Zwischen Kirchhellener Straße und Lamperfeld soll ein Kreisverkehr die Ampel ersetzen – wenn es nach dem Bezirk Mitte geht. Doch es gibt Probleme

Für das Jahr 2021 steht Geld im Haushalt bereit, um die Straße Am Lamperfeld zu erneuern. Dann steht auch die Kreuzung von Kirchhellener, Roonstraße und Lamperfeld im Blickpunkt. Die Bezirksvertreter in Mitte wollen dort möglichst weg von der Ampelregelung. Sie bevorzugen einen Kreisverkehr. Doch so einfach, wie sie sich das vorstellen, wird es nicht. Das zeigt ein erster grober Entwurf, den Heribert Wilken, der Leiter des Fachbereichs Tiefbau, den Bezirksvertretern präsentierte.

Ein Problem an dieser Kreuzung sei, dass die Straßen eben nicht genau gerade aufeinander zulaufen sondern versetzt. Eigentlich, so Wilken, würde man inzwischen bei einem Kreisverkehr darauf achten, dass die Straßen genau auf den Mittelpunkt zulaufen. Das jedoch ist an dieser Stelle nicht möglich. Entsprechend groß dimensioniert müsste ein Kreisel dort sein. Rechnet man die Breite der Fahrbahn mit ein, so liegt der Durchmesser nach diesem ersten Entwurf bei mehr als 40 Metern.

Plan der Bottroper Verwaltung zeigt Auswirkungen auf angrenzenden Grundstücke

So sieht der erste grobe Entwurf für den Kreisel aus.
So sieht der erste grobe Entwurf für den Kreisel aus. © Funkegrafik nrw | Selina Sielaff

Es gehe auch nur darum, so Wilken, einen ersten Eindruck zu geben, wie die Kreuzung dann umgebaut werden müsste. Der Plan zeigt, dass damit auch Auswirkungen auf die angrenzenden Grundstücke – vor allem auf die Wiese und den kleinen Parkplatz an der Kirchhellener Straße – verbunden wären.

Die Bezirksvertreter jedoch versprechen sich von einem Kreisverkehr eine Beruhigung des Verkehrs. Die Autos würden ein Stück weit eingebremst. Gleichzeitig falle aber die Ampel weg, der Verkehr werde also nicht mehr komplett ausgebremst. Die Bezirksvertreter, das wurde in der Sitzung deutlich, sehen in einem Kreisverkehr ein Plus an Sicherheit.

ÖDP erhebt Vorwürfe gegen Verwaltung

Aus ihrer Sicht sträubt sich die Verwaltung bisher gegen solch eine Lösung, zumal es schon einmal die Ansage gab, ein Kreisel sei an dieser Stelle nicht realisierbar. Dass sich nun das Gegenteil herauszustellen scheint, sorgte einerseits für Zufriedenheit, andererseits aber auch für Ärger. ÖDP-Vertreter Markus Stamm verstieg sich zu dem Vorwurf, dass hinter einem „es geht nicht“ häufig eher ein „nicht können“ steckt. „Mein Eindruck ist, hier will jemand mit Gewalt nicht können.“

Das wies Wilken zurück. Allerdings stellte er auch klar, dass dieser erste Entwurf noch nicht endgültig belastbar sei. Die Fläche sei noch gar nicht endgültig vermessen. Erst wenn diese Daten vorlägen, so Wilken, könne endgültig geprüft werden, ob ein Kreisel an dieser Stelle ausreichend groß auch für Lkw und Busse sei und wie Fußgänger- und Radwege geführt werden könnten. Dann entscheide sich auch, inwieweit Privatgrundstücke betroffen seien. Und wenn sich das alles darstellen lasse, so Wilken, werde er einen endgültigen Plan vorlegen und dann liege die Entscheidung bei den politischen Vertretern.

Kreisverkehr muss nicht immer sinnvoll sein

Wie die Verwaltung zu dem Thema steht, das deutet womöglich der letzte Satz in der Vorlage an. Dort steht – fett gedruckt: „Außerdem wird darauf verwiesen, dass eine regelkonforme, technisch mögliche Lösung eines Kreisverkehrs zwangsläufig nicht immer sinnvoll sein muss.“