Bottrop. Modernisierung des Hofes an der Gastro-Meile beginnt. Zig Bäume sorgen bald für Kühle und Schatten. Wirte können Gäste dann im Hof bewirten.

Die Modernisierung des Innenhofes am Trapez hat begonnen. Bis Ende 2021 wird es dauern, bis das Atrium an der Bottroper Gastromeile neu begrünt und ökologisch aufgewertet ist. Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD), der jetzt die Baustelle in dem Gebäudekomplex aus den siebziger Jahren eröffnete, verspricht sich von dem mehr als zwei Millionen Euro teuren Umbauprojekt auch eine Verbesserung des Klimas in der Innenstadt.

"Gutachter gehen davon aus, dass mit der neuen Begrünung am Trapez die Innenhof-Temperatur um gut zwei Grad reduziert wird", sagte Bernd Tischler. "Wir alle wissen, wie wichtig das gerade in den oft aufgeheizten Innenstädten ist", unterstrich der Oberbürgermeister. An die hundert neuen Bäume sollen zum Beispiel für Kühle und Schatten im Trapez sorgen.

Große Zisterne nimmt Regenwasser auf

In einer großen Zisterne soll künftig auch Regenwasser gesammelt werden, mit dem dann die Trapez-Bäume bewässert werden. "Die großen, alten Bäume bleiben selbstverständlich stehen", erklärt Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken. Gemessen an deren Stämmen und Kronen machen die Bäume in den Holzkübeln auf dem Hof keinen gesunden Eindruck. Der Tiefbauamtsleiter strebt daher auch eine Änderung an. "Die neuen Bäume setzen wir in große Pflanzbeete", erklärt Wilken.

Das Geld für die Aufwertung des Innenhofes, der zwischen der Horster Straße und der kleinen Fußgängerzone an der Gladbecker Straße liegt, hat sich die Stadt mit Hilfe des Klimaschutzprojektes Innovation City besorgt: Den Großteil der Kosten in Höhe von 2,34 Millionen Euro für die Modernisierung des Innenhofes übernimmt das Land, etwa zehn Prozent steuert die Stadt bei. "Das ist eine erhebliche Summe", unterstreicht Tischler.

Eigentümer sanieren Tiefgarage im Trapez

Denn von der Aufwertung des Trapez-Hofes profitiert nicht nur die Stadt durch die erhoffte Klimaverbesserung, auch die Mieter und Eigentümer der Trapez-Wohnungen haben etwas davon. Damit sich Anwohner und auch Besucher der Trapez-Gaststätten wieder gern auf dem Hof aufhalten, wollen die Planer Spielgeräte für Kinder aufstellen und vor den Lokalen und Begegnungsstätten Platz für eine Bewirtung im Freien schaffen.

Zumindest die Eigentümer der Tiefgarage unter dem Innenhof leisten dazu ebenfalls einen finanziellen Beitrag. Insgesamt 750.000 Euro bringen sie für die Sanierung der Tiefgarage auf, erklärt Verwalter Holger Ingendoh. Die Besitzer und Vermieter der unterirdischen 295 Parkplätze lassen zurzeit die Säulen der Garage erneuern. Das dient auch dazu, dass die Garagendecke als Fundament des Innenhofes tragfähig genug bleibt.

Ansprechpartner für die Bürger

Auch die Müllentsorgung will die Stadt für den Wohnungskomplex neu organisieren. Die Mülltonnen werden künftig nicht mehr wild verteilt auf dem Gelände herumstehen, sondern gehören dann auf einem umfriedeten Platz des Innenhofes. "Zutritt haben dann dort nur Bewohner mit einer Chipkarte. Da können dann nicht mehr einfach so Fremde ihre Abfälle hinbringen", erläutert der Tiefbauamtsleiter.

Für die Dauer der Bauarbeiten stellt die Stadtverwaltung Anwohnern und Vermietern auch einen Ansprechpartner bereit. Bei Beschwerden oder Fragen können sie sich an Quartiersmanager Marcel Badura wenden. Telefon: 02041/705027.

Schwierige Gespräche mit Eigentümern

>>> Knackpunkt für die Modernisierung war die marode Tiefgarage unter dem Trapez-Hof. Die Bauaufsicht der Stadt mahnte eine unverzügliche Sanierung an. Diese kam aber nicht voran, weil sich die Eigentümergemeinschaft der Tiefgarage nicht immer einig war und Gespräche mit der Verwaltung zunächst scheiterten. Die Stadt hatte die Planungen für die Modernisierung des Trapezes daher vor vier Jahren zunächst sogar komplett gestoppt.