Bottrop. Die Emschergenossenschaft hat am Uferweg des Kirchschemmsbaches die geforderten Müllbehälter aufgestellt. Das hat Konsequenzen für neue Projekte.

Die unendliche Geschichte um die fehlenden Abfallkörbe auf dem Uferweg des Kirchschemmsbaches hat vorläufig ein Ende. Denn die Emschergenossenschaft hat auf dem Uferweg entlang des Baches nach langem Hin und Her nun doch eine Reihe von Müllbehältern angebracht. "Es sind 13 Behälter in Gänze", sagte Ilias Abawi, der Sprecher der Emschergenossenschaft. Oberbürgermeister Bernd Tischler persönlich hatte zuvor anordnen müssen, dass auch die Stadt ihren Beitrag zu der Müllbeseitigung auf dem Gelände leistet. Das Ganze hat nun offenbar auch Konsequenzen für den Ausbau weiterer Betriebswege der Emschergenossenschaft in Bottrop.

Dass auf dem Weg Müllbehälter fehlten, war lange ein Streitpunkt in dem Stadtteil. Verärgerte Anwohner griffen aus Protest sogar zur Selbsthilfe und hängten Abfallsäcke an Geländern des Baches auf, in die Fußgänger und Radfahrer ihre Abfälle werfen konnten. Denn immer wieder lagen zum Beispiel achtlos weggeworfene Kaffeebecher oder Zigarettenschachteln sowie Unrat auf dem Weg und im Grünen am Uferrand. Auch Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff (SPD) griff deshalb die Bürgerproteste auf und drängte die Stadt wie die Emschergenossenschaft, eine Lösung zu finden. Doch beide ließen sich dafür viel Zeit. Eigentlich sollten die Abfallbehälter schließlich Ende 2019 an dem City-Trail-Weg stehen. Doch auch daraus wurde nichts.

Viele Bottroper nutzen den Spazierweg am Bach entlang

So unverhofft sind - teils auch neben den Sitzbänken - nun aber doch noch Abfallkörbe an dem beliebten Weg installiert worden, dass selbst Bezirksvertreter Dieter Polz überrascht war. "Mit Verwunderung habe ich festgestellt, dass am Kirchschemmsbach Mülleimer aufgestellt wurden, wenn ich richtig gezählt habe acht Stück", teilte der Vertreter der Linkspartei mit. Letztlich wurden es fünf mehr. Polz hatte sich lange für die Abfallkörbe gesetzt. "Ich habe beobachtet, dass viele Familien mit Kindern diesen Spazierweg nutzen", meinte der Bottroper. Um so wichtiger sei es, dass der Uferweg sauber gehalten werde. Außerdem schlug der Bezirksvertreter vor, auch das eine oder andere Spielgerät an dem Uferweg aufzustellen. Platz wäre dafür genügend vorhanden.

"Das Leeren der Behälter obliegt der Stadt Bottrop", erklärt unterdessen Ilias Abawi für die Emschergenossenschaft. Die Emschergenossenschaft kann dafür nicht selbst sorgen, weil sie das aus den Abwassergebühren nicht finanzieren darf. Das machte das Vorhaben zunächst auch so langwierig. Denn an der Bereitschaft, auf dem früheren Betriebsweg für Abfallkörbe zu sorgen, hatte es bei der Genossenschaft nicht gefehlt, versichert ihr Sprecher. Ihre Planer hatten zunächst aber bewusst auf darauf verzichtet, weil sie die Erfahrung machen mussten, dass dann um die Müllkörbe herum erst recht viele Abfälle liegen. Nun sollen Mitarbeiter des städtischen Ressorts für Umwelt und Grün die Abfallkörbe leeren und das Gelände drumherum saubern halten.

Uferweg wird bis zur Feuerwache ausgebaut

Emschergenossenschaft und Stadt haben aus der Verärgerung der Anwohner auf dem Eigen offensichtlich auch noch mehr gelernt. So haben die Planer der Emschergenossenschaft beim weiteren Ausbau des Kirchschemmsbach-Uferweges zwischen Gladbecker Straße und Hans-Sachs-Straße von vornherein auch an Abfallkörbe gedacht. Die Müllbehälter sollen zwar nicht entlang der ganzen Strecke aufgestellt werden, aber immerhin dort, wo der neue Weg für Fußgänger und Radfahrer Straßen kreuzt.

Tour an Gewässern vorbei

>>> Der Uferweg entlang des Kirchschemmsbachs ist ein Teil des sogenannten City-Trails. Dieser Radfernweg führt vom denkmalgeschützten Bottroper Rathaus zum historischen Rathaus in Gladbeck. Autos können die Radler nur an einigen Querstraßen stören.

Die Radverbindung ist etwas über 9,7 Kilometer lang. Im Herbst soll sie bis zur Bottroper Feuerwache verlängert werden. Der Weg führt die Radfahrer außer am Kirchschemmsbach auch an weiteren Gewässern entlang: an der Boye, am Haarbach und am Wittringer Mühlenbach.