Kirchhellen. Mehr Aufenthaltsqualität im Dorfkern ist ein zentrales Wahlkampfthema der SPD. Weitere Felder sind Wohnungsbau, Jugend, Schule und Infrastruktur.

Die Gestaltung von Johann-Breuker-Platz und Hauptstraße soll die Aufenthaltsqualität im Dorfkern erhöhen, fordert die SPD im Wahlkampf. An den nächsten zwei Markttagen will sie dazu an ihrem Wahlstand auch die Bürger befragen.

Der Baustellen-Engpass als Anlass für die Einbahnstraßenregelung an der Hauptstraße ist inzwischen verschwunden. Nächstes Jahr wollen Politik und Verkehrsbehörde entscheiden, ob die Einbahnstraße trotzdem bleibt. Deutliche Tendenz in der Verkehrsbehörde, bei SPD und CDU: Ja, denn sie hat sich bewährt. Die Leiterin des Straßenverkehrsamtes, Monika Werwer, hat zudem in der Bezirksvertretung Befürchtungen widersprochen, in der Einbahnstraße könnten die Autofahrer zu schnell unterwegs sein. Messungen belegten, eher sei das Gegenteil der Fall.

Offene Diskussion

Auch bei den Bürgern ist die Einbahnstraße offenbar gut angekommen, berichtet SPD-Vizefraktionschef Oliver Altenhoff nach der ersten Befragung am Wahlstand: „Zurück zum Verkehr in beide Richtungen will keiner mehr.“ Weil die SPD in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht hat, dass sie sich noch mehr Verkehrsberuhigung an der Hauptstraße wünscht, fragt sie die Bürger auch, ob sie sich eine Fußgängerzone oder eine Gemeinschaftsstraße wünschen. Der Ortsvereinsvorsitzende Willi Stratmann versichert aber: „Wir sind nicht festgelegt, sondern wollen das offen diskutieren. Auch die Sorgen der Kaufleute nehmen wir ernst.“

Sporthalle

Zwei mögliche Standorte für die neue Sporthalle: der Aschenplatz plus Vereinsheim und Umkleiden (oben rechts) oder die Fläche der Tennisplätze (Mitte).
Zwei mögliche Standorte für die neue Sporthalle: der Aschenplatz plus Vereinsheim und Umkleiden (oben rechts) oder die Fläche der Tennisplätze (Mitte). © www.blossey.eu | Hans Blossey

Der Neubau einer Sporthalle an der Loewenfeldstraße, den die SPD Kirchhellen seit Jahren (auch gegen Widerstand in der eigenen Partei) gefordert hat, ist jetzt beschlossen. „Es wird wichtig werden, dass sie jetzt auch zügig gebaut wird“, sagt Altenhoff. Wo genau? Dafür will Stratmann „in Gesprächen mit den beiden großen Vereinen TSG und VfB einen Kompromiss finden“.

Weitere Bebauung

Bei der Planung weiterer Bauvorhaben im Dorf fordert die SPD „sozial verträglichen Wohnungsbau“. Deshalb wirbt sie für „behutsame und durchdachte“ Bebauung. Stratmann: „Wir setzen uns für Lückenschließungen und sinnvolle Nachverdichtung ein und fordern bezahlbaren Wohnraum.“ Zu dieser Forderung passt ein fünfter Bauabschnitt im Neubaugebiet Schultenkamp nur bedingt. In der SPD Kirchhellen wird er inzwischen durchaus mit Skepsis gesehen. Im Rückblick sagt Stratmann: „Das Ganze war vielleicht ein paar Nummern zu groß angelegt.“

In Grafenwald fordert die SPD neue Wohnbebauung, allerdings auch dort nicht um jeden Preis. Neue Bauflächen am Heimersfeld, wie sie die Verwaltung ins Gespräch gebracht hat, bergen ein Verkehrsrisiko, warnt Altenhoff: „Wir müssen aufpassen, dass wir so nicht noch mehr Verkehr auf die Schneiderstraße bringen.“ Deshalb fordert die SPD Kirchhellen seit Jahren ein Verkehrskonzept als Grundlage für die weiteren Planungen.

Forderung nach mehr Fahrradstraßen

Die SPD fordert eine Ausweitung der Fahrradstraßen rund um die Gregorschule und hat schon vor Jahren vorgeschlagen, eine Radwegeverbindung über die Utschlagstraße nach Grafenwald als Alternative zur Bottroper Straße einzurichten.

Dass sich CDU-Ratskandidat Dominik Nowak eine solche Verbindung ebenfalls vorstellen kann, nimmt die SPD erfreut zur Kenntnis, sagt Stratmann: „Gut, wenn alle an einem Strang ziehen.“