm er die Wahl damals an.

Seinen Krankheitsverlauf bezeichnet er als "verhältnismäßig glimpflich", er gehörte jedoch nicht zu denjenigen, die Corona ohne Symptome durchmachen. Die Erfahrung hat ihn geprägt. "So etwas schärft dann doch die Sinne und macht einen noch vorsichtiger im Alltag." Gleichzeitig merke man in so einer Situation auch, dass man auf andere Menschen angewiesen sei. "Bei all dem war es positiv, wie viele sich erkundigt und gekümmert haben oder ihre Hilfe angeboten haben."

Pandemie hat das politische Leben in Bottrop weitestgehend lahm gelegt

Doch auch das politische Leben in Bottrop ist durch die Pandemie weitestgehend lahm gelegt, die eigentlich anstehenden Gremiensitzungen wurden abgesagt. Ein sinnvolles Vorgehen, sagt Kalthoff. Trotzdem gehe es nun darum, dass wichtige Entscheidungen trotzdem getroffen werden können.

Eine solche betrifft auch die Bezirksvertretung Mitte. Da geht es um die weitere Auftragsvergabe beim Ausbau des Trapez. Ob das wie geplant in einer Sitzung vergeben werden kann, ist noch nicht klar. Hinter den Kulissen wird eine Dringlichkeitsentscheidung vorbereitet, denn das wichtige Projekt soll nicht erneut ins Stocken geraten. Kalthoff: "Im Zweifel würde ein Vertreter jeder Partei die Möglichkeit bekommen, den Beschluss zu sehen und sein Votum abgeben."

Entwicklung am Eigener Markt freut den Bezirksbürgermeister

Das Trapez, besser dessen Ausbau, ist so ein Thema, das die Bezirksvertretung schon seit Jahren verfolgt. Schaut man voraus aufs Jahr so fällt auf, dass da noch einige solcher "Dauerbrenner" auf der Agenda stehen. Zumindest bei einigen Themen zeige sich aber endlich Bewegung, so Kalthoff erleichtert. Neben dem Trapez ist das auch die Frage der Nahversorgung am Eigener Markt. Dort will ja Edeka neu bauen, und in dem Zusammenhang gibt es auch Planungen für das Mengede-Gelände - dort soll der Bauhof hinziehen - sowie für das ausgebrannte Cargo-Gebäude. Das wird abgerissen, der Netto-Markt wird neu gebaut, dazu kommt Wohnnutzung. "Ich bin froh, dass das jetzt in Gang gekommen ist", sagt Kalthoff.

Der Bezirksbürgermeister geht davon aus, dass die Bezirke in der nächsten Zeit auch verstärkt wieder auf die Schulen schauen werden. Denn Landes- und Bundesprogramme für den Ausbau der Schulen laufen aus, und in der Vergangenheit haben die Bezirke einen Großteil ihrer eigenen Mittel für den Erhalt eingesetzt. Allerdings stehen den Bezirkspolitikern derzeit nur rund 133.000 Euro zur Verfügung. "Aber die bessere Ausstattung im Offenen Ganztag ist da mit Sicherheit ein Schwerpunkt", sagt Kalthoff.

Über die Bezirksvertretung die Ideen und Anregungen der Bürger einholen

Auch die Beratungen über den Ausbau vom Lamperfeld stehen an. Hier wünscht sich die Bezirksvertretung im Bereich der Kirchhellener Straße einen Kreisverkehr. Die Verwaltung werde dafür neue Pläne vorlegen, so Kalthoff. In dem Zusammenhang wünscht er sich mehr Unterstützung und mehr Flexibilität seitens der Verwaltung. "Wenn wir politische Forderungen haben, hat die Verwaltung die Aufgabe, das möglichst so umzusetzen." Hintergrund: In einem ersten Entwurf war der Kreisverkehr so groß ausgefallen, dass er an der Stelle kaum Platz gefunden hätte. Darüber waren die Bezirksvertreter sehr erbost.

Eine große Baustelle in Mitte ist selbstverständlich auch die Innenstadt. Hier sind zuletzt auch noch stärker OB, Wirtschaftsförderung und der entsprechende Ausschuss aktiv geworden. Kalthoff fordert die Verantwortlichen auf, die Bürger mitzunehmen, Ideen, die da entwickelt würden, in ihre Planungen aufzunehmen. Möglicherweise könnte die Bezirksvertretung die Rolle eines Bindeglieds übernehmen.

>>>Info<<< Treffen mit Bürgern fehlen den Verantwortlichen

Grundsätzlich erhofft sich Kalthoff, dass in absehbarer Zeit wieder Sitzungen und auch Treffen mit Bürgern stattfinden können. Dieser direkte Austausch, etwa bei Ortsterminen, oder der informelle Austausch über Parteigrenzen hinweg, der fehle ihm persönlich derzeit sehr, sagt er mit Blick auf die Corona-Einschränkungen.