Bottrop. . Einzelhandelsverband und Interessengemeinschaften wollen Wochenmarkt zukunftsfest machen. Zahl der Händler sinkt stetig. Standortfrage nachrangig

Der Wochenmarkt, immer mittwochs und samstags, ist ein Aushängeschild der Stadt. Er zieht Besucher aus den Nachbarstädten an und bringt so weitere Kundschaft nach Bottrop. Geht es nach dem Einzelhandelsverband und den Interessengemeinschaften, soll das auch noch lange so bleiben. Deshalb stellen sie erste Überlegungen an, wie der Markt für die Zukunft aufgestellt werden kann.

Und damit ist nicht in erster Linie die Frage gemeint, ob der Markt in der Fußgängerzone bleibt oder doch wieder zum Berliner Platz zurück zieht. Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff hatte diese Frage aufgeworfen, um den Berliner Platz stärker zu beleben. Doch eigentlich sei es zu früh für diese Diskussion, räumt er nun ein. Zunächst müsse man genauer wissen, was sich am Berliner Platz mit Blick auf das Hansa Center entwickle. „Wenn wir das wissen, dann können wir möglicherweise diese Frage in den Blick nehmen.“

Einige Händler finden keine Nachfolger

Jan Gerd Borgmann, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands, verweist auf die zunehmenden Lücken auf dem Markt. In guten Monaten seien rund 90 Stände auf dem Wochenmarkt vertreten, in schlechten 80, sagt Hans-Georg Skolarksi, Abteilungsleiter im Fachbereich Recht und Ordnung und bei der Stadt zuständig für den Markt. „Als wir vom Berliner Platz umgezogen sind in die Fußgängerzone warenregelmäßig noch rund 120 da.“ Das sei ein Trend, der auch in anderen Städten zu beobachten sei.

Laut Borgmann ändere sich außerdem die Zusammensetzung. Einige Markthändler fänden keine Nachfolger für ihren Stand, und nicht zuletzt ändere sich das Umfeld, der Handel in der Innenstadt, nennt er einige Rahmenbedingungen, auf die der Verband mit dem Konzept reagieren will. „Ich glaube, dass sich der Handel in der Innenstadt weiter verändert. Manche Dinge wird man vielleicht gar nicht mehr bekommen. Da könnte ein Stand auf dem Markt den Handel komplettieren.“ Denkbar seien auch Catering-Bereiche.

Dialog soll weitergehen

Nachdem Kalthoff die Diskussion angestoßen hatte, suchten der Einzelhandelsverband und die Interessengemeinschaften das Gespräch. Der Dialog soll weitergehen. Wichtig: „Wir wollen auch die Markthändler in die Überlegungen einbinden“, sagt Oliver Schröder von der IG Altstadt. Ein Fragebogen soll ein erstes Stimmungsbild unter den Händlern liefern. Zudem habe man schon erste Gespräche geführt. „Selbstverständlich wollen die meisten Händler erst einmal ihren Standort behalten.“

Vor dem Hintergrund rät Skolarski, behutsam vorzugehen. „Wir haben hier Händler, die sind in dritter Generation auf dem Bottroper Wochenmarkt. Über sie sollte man nicht einfach hinweggehen.“ Ihm selbst gefallen die Lücken insbesondere auf dem Kirchplatz nicht. Die wolle man wieder auffüllen. „Dazu brauchen wir aber die richtigen Händler.“ Es gebe immer wieder Markhändler, die von schwächeren Veranstaltungsorten nach Bottrop wechseln möchten.

Kreis will Ideen sammeln

Der Kreis, der sich jetzt gebildet hat, will in erster Linie Ideen sammeln und ein Konzept vorstellen. Die Entscheidung liege jedoch beim Rat, sagt Kalthoff.